Save the Date: IVG Branchentag Erden & Substrate 

Auch in diesem Jahr trifft sich die deutsche und internationale Erdenindustrie zu ihrem alljährlichen Treffen in Bad Zwischenahn. Der IVG Branchentag Erden & Substrate findet am Donnerstag, dem 6. November in der Wandelhalle statt. Es werden wieder fachkundige Referentinnen und Referenten erwartet, die in ihren Vorträgen aktuelle Fragestellungen und Entwicklungstrends der Branche aufgreifen. Der Ammerländer Branchenabend, der im Anschluss im traditionellen Spieker stattfindet, gibt zudem Gelegenheit zu einem informativen Austausch in geselliger Runde. 

„Im vergangenen Jahr hatten wir einen neuen Besucherrekord zu verzeichnen“, so Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG. „Ein Beweis, dass unser Programm gut ankommt und die Gäste die unterschiedlichen Themenschwerpunkte und den lebendigen Austausch mit Kollegen und Partnern schätzen.“ Auch in diesem Jahr wird die Veranstaltung wieder den Blick auf die Zukunft der Branche richten, aber auch aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen vorstellen. Keynote-Speakerin ist die Wirtschaftsjournalistin und Politik-Expertin Nena Brockhaus. Anmeldungen zur Veranstaltung sind unter www.ivg.org/btes möglich. Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Richtig bewässern gegen Wasserknappheit

Private Gärten sind ein wichtiger Baustein für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, darauf verweist der Industrieverband Garten anlässlich der aktuell anhaltenden Dürreperiode. Voraussetzung dafür ist eine durchgängige, nachhaltige und ressourcenschonende Bewässerung, die Böden und Pflanzen gesund erhält.

In Deutschland entfallen auf die Gartenbewässerung weniger als 6 Prozent des privaten Wasserverbrauchs (statista, 2022), in etwa so viel wie für das Geschirrspülen. Dem gegenüber stehen erhebliche positive Effekte für den gesamten unterjährigen Wasserhaushalt. Bestenfalls kann auch in Regenperioden gesammeltes und gespeichertes Niederschlagswasser zur Gartenbewässerung eingesetzt werden.

Gartenpflanzen nehmen Niederschläge auf und speisen sie bei Trockenheit wieder in den Kreislauf – in ihrer Gesamtheit ein riesiger Wasserspeicher für Dürreperioden. Positiver Nebeneffekt: Die bei der Abgabe entstehende Verdunstungskälte reduziert urbane Hitze-Inseln. Über die nicht versiegelten Gartenböden fließen Niederschläge nicht ab, sondern können filtriert versickern und das Grundwasser auffüllen. So wird der Wasserhaushalt über lange Zeiträume auf natürliche Weise ausgeglichen.

Diese wichtigen Funktionen können nur Gärten erfüllen, die ihrerseits regelmäßig bewässert werden. Verdorrte, abgestorbene Pflanzen können kein Wasser aufnehmen und verlieren große Teile ihrer Funktionen als Förderer der Biodiversität. Über ausgetrocknete, versiegelte Böden fließen Niederschläge direkt in die Kanalisation, der Grundwasserspiegel sinkt. „Es mag auf den ersten Blick paradox klingen, aber eine Bewässerung auch und gerade in der aktuellen Trockenperiode ist langfristig der beste Schutz vor knappen Trinkwasservorräten“, so der IVG Vorsitzende Christoph Büscher. „Dies sollte aber so ressourcenschonend wie möglich gestaltet werden.“

Neben der Nutzung von Betriebs- oder Regenwasser und dem sparsamen und gezielten Bewässern in den kühleren Morgen- oder Abendstunden können auch technische Hilfsmittel wie intelligente Bewässerungssysteme den ohnehin geringen Anteil am gesamten Wasserverbrauch weiter reduzieren. Der IVG setzt sich für den bewussten Umgang mit der wertvollen Ressource ein und informiert unter anderem auf seinem Verbraucherportal www.wasserimgarten.info

Terminänderung für den IVG Medientag Garten 2026 

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. verschiebt den IVG Medientag Garten aus organisatorischen Gründen. Er findet nicht, wie geplant im März, sondern schon am 11. Februar 2026 in Köln statt. 

Nachdem eine Rekordanzahl von 200 Redakteur*innen aller relevanten Fachzeitschriften und Hobbygartenmagazine, TV-Journalistinnen und -Journalisten sowie Garten-Blogger*innen am im vergangenen Februar am IVG Medientag Garten teilgenommen haben, geht der IVG von einer ebenfalls gut besuchten Veranstaltung im nächsten Jahr aus.

Die Medienvertreterinnen und -vertreter bekommen am 11. Februar 2026 wieder die exklusive Möglichkeit, die neusten Artikel aus dem gesamten Spektrum des Gartenmarktes hautnah zu erleben. Vorgestellt werden sie ihnen von den ausstellenden IVG Mitgliedern, die den anwesenden Medien ohne Zeitdruck Rede und Antwort stehen.

Torf in Gartenerden – Perspektiven für einen wertvollen Rohstoff

Zu Beginn der Gartensaison führt eine gezielte Berichterstattung zu Verunsicherung unter Verbraucherinnen und Verbrauchern, dass die Verwendung von Torf als Bestandteil von Blumenerden ab dem kommenden Jahr verboten werden soll. Der Industrieverband Garten stellt richtig: ein solches Verbot ist weder geplant, noch wäre es aus ökologischer und ökonomischer Sicht sinnvoll. Davon abgesehen wäre es juristisch nicht darstellbar.

In Bezug auf die Reduktion des Rohstoffes Torf sehen die Pläne der letzten Bundesregierung allerdings Aktionen vor, mit denen die Verwendung von Torf reduziert werden soll, ein Verbot ist jedoch kein Teil davon. Die Maßnahmen bestehen vielmehr aus der Förderung von Forschungs- und Demonstrationsvorhaben sowie der Information der Bevölkerung über den Umgang mit torffreien Erden. Diese haben in der Regel etwas andere Eigenschaften als gewöhnliche Erden, was den Turnus des Gießens und Düngens betrifft.

Die in Deutschland ansässige Substratindustrie hat ihrerseits die Ziele einer Selbstverpflichtung zur Torfminimierung vor der Zeit erfüllt, forscht unerlässlich und mit großem Einsatz an Alternativen und ist zu Gesprächen mit der Politik bereit. Damit ist der verantwortungsbewusste, längerfristige Einsatz von Torf perspektivisch ebenso möglich wie die Verwendung der heute noch knappen Alternativrohstoffe. Verbraucher werden torfreduzierte Produkte daher auch in den nächsten Jahren in den Regalen der Garten- und Supermärkte finden und von den einzigartigen Eigenschaften des natürlichen Rohstoffs profitieren können.

Torf – ein einzigartiger Rohstoff
Mit konstantem Nährstoffgehalt, niedrigem pH-Wert und hohem Wasserspeichervermögen ist Torf der ideale Ausgangsstoff für Blumenerden und angesichts immer längerer Trockenperioden in einigen Anwendungen quantitativ und qualitativ nahezu unverzichtbar. Einen anderen Rohstoff, der alle wichtigen Eigenschaften in sich vereint, gibt es bislang nicht. Dennoch ist es sinnvoll, wo möglich, auch geeignete Torfalternativen einzusetzen. Torffreie Erden sind zudem überall erhältlich und ein wichtiger Teil des Sortiments, der etwa ein Viertel des Absatzes ausmacht. Deren ausschließlicher Einsatz ist aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit möglicher Ersatzstoffe wie Grüngutkompost, Holzfasern, Rindenhumus oder Kokos derzeit flächendeckend aber nicht erreichbar. Für die sichere Kultur von Rhododendren, Azaleen, Heidekräutern und anderen Moorbeetpflanzen sowie von sonnenexponierten Kübeln oder Balkonkästen, sind, je nach Vorkenntnissen und Verfügbarkeit der Nutzerinnen und Nutzer, gewisse Torfgehalte sinnvoll. Torf wird daher kurz-, mittel- und langfristig, in reduzierter Form ein wichtiger Bestandteil der Erden und Substrate bleiben – auch im Hobbygarten.

Wichtiger Beitrag zu Erhalt und Sanierung der Moore
Der Abbau des Naturprodukts Torf selbst unterliegt höchsten Umweltstandards und umfangreichen Genehmigungsverfahren. Eine Trockenlegung von Mooren dafür ist ausgeschlossen. Im Gegenteil: Schon seit Ende der 1980er-Jahre werden für den Torfabbau keine lebenden Moore mehr genutzt, sondern ausschließlich Flächen, die bereits vor längerer Zeit entwässert wurden und keine Moorvegetation mehr aufweisen. Nach dem Abbau werden diese von der Substratindustrie saniert und wieder vernässt, sodass über den Zwischenschritt des Torfabbaus in zuvor land- oder forstwirtschaftlich genutzten Gebieten wieder wertvolle Moorschutzflächen entstehen – bis heute schon rund 30.000 ha reaktivierter Kohlenstoffsenken.

Die wirtschaftliche Perspektive
Jährlich werden in Deutschland etwa 5 Millionen Kubikmeter Torf in der Substratproduktion eingesetzt, rund die Hälfte (Tendenz fallend) davon stammt aus inländischen Vorkommen. Neben der privaten Nutzung kommen die torfhaltigen Substrate auch im professionellen Gartenbau, dem Gemüse- und Obstanbau oder der Champignonkultur zum Einsatz und stellen die Basis für ein nachhaltiges, funktionierendes und regionales Wirtschaften dar. Dies ist aufgrund seiner speziellen Eigenschaften und Konstanz auch im Sinne der Kundinnen und Kunden.

Fazit: Der Einsatz von Torf wird – wie in vielen Medien fälschlicherweise behauptet – nicht verboten. Ob der Rohstoff aus lokalen Quellen auch künftig in ausreichender Menge für den privaten und gewerblichen Einsatz zur Verfügung stehen wird, ist jedoch unklar. Torfersatz und torffreie Erden spielen eine wichtige und wachsende Rolle, sind aber nur eine Säule im Segment der Substrate. Bei der Auswahl der passenden Erde kommt es sehr auf die Beratung und Information im Handel an.

Tipps für den Umgang mit torfreduzierten und torffreien Erden
Mit der Verwendung von torfreduzierten oder torffreien Erden wie jene mit Holzfasern, Kompost, Rindenhumus oder Kokos können Verbraucherinnen und Verbraucher CO2 einsparen. Zusammensetzung und Qualität unterscheiden sich hier jedoch stark. Der IVG gibt einige Tipps:

  • Auf das Siegel der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V. achten
  • Häufiger gießen und düngen
  • Trauermücken vorbeugen, keine Dauerfeuchte auf der Oberfläche
  • Ggf. Tongranulat verwenden
  • Erde schneller verbrauchen und kühl, trocken und dunkel lagern
  • Ausführliche Informationen zum Thema: https://erden-substrate.info/

IVG überreicht Pflanzen als Botschaft ans politische Berlin 

Am Dienstag, dem 25. März 2025, fand in Berlin die konstituierende Sitzung des neuen Bundestags statt. Die Abgeordneten kamen das erste Mal zusammen, um unter anderem die Bundestagspräsidentin zu wählen. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. nutzte die Gelegenheit, um auf die große Bedeutung der Hersteller von Produkten der „Grünen Branche“ für den Hobby- und Profimarkt für den Wirtschaftsstandort Deutschland hinzuweisen. Hierbei geht es um einen Markt von etwa 20 Milliarden Euro allein in Deutschland. An einem Informationsstand im Regierungsviertel diskutierten Vertreter des IVG stellvertretend für die rund 150 Mitglieder des Verbandes mit Abgeordneten sowie Mitarbeitenden der Ministerien, des Bundestags und der Fraktionen, welche politischen Rahmenbedingungen es jetzt braucht, um das Potenzial von Gärten für Mensch, Umwelt und Wirtschaft voll auszuschöpfen. Als Symbol des Wachstums der guten Zusammenarbeit erhielten jede Gesprächspartnerin und jeder Gesprächspartner eine Pflanze. 

„Unübersichtliche Bürokratie und schwindende Wettbewerbsfähigkeit haben es unseren Mitgliedern zuletzt nicht leicht gemacht, sich auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren“, sagt Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer des IVG. „Mit unserer Aktion möchten wir die politischen Vertreterinnen und Vertreter dafür sensibilisieren, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und insbesondere der Grünen Branche zu verbessern.“

In die anstehenden politischen Beratungen bringt der IVG die fachliche Kompetenz und Sichtweise seiner rund 150 Mitgliedsunternehmen mit ein. Für die Erden- und Substrathersteller im IVG steht beispielsweise seit vielen Jahren die Moorrenaturierung und Torfreduktion mit Augenmaß im Fokus. Gleichzeitig setzt sich der Verband für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser ein. Die Grüne Branche leistet zudem einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Biodiversität, zur Begrünung von Städten und zur Anpassung an den Klimawandel, denn ihre Produkte helfen bei der Entwicklung und Pflege von Privatgärten sowie von grüner und blauer Infrastruktur. Zudem sind die Produkte die Basis für einen funktionierenden Erwerbsgartenbau.

„Als Vertreter der Grünen Branche, die Arbeitsplätze schafft, zum Umwelt- und Klimaschutz beiträgt, den ländlichen Raum stärkt und Mensch und Natur verbindet, haben wir diesen wichtigen Tag genutzt, um mit der Politik ins Gespräch zu kommen“, so Testroet. „Unser Dank gilt der Dieter Denzer Staudenvertriebs GmbH & Co. KG, der Helix Pflanzen GmbH, der Diderk Heinje Pflanzenhandelges. mbH & Co. KG und der zu Jeddeloh-Pflanzenhandels-GmbH, die für diese Aktion zusammen etwa 1.000 Pflanzen bereitgestellt haben, die symbolisch für das Wachstum pragmatischer und zielorientierter Politik in den kommenden vier Jahren stehen.“ 

Seine Forderungen an die Politik hat der IVG in einem Flyer zusammengefasst, der unter www.ivg.org zum Download bereitsteht.

IVG veröffentlicht „Branchenstandard Langzeitdünger“ 

Passend zur Eröffnung der Garten- und Düngesaison hat der Industrieverband Garten (IVG) e.V. einen Branchenstandard zum Thema „Langzeitdünger“ veröffentlicht. Damit legt er eine eindeutige Definition des Begriffs fest, um Verbraucherinnen und Verbraucher vor irreführender Werbung sowie Produzenten vor Wettbewerbsverzerrungen zu schützen. Der IVG lädt mit seinem Branchenstandard zudem herstellende Unternehmen zur Selbstverpflichtung ein. Beide Dokumente liegen auf www.ivg.org zum Download bereit. 

Rasen, Zier- und Nutzpflanzen im Garten brauchen Nahrung. Langzeitdünger liefern Nährstoffe über Wochen oder gar Monate kontinuierlich nach – sie sind somit eine Vorratskammer für Pflanzen und für den Gärtner überaus bequem zu handhaben. Beim Kauf von Langzeitdüngern sollte man jedoch aufmerksam sein, denn immer häufiger treten am Markt Düngemittel auf, die als Langzeitdünger beworben werden, aber nachweislich keine echte Langzeitwirkung haben. Das ist möglich, da es bisher keine eindeutige Definition des Begriffs „Langzeitdünger“ gibt. Anwenderinnen und Anwender können so getäuscht werden und es entstehen unfaire Wettbewerbsbedingungen für Hersteller, die Düngemittel mit echter Langzeitwirkung im Sortiment führen.

„Mit unserem Branchenstandard und einer entsprechenden Selbstverpflichtung der Hersteller möchten wir Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch Produzenten vor unlauteren Geschäftspraktiken und unfairen Wettbewerbsbedingungen schützen“, sagt Robert Scheuß, Referent Gartenbau beim IVG. „Die entwickelten Regelungen schaffen einen Ordnungsrahmen für die Definition von Langzeitdüngern, um der irreführenden Werbung entgegenzuwirken.“ So werden im Branchenstandard die Anforderungen klar und deutlich dargelegt und die unterschiedlichen Komponenten, deren Mindestanteile sowie die Mindestwirkdauer erläutert. Außerdem wird erklärt, welche Produkte nicht unter das Prädikat Langzeitdünger fallen. So bietet eine Liste der Unternehmen, die den Branchenstandard unterzeichnet haben, eine Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher. Neben den IVG Mitgliedsfirmen können sich auch Düngemittelproduzenten oder Handelsunternehmen, die nicht im IVG organisiert sind, aber der Selbstverpflichtung zustimmen, in die Liste mitaufnehmen lassen.

Bisherige Unterstützer des Branchenstandards sind die Deutsche Rasengesellschaft e.V., der Greenkeeper Verband Deutschland e.V., der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V., der Verband Deutscher Garten-Center e.V. sowie der Zentralverband Gartenbau e.V. Branchenstandard, Selbstverpflichtung und Liste der Unternehmen liegen im Downloadbereich auf www.ivg.org bereit.

IVG: Produktionsmengen und Absatzahlen der Substratbranche 2024 konstant – Torfanteil sinkt weiter

Auf Einladung der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) und im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums findet heute und morgen in Berlin die Statustagung „Torfminderung im Gartenbau“ statt. Während sich Politik, Wissenschaft, Gartenbau und Substratbranche über den Fortgang der Torfreduktion austauschen, haben der Industrieverband Garten (IVG) e.V. und die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) e.V. das Ergebnis der Erhebung von Absatz- und Produktionszahlen der Mitglieder aus der Substratindustrie vorgestellt. Der Absatz von Substraten aus deutscher Produktion blieb im Vergleich zum Vorjahr erstaunlich konstant, was eine stabile Situation, trotz anhaltender Wirtschaftskrise, signalisiert.

Insgesamt wurden 2024 gut drei Millionen Kubikmeter (m3) Profisubstrate für den Erwerbsgartenbau verkauft, davon 1,8 Millionen m3 im heimischen Markt sowie 1,2 Millionen m3 als Exportware. Der Anteil, den Torf als Substratausgangsstoff im Profisegment für den deutschen Markt noch einnimmt, ist auf gute 65 Prozent gesunken. Der Anteil torffreier Erden am professionellen Gesamtmarkt stieg auf sechs Prozent. Außerdem wurden fünf Millionen m3 Blumenerden für den Consumer-Bereich verkauft. Im deutschen Markt liegt dabei der Torfanteil nur noch bei 33 Prozent und der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt bei 23 Prozent.

Nachhaltigkeit im Fokus
Ein Blick in die Statistik zeigt auch, dass von allen eigesetzten Substratausgangsstoffen Torf nur noch die Hälfte des Volumens ausmacht. Absolut wurden 4,7 Millionen m3 Torf verwendet, hinzu kamen 4,2 Millionen m3 andere organische und 0,3 Millionen m3 mineralische Ausgangsstoffe. Dieses Resultat verdeutlicht, dass die Dekarbonisierung der Branche, zumindest auf der Rohstoffseite, bereits zu 50 Prozent erfolgt ist. Zum Vergleich: Zwischenziel Deutschlands ist eine CO₂-Emissionsreduzierung bis 2030 von 65 Prozent. „Damit hat die Substratbranche schon weitaus mehr erreicht, als viele andere Sparten und Branchen von Landwirtschaft bis Verkehr. Dies geschah durch partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Erwerbsgartenbau, trotz komplizierter Rohstoffverfügbarkeiten und mit harten Vorgaben aus dem Handel“, bewertet Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG, das Ergebnis. Die Branche hat mit viel Anstrengung den Torfanteil in den Substraten weiter reduziert, der Wettbewerb um die begrenzten Rohstoffe verschärft sich aber weiter und darunter leiden die Qualitäten. Es muss vermieden werden, dass durch zu hohe Erwartungen unreife oder minderwertige Ausgangsstoffe eingesetzt werden.

Bis 2045 soll Deutschland laut Klimaschutzgesetz treibhausgasneutral sein. „Nun ist es an der Zeit, der Branche ebenfalls bis 2045 Zeit für die rechnerische Klimaneutralität zu gewähren und zu einer ideologiefreien Politik zurückzukehren. Ein gutes Beispiel, wie es laufen kann, sind die Niederlande.“

Vor kurzem machte die Bundespolitik mit der sogenannten „Aktionswoche Torffrei gärtnern“ auf die Hintergründe aufmerksam und empfahl den Kauf rein torffreier Erden. Ein sehr wichtiger Part war dabei aber auch der Hinweis an die Käuferinnen und Käufer auf die sich ändernden Anforderungen und Handhabungen der Erde in Bezug auf Bewässerung und Düngung. „Die Torfreduktion ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man sich fragen muss, ob weiterhin öffentliche Gelder für eine Marktlenkung hin zu rein torffreien Erden aufgewendet werden sollten“, so Testroet. „Angebot und Nachfrage, Qualität und die Verfügbarkeit von Rohstoffen inklusive verantwortungsvoll, gewonnenem Torf sowie die Lebensrealitäten der Kundinnen und Kunden sollten fortan vielmehr den Markt ausgestalten. Zudem muss die Anwendungsinformation und Beratung am PoS im Fokus stehen“.

Die passende Aufklärungsarbeit und gezielte Beratung je nach Anwendungsart ist essenziell. Unterstützung erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Homepage Erden & Substrate.info oder in einem Informationsflyer der GGS.

EU-Posse: Verschwinden Bio-Dünger bald aus den Regalen?

Geht es nach der geplanten Empowering Consumers-RL (EmpCo-RL), mit der die bestehende Richtlinie über unfaire Geschäftspraktiken in Bezug auf Greenwashing geändert wurde, steht zu befürchten, dass Bio-Düngemittel und -Blumenerden zukünftig nicht mehr mit den Hinweisen „Bio“ oder „Öko“ beworben werden dürfen – selbst, wenn deren Rohstoffe der EU-Öko-Verordnung entsprechen. Das führe laut Industrieverband Garten (IVG) e.V. nicht nur zu Wettbewerbsverzerrungen, sondern auf lange Sicht zum Wegfall von Düngemitteln aus natürlichen, ökologischen Rohstoffen und lasse die gesamte Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes absurd erscheinen. Der IVG fordert daher in einer Stellungnahme, dass Produkte, deren Rohstoffe der EU-Öko-Verordnung entsprechen, auch weiterhin als „Bio“ oder „Öko“ beworben werden dürfen – also mit allgemeinen Umweltaussagen ohne zusätzliche Erschwernisse und Rechtsunsicherheiten.

Die neuen Vorschriften der EmpCo-RL zielen laut EU vor allem darauf ab, die Produktkennzeichnung klarer und vertrauenswürdiger zu machen, indem die Verwendung allgemeiner Umweltaussagen wie „umweltfreundlich“, „natürlich“, „biologisch abbaubar“, „klimaneutral“ oder „ökologisch“ verboten wird. Mit diesem Ansatz schießt die Richtlinie nach Auffassung des IVG allerdings deutlich über ihr Ziel hinaus. Denn zukünftig werde es nicht mehr möglich sein, Düngemittel, deren Rohstoffe laut EU-Öko-Verordnung für den ökologischen Landbau geeignet sind, mangels entsprechender Zertifizierungsstellen und festgelegter Kriterien als z.B. „Bio“ oder „Öko“ zu bezeichnen. „Verbraucherinnen und Verbraucher werden ohne Fachwissen kaum mehr in der Lage sein, ökologische Düngemittel von mineralisch-synthetischen Düngemitteln unterscheiden zu können“, erklärt Robert Scheuß, Referent Gartenbau beim IVG. Entgegen der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes würde das Marktsegment ökologischer Düngemittel dadurch stark geschwächt. „Da entwicklungs- und rohstoffbedingte Preisunterschiede zwischen dem synthetischen und dem ökologischen Produkt mangels entsprechender Bio-Kennzeichnung nur noch in der Produktbeschreibung erläutert werden, wird zukünftig der Preis das hauptsächlich kaufentscheidende Merkmal sein“, so Scheuß. Für die Unternehmen bestehe dann zukünftig keine Veranlassung mehr, weiterhin biologische Produkte herzustellen. Denn sie würden aufgrund des Preises zum „Ladenhüter“. „Seitens des EU- und des nationalen Gesetzgebers kann dies so nicht gewollt sein“, sagt Scheuß.

Im Sinne der Nachhaltigkeits- und Bio-Strategie 2030 des Bundes sowie des Farm-to-Fork-Ansatzes, den Einsatz insbesondere der synthetischen Düngemittel bis 2030 um 20 Prozent zu verringern, ist es aus Sicht des IVG daher unabdingbar, den bereits bestehenden und als „Bio“ oder „Öko“ gekennzeichneten Markt an Produkten, deren Rohstoffe für die ökologische Landwirtschaft zugelassen sind, auch in Zukunft zu erhalten und die Unternehmen bei diesbezüglichen Produktentwicklungen zu unterstützen.

Die gesamte Stellungnahme steht unter www.ivg.org zum Download bereit.

IVG Jahresbericht erschienen

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat im Rahmen des IVG Medientag Garten seinen Jahresbericht 2025 veröffentlicht. Mit umfangreichem Zahlenmaterial informiert er über die Entwicklung der Grünen Branche. Auf 40 Seiten werden unter anderem Umsatz- und Absatzzahlen aus dem Jahr 2024 aufbereitet, Trends und Entwicklungen im Gartenmarkt näher beleuchtet sowie die Kernprojekte des Verbands vorgestellt. In dem Leitartikel geht es in diesem Jahr um die verbindenden Elemente des Gartens.

Der Leitartikel zeigt auf, dass Gärten weit mehr sind als grüne Oasen: Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität, zur Biodiversität und zur Nachhaltigkeit. Vor allem aber: Gärten bauen Brücken und verbinden die Menschen miteinander – was gerade in diesen turbulenten und polarisierenden Zeiten ein hohes Gut ist. Weiterhin sind im neuen Jahresbericht Themen wie die Entwicklung des Gartenmarktes im vergangenen Jahr, der Witterungsverlauf oder die Kernkompetenzen des Verbandes informativ und übersichtlich in Szene gesetzt. Die wichtigsten Zahlen können Leserinnen und Leser auf einen Blick erfassen. Der Jahresbericht informiert zudem über die Veranstaltungen und Projekte des Verbands.

Interessenten können den IVG Jahresbericht kostenlos per E-Mail an verband@ivg.org in der IVG Geschäftsstelle bestellen oder im Downloadbereich auf www.ivg.org herunterladen.

IVG Medientag Garten: „Garten und Freizeit trotzen schwierigem Konsumklima“

Am 13. Februar 2025 fand im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse der 24. IVG Medientag Garten statt. Im Rahmen der Veranstaltung stellte Klaus Peter Teipel, klaus peter teipel research & consulting, in seinem Vortrag „2024: Garten und Freizeit trotzen anhaltend schwierigem Konsumklima!“ die Zahlen der Grünen Branche für das Jahr 2024 vor. Vor rund 200 Pressevertreterinnen und -vertretern wagte Teipel zudem einen Ausblick auf 2025. Er rechnet hierbei mit mehr Konsolidierung statt Wachstum, sieht aber gewisse Wachstumschancen für den Freizeitbereich.  

2024 war für die deutsche Wirtschaft erneut kein einfaches Jahr: Das gesamtwirtschaftliche Wachstum stagnierte. Das hohe Preisniveau blieb bestehen, der Konsum wuchs nur moderat und die anhaltende Unsicherheit trübte weiterhin die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern. „Diese schwierigen Rahmenbedingungen setzten auch dem Gartenmarkt zu“, so Klaus Peter Teipel. „Trotzdem entwickelte er sich erfolgreich gegen den Trend und erzielte im Vergleich zu anderen Branchen ein gutes Ergebnis.“ Mit einem Umsatz von rund 19,9 Milliarden Euro hat er ein Plus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Dabei konnte das Segment biologisch-chemischer Bedarf (+7,8 Prozent) zulegen. Auch Lebendes Grün hat im Vergleich zum Vorjahr etwas hinzugewonnen (0,8 Prozent), während die Hartwarensegmente auf gleichem Niveau blieben (+/- 0 Prozent). „Der Garten genießt bei den Verbrauchern nach wie vor einen hohen Stellenwert und zeigt im Vergleich zu anderen Branchen eine deutlich geringere Konjunkturabhängigkeit“, so Teipel.

Kleine Wachstumschancen möglich
„Für 2025 ist laut unterschiedlicher Wirtschaftsforschungsinstitute keine kräftige konjunkturelle Erholung in Sicht“, erklärt Teipel. „Allerdings werden bestimmte Segmente des privaten Konsums überdurchschnittlich wachsen.“ Laut Teipel bevorzugt die Bevölkerung zunehmend erlebnisorientierte Ausgaben und die Nachfrage nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Konsumgütern und Produkten steigt. Von dieser Entwicklung könnte auch der Gartenmarkt profitieren. „2025 sehe ich die Wachstumsrate für den Gartenmarkt zwischen 0,4 und 2,3 Prozent“, sagt Teipel.