IVG überreicht Pflanzen als Botschaft ans politische Berlin 

Am Dienstag, dem 25. März 2025, fand in Berlin die konstituierende Sitzung des neuen Bundestags statt. Die Abgeordneten kamen das erste Mal zusammen, um unter anderem die Bundestagspräsidentin zu wählen. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. nutzte die Gelegenheit, um auf die große Bedeutung der Hersteller von Produkten der „Grünen Branche“ für den Hobby- und Profimarkt für den Wirtschaftsstandort Deutschland hinzuweisen. Hierbei geht es um einen Markt von etwa 20 Milliarden Euro allein in Deutschland. An einem Informationsstand im Regierungsviertel diskutierten Vertreter des IVG stellvertretend für die rund 150 Mitglieder des Verbandes mit Abgeordneten sowie Mitarbeitenden der Ministerien, des Bundestags und der Fraktionen, welche politischen Rahmenbedingungen es jetzt braucht, um das Potenzial von Gärten für Mensch, Umwelt und Wirtschaft voll auszuschöpfen. Als Symbol des Wachstums der guten Zusammenarbeit erhielten jede Gesprächspartnerin und jeder Gesprächspartner eine Pflanze. 

„Unübersichtliche Bürokratie und schwindende Wettbewerbsfähigkeit haben es unseren Mitgliedern zuletzt nicht leicht gemacht, sich auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren“, sagt Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer des IVG. „Mit unserer Aktion möchten wir die politischen Vertreterinnen und Vertreter dafür sensibilisieren, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und insbesondere der Grünen Branche zu verbessern.“

In die anstehenden politischen Beratungen bringt der IVG die fachliche Kompetenz und Sichtweise seiner rund 150 Mitgliedsunternehmen mit ein. Für die Erden- und Substrathersteller im IVG steht beispielsweise seit vielen Jahren die Moorrenaturierung und Torfreduktion mit Augenmaß im Fokus. Gleichzeitig setzt sich der Verband für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser ein. Die Grüne Branche leistet zudem einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Biodiversität, zur Begrünung von Städten und zur Anpassung an den Klimawandel, denn ihre Produkte helfen bei der Entwicklung und Pflege von Privatgärten sowie von grüner und blauer Infrastruktur. Zudem sind die Produkte die Basis für einen funktionierenden Erwerbsgartenbau.

„Als Vertreter der Grünen Branche, die Arbeitsplätze schafft, zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt, den ländlichen Raum stärkt und Mensch und Natur verbindet, haben wir diesen wichtigen Tag genutzt, um mit der Politik ins Gespräch zu kommen“, so Testroet. „Unser Dank gilt der Dieter Denzer Staudenvertriebs GmbH & Co. KG, der Helix Pflanzen GmbH, der Diderk Heinje Pflanzenhandelges. mbH & Co. KG und der zu Jeddeloh-Pflanzenhandels-GmbH, die für diese Aktion zusammen etwa 1.000 Pflanzen bereitgestellt haben, die symbolisch für das Wachstum pragmatischer und zielorientierter Politik in den kommenden vier Jahren stehen.“ 

Seine Forderungen an die Politik hat der IVG in einem Flyer zusammengefasst, der unter www.ivg.org zum Download bereitsteht.

IVG veröffentlicht „Branchenstandard Langzeitdünger“ 

Passend zur Eröffnung der Garten- und Düngesaison hat der Industrieverband Garten (IVG) e.V. einen Branchenstandard zum Thema „Langzeitdünger“ veröffentlicht. Damit legt er eine eindeutige Definition des Begriffs fest, um Verbraucherinnen und Verbraucher vor irreführender Werbung sowie Produzenten vor Wettbewerbsverzerrungen zu schützen. Der IVG lädt mit seinem Branchenstandard zudem herstellende Unternehmen zur Selbstverpflichtung ein. Beide Dokumente liegen auf www.ivg.org zum Download bereit. 

Rasen, Zier- und Nutzpflanzen im Garten brauchen Nahrung. Langzeitdünger liefern Nährstoffe über Wochen oder gar Monate kontinuierlich nach – sie sind somit eine Vorratskammer für Pflanzen und für den Gärtner überaus bequem zu handhaben. Beim Kauf von Langzeitdüngern sollte man jedoch aufmerksam sein, denn immer häufiger treten am Markt Düngemittel auf, die als Langzeitdünger beworben werden, aber nachweislich keine echte Langzeitwirkung haben. Das ist möglich, da es bisher keine eindeutige Definition des Begriffs „Langzeitdünger“ gibt. Anwenderinnen und Anwender können so getäuscht werden und es entstehen unfaire Wettbewerbsbedingungen für Hersteller, die Düngemittel mit echter Langzeitwirkung im Sortiment führen.

„Mit unserem Branchenstandard und einer entsprechenden Selbstverpflichtung der Hersteller möchten wir Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch Produzenten vor unlauteren Geschäftspraktiken und unfairen Wettbewerbsbedingungen schützen“, sagt Robert Scheuß, Referent Gartenbau beim IVG. „Die entwickelten Regelungen schaffen einen Ordnungsrahmen für die Definition von Langzeitdüngern, um der irreführenden Werbung entgegenzuwirken.“ So werden im Branchenstandard die Anforderungen klar und deutlich dargelegt und die unterschiedlichen Komponenten, deren Mindestanteile sowie die Mindestwirkdauer erläutert. Außerdem wird erklärt, welche Produkte nicht unter das Prädikat Langzeitdünger fallen. So bietet eine Liste der Unternehmen, die den Branchenstandard unterzeichnet haben, eine Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher. Neben den IVG Mitgliedsfirmen können sich auch Düngemittelproduzenten oder Handelsunternehmen, die nicht im IVG organisiert sind, aber der Selbstverpflichtung zustimmen, in die Liste mitaufnehmen lassen.

Bisherige Unterstützer des Branchenstandards sind die Deutsche Rasengesellschaft e.V., der Greenkeeper Verband Deutschland e.V., der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V., der Verband Deutscher Garten-Center e.V. sowie der Zentralverband Gartenbau e.V. Branchenstandard, Selbstverpflichtung und Liste der Unternehmen liegen im Downloadbereich auf www.ivg.org bereit.

IVG: Produktionsmengen und Absatzahlen der Substratbranche 2024 konstant – Torfanteil sinkt weiter

Auf Einladung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums findet heute und morgen in Berlin die Statustagung „Torfminderung im Gartenbau“ statt. Während sich Politik, Wissenschaft, Gartenbau und Substratbranche über den Fortgang der Torfreduktion austauschen, haben der Industrieverband Garten (IVG) e.V. und die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) e.V. das Ergebnis der Erhebung von Absatz- und Produktionszahlen der Mitglieder aus der Substratindustrie vorgestellt. Der Absatz von Substraten aus deutscher Produktion blieb im Vergleich zum Vorjahr erstaunlich konstant, was eine stabile Situation, trotz anhaltender Wirtschaftskrise, signalisiert.

Insgesamt wurden 2024 gut drei Millionen Kubikmeter (m3) Profisubstrate für den Erwerbsgartenbau verkauft, davon 1,8 Millionen m3 im heimischen Markt sowie 1,2 Millionen m3 als Exportware. Der Anteil, den Torf als Substratausgangsstoff im Profisegment für den deutschen Markt noch einnimmt, ist auf gute 65 Prozent gesunken. Der Anteil torffreier Erden am professionellen Gesamtmarkt stieg auf sechs Prozent. Außerdem wurden fünf Millionen m3 Blumenerden für den Consumer-Bereich verkauft. Im deutschen Markt liegt dabei der Torfanteil nur noch bei 33 Prozent und der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt bei 23 Prozent.

Nachhaltigkeit im Fokus
Ein Blick in die Statistik zeigt auch, dass von allen eigesetzten Substratausgangsstoffen Torf nur noch die Hälfte des Volumens ausmacht. Absolut wurden 4,7 Millionen m3 Torf verwendet, hinzu kamen 4,2 Millionen m3 andere organische und 0,3 Millionen m3 mineralische Ausgangsstoffe. Dieses Resultat verdeutlicht, dass die Dekarbonisierung der Branche, zumindest auf der Rohstoffseite, bereits zu 50 Prozent erfolgt ist. Zum Vergleich: Zwischenziel Deutschlands ist eine CO₂-Emissionsreduzierung bis 2030 von 65 Prozent. „Damit hat die Substratbranche schon weitaus mehr erreicht, als viele andere Sparten und Branchen von Landwirtschaft bis Verkehr. Dies geschah durch partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Erwerbsgartenbau, trotz komplizierter Rohstoffverfügbarkeiten und mit harten Vorgaben aus dem Handel“, bewertet Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG, das Ergebnis. Die Branche hat mit viel Anstrengung den Torfanteil in den Substraten weiter reduziert, der Wettbewerb um die begrenzten Rohstoffe verschärft sich aber weiter und darunter leiden die Qualitäten. Es muss vermieden werden, dass durch zu hohe Erwartungen unreife oder minderwertige Ausgangsstoffe eingesetzt werden.

Bis 2045 soll Deutschland laut Klimaschutzgesetz treibhausgasneutral sein. „Nun ist es an der Zeit, der Branche ebenfalls bis 2045 Zeit für die rechnerische Klimaneutralität zu gewähren und zu einer ideologiefreien Politik zurückzukehren. Ein gutes Beispiel, wie es laufen kann, sind die Niederlande.“

Vor kurzem machte die Bundespolitik mit der sogenannten „Aktionswoche Torffrei gärtnern“ auf die Hintergründe aufmerksam und empfahl den Kauf rein torffreier Erden. Ein sehr wichtiger Part war dabei aber auch der Hinweis an die Käuferinnen und Käufer auf die sich ändernden Anforderungen und Handhabungen der Erde in Bezug auf Bewässerung und Düngung. „Die Torfreduktion ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man sich fragen muss, ob weiterhin öffentliche Gelder für eine Marktlenkung hin zu rein torffreien Erden aufgewendet werden sollten“, so Testroet. „Angebot und Nachfrage, Qualität und die Verfügbarkeit von Rohstoffen inklusive verantwortungsvoll, gewonnenem Torf sowie die Lebensrealitäten der Kundinnen und Kunden sollten fortan vielmehr den Markt ausgestalten. Zudem muss die Anwendungsinformation und Beratung am PoS im Fokus stehen“.

Die passende Aufklärungsarbeit und gezielte Beratung je nach Anwendungsart ist essenziell. Unterstützung erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Homepage Erden & Substrate.info oder in einem Informationsflyer der GGS.

EU-Posse: Verschwinden Bio-Dünger bald aus den Regalen?

Geht es nach der geplanten Empowering Consumers-RL (EmpCo-RL), mit der die bestehende Richtlinie über unfaire Geschäftspraktiken in Bezug auf Greenwashing geändert wurde, steht zu befürchten, dass Bio-Düngemittel und -Blumenerden zukünftig nicht mehr mit den Hinweisen „Bio“ oder „Öko“ beworben werden dürfen – selbst, wenn deren Rohstoffe der EU-Öko-Verordnung entsprechen. Das führe laut Industrieverband Garten (IVG) e.V. nicht nur zu Wettbewerbsverzerrungen, sondern auf lange Sicht zum Wegfall von Düngemitteln aus natürlichen, ökologischen Rohstoffen und lasse die gesamte Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes absurd erscheinen. Der IVG fordert daher in einer Stellungnahme, dass Produkte, deren Rohstoffe der EU-Öko-Verordnung entsprechen, auch weiterhin als „Bio“ oder „Öko“ beworben werden dürfen – also mit allgemeinen Umweltaussagen ohne zusätzliche Erschwernisse und Rechtsunsicherheiten.

Die neuen Vorschriften der EmpCo-RL zielen laut EU vor allem darauf ab, die Produktkennzeichnung klarer und vertrauenswürdiger zu machen, indem die Verwendung allgemeiner Umweltaussagen wie „umweltfreundlich“, „natürlich“, „biologisch abbaubar“, „klimaneutral“ oder „ökologisch“ verboten wird. Mit diesem Ansatz schießt die Richtlinie nach Auffassung des IVG allerdings deutlich über ihr Ziel hinaus. Denn zukünftig werde es nicht mehr möglich sein, Düngemittel, deren Rohstoffe laut EU-Öko-Verordnung für den ökologischen Landbau geeignet sind, mangels entsprechender Zertifizierungsstellen und festgelegter Kriterien als z.B. „Bio“ oder „Öko“ zu bezeichnen. „Verbraucherinnen und Verbraucher werden ohne Fachwissen kaum mehr in der Lage sein, ökologische Düngemittel von mineralisch-synthetischen Düngemitteln unterscheiden zu können“, erklärt Robert Scheuß, Referent Gartenbau beim IVG. Entgegen der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes würde das Marktsegment ökologischer Düngemittel dadurch stark geschwächt. „Da entwicklungs- und rohstoffbedingte Preisunterschiede zwischen dem synthetischen und dem ökologischen Produkt mangels entsprechender Bio-Kennzeichnung nur noch in der Produktbeschreibung erläutert werden, wird zukünftig der Preis das hauptsächlich kaufentscheidende Merkmal sein“, so Scheuß. Für die Unternehmen bestehe dann zukünftig keine Veranlassung mehr, weiterhin biologische Produkte herzustellen. Denn sie würden aufgrund des Preises zum „Ladenhüter“. „Seitens des EU- und des nationalen Gesetzgebers kann dies so nicht gewollt sein“, sagt Scheuß.

Im Sinne der Nachhaltigkeits- und Bio-Strategie 2030 des Bundes sowie des Farm-to-Fork-Ansatzes, den Einsatz insbesondere der synthetischen Düngemittel bis 2030 um 20 Prozent zu verringern, ist es aus Sicht des IVG daher unabdingbar, den bereits bestehenden und als „Bio“ oder „Öko“ gekennzeichneten Markt an Produkten, deren Rohstoffe für die ökologische Landwirtschaft zugelassen sind, auch in Zukunft zu erhalten und die Unternehmen bei diesbezüglichen Produktentwicklungen zu unterstützen.

Die gesamte Stellungnahme steht unter www.ivg.org zum Download bereit.

IVG Jahresbericht erschienen

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat im Rahmen des IVG Medientag Garten seinen Jahresbericht 2025 veröffentlicht. Mit umfangreichem Zahlenmaterial informiert er über die Entwicklung der Grünen Branche. Auf 40 Seiten werden unter anderem Umsatz- und Absatzzahlen aus dem Jahr 2024 aufbereitet, Trends und Entwicklungen im Gartenmarkt näher beleuchtet sowie die Kernprojekte des Verbands vorgestellt. In dem Leitartikel geht es in diesem Jahr um die verbindenden Elemente des Gartens.

Der Leitartikel zeigt auf, dass Gärten weit mehr sind als grüne Oasen: Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität, zur Biodiversität und zur Nachhaltigkeit. Vor allem aber: Gärten bauen Brücken und verbinden die Menschen miteinander – was gerade in diesen turbulenten und polarisierenden Zeiten ein hohes Gut ist. Weiterhin sind im neuen Jahresbericht Themen wie die Entwicklung des Gartenmarktes im vergangenen Jahr, der Witterungsverlauf oder die Kernkompetenzen des Verbandes informativ und übersichtlich in Szene gesetzt. Die wichtigsten Zahlen können Leserinnen und Leser auf einen Blick erfassen. Der Jahresbericht informiert zudem über die Veranstaltungen und Projekte des Verbands.

Interessenten können den IVG Jahresbericht kostenlos per E-Mail an verband@ivg.org in der IVG Geschäftsstelle bestellen oder im Downloadbereich auf www.ivg.org herunterladen.

IVG Medientag Garten: „Garten und Freizeit trotzen schwierigem Konsumklima“

Am 13. Februar 2025 fand im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse der 24. IVG Medientag Garten statt. Im Rahmen der Veranstaltung stellte Klaus Peter Teipel, klaus peter teipel research & consulting, in seinem Vortrag „2024: Garten und Freizeit trotzen anhaltend schwierigem Konsumklima!“ die Zahlen der Grünen Branche für das Jahr 2024 vor. Vor rund 200 Pressevertreterinnen und -vertretern wagte Teipel zudem einen Ausblick auf 2025. Er rechnet hierbei mit mehr Konsolidierung statt Wachstum, sieht aber gewisse Wachstumschancen für den Freizeitbereich.  

2024 war für die deutsche Wirtschaft erneut kein einfaches Jahr: Das gesamtwirtschaftliche Wachstum stagnierte. Das hohe Preisniveau blieb bestehen, der Konsum wuchs nur moderat und die anhaltende Unsicherheit trübte weiterhin die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern. „Diese schwierigen Rahmenbedingungen setzten auch dem Gartenmarkt zu“, so Klaus Peter Teipel. „Trotzdem entwickelte er sich erfolgreich gegen den Trend und erzielte im Vergleich zu anderen Branchen ein gutes Ergebnis.“ Mit einem Umsatz von rund 19,9 Milliarden Euro hat er ein Plus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Dabei konnte das Segment biologisch-chemischer Bedarf (+7,8 Prozent) zulegen. Auch Lebendes Grün hat im Vergleich zum Vorjahr etwas hinzugewonnen (0,8 Prozent), während die Hartwarensegmente auf gleichem Niveau blieben (+/- 0 Prozent). „Der Garten genießt bei den Verbrauchern nach wie vor einen hohen Stellenwert und zeigt im Vergleich zu anderen Branchen eine deutlich geringere Konjunkturabhängigkeit“, so Teipel.

Kleine Wachstumschancen möglich
„Für 2025 ist laut unterschiedlicher Wirtschaftsforschungsinstitute keine kräftige konjunkturelle Erholung in Sicht“, erklärt Teipel. „Allerdings werden bestimmte Segmente des privaten Konsums überdurchschnittlich wachsen.“ Laut Teipel bevorzugt die Bevölkerung zunehmend erlebnisorientierte Ausgaben und die Nachfrage nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Konsumgütern und Produkten steigt. Von dieser Entwicklung könnte auch der Gartenmarkt profitieren. „2025 sehe ich die Wachstumsrate für den Gartenmarkt zwischen 0,4 und 2,3 Prozent“, sagt Teipel.

IVG Medientag Garten gibt einen exklusiven Ausblick auf das Gartenjahr 2025

Etwa 200 Redakteur*innen aller relevanten Fachzeitschriften und Hobbygartenmagazine, TV-Journalistinnen und -Journalisten sowie Garten-Blogger*innen haben am 13. Februar am IVG Medientag Garten teilgenommen. Sie folgten damit der Einladung des Industrieverband Garten (IVG) e.V., der diese Veranstaltung bereits zum 24. Mal ausrichtete, um einen exklusiven Ausblick auf die Produkt-Innovationen des Gartenjahres 2025 zu ermöglichen. Mehr als 30 IVG Mitglieder präsentierten im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse den anwesenden Pressevertreter*innen ihre Produkthighlights in persönlichen und ausführlichen Gesprächen.

„Der IVG Medientag Garten ist in den vergangenen Jahren zu einer sehr wichtigen Veranstaltung im Kalender der Grünen Branche herangewachsen“, so Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer des IVG. „Das zeigt auch die kontinuierlich steigende Anzahl der teilnehmenden Pressevertreterinnen und -vertreter.“ Die IVG Mitglieder erhielten beim IVG Medientag Garten die Gelegenheit, ihr Unternehmen und ihre Produkte persönlich vorzustellen und den Medien ohne Zeitdruck Rede und Antwort zu stehen. Die Medienvertreterinnen und -vertreter hatten zudem die Möglichkeit, die Artikel aus dem gesamten Spektrum des Gartenmarktes hautnah zu erleben. Darüber hinaus informierte Klaus Peter Teipel, klaus peter teipel research & consulting, in einem Fachvortrag über die aktuelle wirtschaftliche Lage im Gartenmarkt.

Auf dem Gelände der Koelnmesse hatten sich in diesem Jahr Hersteller aus den Bereichen Lebendes Grün, Garten- und Rasenpflegegeräte, Pflanzenernährung, -gesundheit und -pflege, Garten Lifestyle sowie Substrate, Erden und Ausgangsstoffe präsentiert. Am Vorabend trafen sich Aussteller und Besucher zu einem geselligen Get-Together im Deutzer Brauhaus. Der nächste IVG Medientag Garten wird voraussichtlich am 5. März 2026 im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse stattfinden.

IVG fordert Maßnahmen von der Politik

Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl wendet sich der Industrieverband Garten (IVG) e.V. mit einem Forderungskatalog an die Politik. Er beansprucht darin entsprechende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen für die produzierenden Unternehmen der Grünen Branche, damit sie auch in Zukunft planungssicher und wettbewerbsfähig agieren können. Die Kernforderungen des IVG betreffen allgemeine wirtschaftliche Themen wie den Bürokratieabbau, aber auch branchenspezifische Fragestellungen wie den Pflanzenschutz, die Rohstoffgewinnung, die Torfreduktion oder die Gartenbewässerung. Das Dokument ist auf www.ivg.org unter Downloads hinterlegt.

Gärten und andere Grünflächen sind unverzichtbare Räume, die einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität, zur Förderung der Biodiversität und zur Nachhaltigkeit leisten. Für Millionen Menschen in Deutschland bieten Gärten, Terrassen und Balkone Orte der Erholung, Inspiration und Gemeinschaft. Gleichzeitig sind sie Rückzugsorte für unzählige Tier- und Pflanzenarten sowie Erinnerungsort und Speicher für eine Vielzahl von alten und neuen Pflanzenzüchtungen. Auch wirtschaftlich haben Gärten eine enorme Bedeutung. Die Grüne Branche ist ein Wachstumsmotor, der Arbeitsplätze schafft, Innovationen fördert und mit seiner nachhaltigen Wertschöpfung entscheidend zur Stabilität und Entwicklung des ländlichen und urbanen Raums beiträgt.

„Um das Potenzial von Gärten für die Gesellschaft voll auszuschöpfen, ist eine entschlossene politische Unterstützung notwendig. Der IVG fordert daher gezielte Maßnahmen, um die Bedeutung von Gärten in den Bereichen Mensch, Natur und Wirtschaft zu stärken und langfristig zu sichern“, so Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer des Verbandes. „Diese Forderungen haben wir an die Parteien gesendet und in einem Folder für die interessierte Öffentlichkeit zusammengefasst und publiziert.“ Hierin fordert der IVG unter anderem, dass Industrie und Gartenbau mit Förderprogrammen und deutlicher Absenkung der bürokratischen Vorgaben unterstützt werden und die Gewinnung heimischer Ressourcen gesichert wird. Des Weiteren appelliert der IVG an die Politik, die Förderung für Erforschung und Entwicklung neuer, sicherer Pflanzenschutzmittel auszubauen und die gesamte grüne Infrastruktur durch Bewässerung in Zeiten extremer Trockenheit zu sichern.

Erfolgreicher Auftakt des Frauennetzwerks der Bau- und Gartenmarkt-branche „LaDIY“

Das erste Netzwerktreffen des neu gegründeten Frauennetzwerks der Bau- und Gartenmarktbranche „LaDIY“ fand am 22. Januar 2025 mit Unterstützung von OBI in Wermelskirchen statt. Rund 50 engagierte Branchenvertreterinnen kamen zusammen, um sich auszutauschen, zu inspirieren und zu vernetzen. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu einem langfristigen Netzwerk, das Frauen in der Branche stärker zusammenbringen und ihre Sichtbarkeit fördern soll.

LaDIY ist das gemeinsame Frauennetzwerk der Bau- und Gartenmarktbranche von Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB), Herstellerverband Haus & Garten e.V. (HHG) und dem Industrieverband Garten e.V. (IVG).

Das erste Netzwerktreffen eröffnete Pia Frey, Geschäftsführerin Controlling und Personal bei Globus Fachmärkte GmbH & Co. KG mit einem inspirierenden Vortrag über ihren persönlichen Werdegang. Sie ermutigte die Teilnehmerinnen, bei beruflichen Entscheidungen mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören, mutig Chancen zu ergreifen und authentisch zu sein. Im Anschluss folgten praxisnahe Tipps für den Erfolg in der DIY-Branche von Katharina Tillmann, Marketingleiterin von Alpina Farben GmbH.

Abgerundet wurde der Tag durch einen Beitrag von Nadine Schulze, Vertreterin des Frauennetzwerks „Beyond Gender Agenda“, die den „Thomas-Kreislauf“ erklärte und aufzeigte, wie Frauennetzwerke und weibliche Rolemodels diesen Kreislauf durch-brechen können.

Der Tag war von regem Austausch und spannenden Gesprächen geprägt. Die Teilnehmerinnen schätzten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen, voneinander zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die erfolgreiche Auftaktveranstaltung soll den Grundstein für einen zukünftigen Aus-tausch bilden und das Netzwerk so zur Förderung der Diversität in der Bau- und Gartenmarktbranche beitragen. Weitere Veranstaltungen und Netzwerktreffen werden in den kommenden Monaten folgen, zudem soll ein Mentoring-Programm aufgesetzt werden.

IVG fordert mehr Sachlichkeit bei Diskussion um invasive Pflanzenarten

Nach dem Verbot einiger vermeintlich invasiver Pflanzenarten in der Schweiz, gab es auch hierzulande mediale Aufmerksamkeit und Stimmungsmache gegen die entsprechenden Arten, ohne die dazugehörige kritische Einordnung. Teilweise wurden sogar Pflanzen als invasiv dargestellt, die nicht auf der maßgeblichen Verbotsliste der Europäischen Union auftauchen. Durch diese Berichterstattung gerieten bestimmte Pflanzen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Verruf, was zu sinkenden Verkaufszahlen und Umsatzeinbußen bei produzierenden Gewerben in Deutschland führte. Um Schaden von den Unternehmen abzuwenden und deren wirtschaftliches Überleben zu sichern, wirbt der Industrieverband Garten (IVG) e.V. für eine Sensibilisierung und eine pragmatischere Handhabung des Themas.

Die Verbreitung invasiver gebietsfremder Arten stellt weltweit eine bedeutende Gefährdung für die biologische Vielfalt dar. So kann zum Beispiel die Herkulesstaude zu gesundheitlichen Problemen beim Menschen führen. Deshalb gibt es in der Europäischen Union eine Liste invasiver Arten, die von weitreichenden Besitz- und Handelsverboten betroffen sind. „Es kann jedoch nicht sein, dass eine komplette Art mit all ihren durch Züchtung veränderten Varietäten, die im Garten Verwendung finden, in Verruf gerät und pauschal verunglimpft wird“, so Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG. „Ein konkretes Beispiel ist hier der Kirschlorbeer, dessen Vertrieb kürzlich in der Schweiz verboten wurde, der allerdings gar nicht auf der Liste der Europäischen Union zu finden ist.“

Es sei zu bedenken, dass einige der Arten erhebliche Bedeutung für das Überleben ganzer Betriebe haben, beliebte Gartenpflanzen oder teilweise auch sehr insektenfreundlich sind. „Solange eine Art nicht auf der Unionsliste geführt wird, gibt es auch keinen Raum für Spekulationen über Verbote. Demnach steht bei einer solchen Kampagne, wie sie derzeit gegen den Kirschlorbeer gefahren wird, auch die Prüfung von Schadensersatzansprüchen im Raum“, so Sebastian Heinje, stellvertretender Sprecher der IVG Fachabteilung Lebendes rün.

Der IVG regt zudem an, die Diversität innerhalb jeder einzelnen Art genauestens zu betrachten. So gibt es innerhalb potenziell invasiver Arten zahlreiche gartenbaulich genutzte Zuchtformen, welche durch verminderten Wuchs, geringere Widerstandsfähigkeit in der Natur oder Sterilität zugunsten der Blütenform ihr Potenzial zur Invasion von Ökosystemen verloren haben. Generelle Verbote auf der Ebene der Art, die sämtliche Unterformen und Varietäten einschließen, sind demnach zu pauschal und unverhältnismäßig. „Wir hoffen in Zukunft auf eine sachlich und ideologiefrei geführte Diskussion, die neben der ökologischen auch die ökonomische Nachhaltigkeit in Betracht zieht und abwägt“, sagt Lothar Idelberger, Sprecher der IVG Fachabteilung Lebendes Grün.

Zur Erklärung:
Invasive gebietsfremde Pflanzen sind Pflanzenarten, die ursprünglich nicht in einem bestimmten Gebiet heimisch sind, jedoch durch menschliche Aktivitäten dorthin gelangten. Auch der Klimawandel begünstigt ihre Verbreitung. Sie verdrängen einheimische Pflanzen und können dadurch ökologische, wirtschaftliche und teilweise auch gesundheitliche Probleme verursachen. Ziel ist es, die Ausbreitung dieser problematischen Arten zu stoppen und damit ökologische Auswirkungen zu verhindern.