Corona-Pandemie und Klimawandel, Spaltung der Gesellschaft und demografischer Wandel – die Herausforderungen sind zweifellos groß. Dazu noch Veränderungen durch eine zunehmende Digitalisierung und Globalisierung. Kurzum – die Welt ist im Wandel und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sind verunsichert. Entsprechend sehnen sie sich nach der „guten alten Zeit“ und sprechen davon, dass „früher alles besser war“. Doch stimmt das eigentlich?

War früher wirklich alles besser?

Weshalb glorifizieren so viele die Vergangenheit? Der Hauptgrund hierfür ist eine Art Selbstschutz unseres Gehirns: Je länger ein Ereignis in unserem Leben zurückliegt, desto stärker überwiegen die positiven Erinnerungen, während negative Erlebnisse in den Hintergrund rücken.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Je weniger Perspektiven die eigene Zukunft bietet, desto mehr Gewicht erhält die Erinnerung an die Vergangenheit. All dies führt zu einer Verklärung der Vergangenheit, ist dabei jedoch keine neue Erscheinung, denn bereits Aristoteles sagte: „Sie leben vom Gedächtnis anstatt von der Hoffnung, weil das, was ihnen vom Leben bleibt, wenig ist im Vergleich zur langen Vergangenheit.“

Zukunft ist Herkunft

Natürlich blicken nicht alle Bundesbürgerinnen und -bürger mit Wehmut auf die Vergangenheit und mit Angst auf die Zukunft. Gerade viele Jüngere schauen voller Zuversicht und Hoffnung auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Sie wollen diese gestalten und sind hierfür auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Die Bedeutung von sozialer Gerechtigkeit, Beständigkeit sowie Hilfsbereitschaft ist in den letzten Jahren gestiegen. Entsprechend sind sich vier von fünf Deutschen einig: Für Egoismus ist in unserer Gesellschaft immer weniger Platz, wir müssen mehr zusammenhalten. Kurzum: Zunehmend mehr Bürgerinnen und Bürgern ist die Lebensqualität wichtiger als der Lebensstandard. Und mit Lebensqualität wird vor allem Natur, Familie und Gesundheit verbunden.