IVG veröffentlicht Positionspapier zur Torfminderung
Düsseldorf, April 2022. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat gemeinsam mit der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) ein Positionspapier zum Thema Torfminderung erstellt und auf seiner Internetseite www.ivg.org im Downloadbereich veröffentlicht. Das aktuelle Papier stellt ein Update zur Selbstverpflichtung der Branche dar, die bereits 2020 im Zuge der Torfminderungsstrategie des Bundes veröffentlicht wurde. Das Positionspapier beinhaltet neu erhobene Produktionsstatistiken sowie eine Einschätzung der Industrie zum Fortschritt der Torfreduzierung mit Blick auf die derzeitigen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen.
In ihrer Selbstverpflichtung hat die deutsche Substratbranche im Juni 2020 ihre Ziele zur Torfminimierung formuliert. Bis zum Jahr 2025 sollte der branchenweite Anteil von Torfersatzstoffen in Blumenerden auf 50 Prozent und in Profisubstraten auf 20 Prozent erhöht werden. Diese Ziele wurden bereits im Jahr 2021 erfüllt. „Die bisherigen Erfolge wurden von der Branche unter großen Kraftanstrengungen erreicht“, so Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Eine Zusage zur weiteren Erhöhung der Reduktionsziele kann derzeit allerdings aus mehrereen Gründen nicht abgegeben werden.“ Zum einen stellt die derzeitige unsichere geopolitische Situation die Industrie vor massive Herausforderungen bei der Beschaffung hochwertiger Ausgangsstoffe sowie im Bereich von Logistik, Düngemitteln und Energiekosten. Weitere Hürden stellen die ausbleibenden Änderungen der Rahmenbedingungen im Bereich der Rohstoffnutzung, beim Düngemittelrecht sowie beim Baurecht dar. Innerhalb eines wachsenden Marktes werden zudem die Rohstoffe knapper und neue Rohstoffquellen müssen erschlossen werden. Darüber hinaus bedarf es bei der Entwicklung von Torfalternativen einer staatlichen Förderung für die Unternehmen in Bezug auf die wirtschaftliche Umsetzung und die Investition in neue Produktionsanlagen. „Eine weitere Steigerung der Quote ist denkbar, wenn wesentliche Voraussetzungen aus der Selbstverpflichtung auch von der Politik umgesetzt worden sind, die Verfügbarkeit anderer Ausgangsstoffe gesteigert und die Akzeptanz für die veränderten Hobbyerden und Kultursubstrate beim Anwender geschaffen wurde“, fasst Testroet die Ergebnisse des Positionspapiers zusammen.
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