Niedersachen veröffentlicht und diskutiert Potenzialstudie zur Wiedervernässung von Moorböden

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. wurde als Stakeholder bei der Erarbeitung einer Potenzialstudie „Moore in Niedersachsen“ eingebunden, welche das niedersächsische Umweltministerium beauftragt hatte. Auf fünf Regionalkonferenzen wurden die Ergebnisse einem breiten Kreis an Betroffenen und Interessierten vorgestellt und diskutiert. Den Abschluss machte ein Treffen in Hannover. Der IVG beanstandet in diesem Zusammenhang die in den Meldungen des Ministeriums inkorrekten Werte in Bezug auf die Emissionen aus dem Torfabbau und dessen Nutzung. Der Verband bemängelt zudem die fehlende Bereitschaft zu einem Runden Tisch mit der Substratindustrie, um praxistaugliche Lösungen auszuloten unter anderem im Bereich von Wiedervernässung und Renaturierung.

Die Potenzialstudie zu den niedersächsischen Moorböden zeigt deutlich, welche Flächen mit welchem Aufwand wiedervernässt werden können. Sie vergleicht das Minderungspotenzial von Treibhausgasen und schlägt Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen vor. Eine vollständige Wiedervernässung der organischen Böden scheint jedoch nicht möglich zu sein. „Es darf nicht nur bei dieser Studie bleiben“, sagt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Jetzt müssen konkrete, mit den Flächeneigentümern abgestimmte, Handlungsmöglichkeiten erarbeitet und umgesetzt werden.“ Der IVG erinnert daran, dass dabei neben der Land- und Forstwirtschaft auch die Substratindustrie als Teil der Lösung mit einzubeziehen ist. Bisher sträubt sich die Politik in Niedersachsen gegen eine Zusammenarbeit und hat stattdessen ein Verbot für Neugenehmigungen von Torfabbauvorhaben erlassen, die lediglich eine Verschiebung von Emissionen („carbon leakage“) verursachen. „Ein Taschenspielertrick der Landesregierung, der die heimischen Emissionen vermeindlich reduzieren soll, global gesehen aber nicht als Klimaschutz bezeichnet werden kann“, bewertet Testroet diese Strategie.

Da ein kompletter Torfausstieg im Gartenbau aktuell aufgrund fehlender, qualitativ geeigneter Alternativen nicht umsetzbar ist, wird der Rohstoff in naher Zukunft lediglich importiert werden können oder die Verlagerung der Industriestandorte nach sich ziehen. Nach den allgemein anerkannten Regeln der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) werden die Emissionen des Torfabbaus demjenigen Land zugeschrieben, in dem der Abbau stattfindet. Das bereits seit 2012 existierende Nabu-IVG-Konzept, welches eine externe Klimakompensation vorsieht, aber in der Praxis nie wirklich eine Chance bekommen hat, steht zur Umsetzung bereit. Nun wurden stattdessen Neugenehmigungen für den Torfabbau verboten, was auch die Klimakompensation abschafft.

„Auswege aus diesem Dilemma wären kooperative Wege für eine Übergangszeit, die Zulassung kleiner neuer Torfabbauflächen in Niedersachsen mit Klimakompensation sowie Nachnutzung für den Naturschutz oder für eine Paludikultur“, so Testroet „Flankierend helfen würde die Schaffung und Unterstützung der Nachfrage nach Produkten aus der Paludikultur wie zum Beispiel Torfmoosen. „Wir hoffen, das als Resultat der Regionalgespräche noch Anpassungen am Fazit des Ministeriums vollzogen werden und unserer Bitte nach einem Dialog mit der Substratindustrie in Niedersachsen nachgekommen wird.“

Hintergrund:
Aktuell entweichen in Niedersachsen pro Jahr fast 16 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente aus entwässerten Moorböden. Dies beinhaltet nur die Emissionen aus der Landnutzung. Die im Verhältnis dazu geringen Emissionen aus dem Torfabbau und dessen Nutzung im Gartenbau kommen noch hinzu. Diese betragen bei einer aktuellen Abbaumenge von etwa 2 Millionen Kubikmetern Torf lediglich eine 0,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Diese könnten, wenn sich die Politik darauf einließe, künftig nach Nabu-IVG-Konzept auch durch zusätzliche Wiedervernässungs- und Renaturierungsprojekte klimakompensiert werden. Das Ministerium verwendet in seinen Pressemeldungen veraltete Daten, was die Abbau- und Verwendungsmenge von Torf in Niedersachsen betrifft. Dadurch kommt es zu einer Überschätzung der Emissionen, was unter Missachtung der positiven Aspekte der Grünen Branche zu schwerwiegenden politischen Fehlentscheidungen führt.

IVG unterstützt Initiative Volksentscheid Baum

Die Initiative Volksentscheid Baum, kurz „BaumEntscheid“, setzt sich mit einem im Mai veröffentlichten Gesetzentwurf für das Bundesland Berlin dafür ein, dass unsere Städte grüner und hitzeresistenter werden, um die Folgen des Klimawandels abzumildern. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. unterstützt das Projekt. Denn: Damit Städte für die Menschen dauerhaft lebenswert bleiben, müssen sie resilienter gegen häufiger auftretende Starkregenereignisse und Hitzephasen werden und brauchen deutlich mehr Bäume, Pflege und Stadtgrün.

„Es wäre wichtig, aus der Theorie des Schwammstadtkonzeptes in die Umsetzung zu kommen“, so Anna Hackstein, Geschäftsführerin beim IVG. Dazu gehört es unter anderem, Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Retentionsdächer bei Neubauten und im Bestand anzubringen, Regenwasser zu speichern und zurückzuhalten oder mit deutlich mehr Bäumen Straßenzüge und Stadtviertel zu kühlen. „BaumEntscheid hat mit seinem Gesetzentwurf bereits die wichtigsten Punkte zur raschen Realisierung blau-grüner Infrastruktur aufgegriffen“, so Hackstein. „Wir unterstützen den Volksentscheid, damit dieses Gesetz in Kraft tritt und die Politik die Umsetzung realisiert.“ 

Förderung für IVG naheliegend
Um die anstehenden Maßnahmen umzusetzen, werden Produkte der Grünen Branche wie Pflanzen, Substrate, Betriebsmittel oder Bewässerungssysteme benötigt. „Da unser Verband die Interessen der Hersteller von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern in der Grünen Branche für den Hobby- und den Profimarkt vertritt, lag es für uns nahe, die Initiative zu unterstützen“, so Hackstein. Außerdem kühlen grüne Infrastrukturen wie Grünflächen, Parks und private Gärten nachweislich den urbanen Raum ab. Letztere haben allein durch ihr hohes Aufkommen positive Einflüsse auf das Mikroklima und die Biodiversität.

Die Wahlberechtigten in Berlin sind demnächst aufgerufen, im Zuge einer Unterschriftenaktion die erste Phase des Volksentscheids Baum einzuleiten. Wichtig bei der Umsetzung sind faire und einheitliche Wettbewerbsbedingungen, der Abbau bürokratischer Hürden sowie standardisierte und skalierbare digitale Ansätze, damit die Begrünung unserer Städte ausreichend schnell gelingt. „Gerne unterstützen wir im politischen Diskurs eine für alle Betroffenen umsetzbare Lösung dieser Zukunftsfragen“, so Hackstein. Heinrich Strößenreuther, Initiator des Volksentscheids Baum und mehrfacher NGO-Gründer: „Gelingt es im Bundesland Berlin, diesen Gesetzesentwurf des BäumePlus-Gesetz, Deutschlands erstem konkreten Klimaanpassungsgesetz für die kommunale Umsetzung, per Volksentscheid in Kraft zu setzen, ist wie bei den Radentscheiden und Klimaentscheiden von einer deutschlandweiten Dominokette auszugehen.“

IVG veröffentlicht Programm für Forum Gartenmarkt

Am 5. November findet das 15. IVG Forum Gartenmarkt im Maritim Hotel in Düsseldorf statt. Unter dem Motto „Garten verbindet“ lädt der Industrieverband Garten (IVG) e.V. wieder Gäste aus Industrie, Handel und Medien ein, um in einem spannenden Vortragsprogramm mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten Themen der Grünen Branche in den Fokus zu rücken und wichtige Denkanstöße zu den neuesten Entwicklungen zu geben. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich unter anderem auf Sascha Lobo als Keynote-Speaker freuen. Wer sich jetzt anmeldet, profitiert noch von einem Frühbucherrabatt.

„In diesem Jahr geht es um die verbindenden Elemente des Gartens“, erläutert Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG, das Programm. „Denn Garten ist viel mehr als eine Grünfläche. Garten ist Hobby. Garten ist Erholung. Garten ist vernetzt. Und diese Eigenschaften spiegeln sich auch in unserem Programm wider.“ Das gesamte Programm ist unter www.ivg.org/forum-gartenmarkt veröffentlicht. In seinem Vortrag „Wie künstliche Intelligenz die Welt verändert und was das für die Gartenwelt bedeutet“ beleuchtet zum Beispiel Sascha Lobo die mögliche Entwicklung der KI und welche Auswirkungen sie in Zukunft auch auf den Gartenmarkt haben kann. Lobo, Jahrgang 1975, lebt mit seiner Frau Jule und drei Kindern in Berlin und im Internet. Er arbeitet als Autor, Vortragsredner, Podcaster und Digitalunternehmer. Seit 2011 schreibt er eine wöchentliche Kolumne auf spiegel.de. Er veröffentlicht Bücher zum Zeitgeschehen und ist häufiger in Talkshows zu sehen. Mit Jule Lobo moderiert er den Podcast „Feel the News – Was Deutschland bewegt“.

Frühbucherrabatt von 10 Prozent
Wer sich bis zum 31. Juli 2024 unter www.ivg.org/forum-gartenmarkt registriert, erhält einen Frühbucherrabatt in Höhe von 10 Prozent. Am Vorabend, dem 4. November, treffen sich Handel und Industrie im Maritim Hotel zu einem Get-Together. Die Teilnahme daran ist in der Kongressgebühr enthalten. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband Deutscher Garten-Center (VDG), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau statt.

IVG lädt zur Gartenparty auf der spoga+gafa ein

Vom 16. bis 18. Juni 2024 findet in Köln auf dem Gelände der Koelnmesse wieder die spoga+gafa statt. Auf der internationalen Gartenlifestyle-Messe ist der Industrieverband Garten (IVG) e.V. in diesem Jahr wieder mit einem eigenen Messestand vertreten. Hierhin lädt der Verband zur traditionellen Gartenparty am Montag, dem 17. Juni, ein und erwartet dazu mehr als 300 Entscheider aus der Grünen Branche.

Der IVG ist bereits seit seiner Gründung ideeller Träger der spoga+gafa. Die Zusammenarbeit mit der Koelnmesse ist eng und so präsentieren sich auch in diesem Jahr wieder Mitglieder des Verbands auf der Gartenlifestyle-Messe. Die neuesten Technologietrends für Grünflächen werden auf dem IVG Power Place ausgestellt. Erden, Substrate, Dünger, Ersatzstoffe, Pflanzen und Pflanzenschutz finden sich im Mittelboulevard des Messegeländes. Alles rund ums Grillen ist in den Hallen 7 und 8 vertreten, Gartenmöbel und Dekoration in den Hallen 3, 4, 5, 9, 10 und 11. Begleitet werden die Ausstellungen von informativen Vorträgen, spannenden Talks und Podiumsdiskussionen.

Am Messemontag sind ab 17:30 Uhr Hersteller, Lieferanten, Kunden und Medienvertreter der Grünen Branche zur traditionellen Gartenparty des IVG eingeladen. In Halle 6.1 am Stand C 22 haben sie die Möglichkeit – bei Kölsch, kleinen Köstlichkeiten und Musik – Kontakte zu pflegen, Neuigkeiten auszutauschen und den Messetag gesellig ausklingen zu lassen.

Heimische Torfvorräte deutlich geringer als angenommen

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat unter seinen Mitgliedern aus der Substratbranche eine Umfrage zur Gesamtsituation von Torfabbaugenehmigungen und restlichen Torfvorräten in Deutschland durchgeführt. Das Ergebnis: Die Gesamtfläche aktueller Abbauvorhaben, restlich verfügbare Torfmengen sowie Laufzeiten von Genehmigungen werden aktuell von der Politik und interessierten Öffentlichkeit deutlich zu hoch eingeschätzt. Da derzeit weder qualitativ noch quantitativ ausreichend Ersatzstoffe zur Verfügung stehen, sind als Resultat ein rapider Anstieg der Torfimporte und eine Konsolidierung der Standorte der Substratproduktion zu erwarten. Fehlende Verfügbarkeiten von hochwertigen Kultursubstraten sowie Preissteigerungen könnten zu einem weiteren Standortnachteil für den Gartenbau in Deutschland werden.

Derzeit sind zwar auf dem Papier noch 8.000 Hektar in Deutschland für den Torfabbau offiziell genehmigt. „Davon befinden sich nach unserer Umfrage nur noch etwa 2.000 Hektar im aktiven Abbau. Das sind in Relation etwa 0,8 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf organischen Böden in Niedersachsen“, fasst Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, die Faktenlage zusammen. „Andere neuere Erhebungen, wie die des Osnabrücker Umweltforums oder des niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie, greifen auf ältere Datensätze zurück und beinhalten auch Abbauflächen, die sich in der Praxis bereits in der Phase der Wiedervernässung befinden.“ Die Ergebnisse der Abfrage zeigen, dass sich heute viel weniger Flächen unter Torfabbau befinden als angenommen. Zudem sind auch zeitlich unbefristete Abbaugenehmigungen an eine maximale Tiefe gebunden und bereits ausgelaufen bzw. laufen wesentlich früher aus als vermutet. Durch diese Ausgangslage werden auch die der Torfnutzung zugeschriebenen Emissionen stark überschätzt. Der Verband fordert das kürzlich beschlossene und verfassungsrechtlich bedenkliche Verbot für neue Abbauvorhaben in Niedersachsen auszusetzen. „Man sollte sich gemeinsam Gedanken über eine verantwortungsvolle Regelung neuer Abbaugenehmigungen samt Wiedervernässung und Klimakompensation machen“, so Testroet. „Fehlende Verfügbarkeit von Ersatzrohstoffen in den benötigten Qualitäten sind weiterhin ein Problem für die Torfreduktion, neben ganz einfachen produktionstechnischen und physikalischen Grenzen bei der Kulturführung und Vermarktung.“

Es geht darum, die Versorgungssicherheit mit Substraten und den darin angebauten Produkten, wie zum Beispiel Lebensmitteln, zu gewährleisten, aber zeitgleich die Anstrengungen für den Klimaschutz branchenübergreifend anzugehen. Die Substratbranche hat mit einer Selbstverpflichtung und bis heute schon sehr weitgehenden Torfreduktion bereits einen großen Anteil geleistet. „Es ist jedoch erschreckend, dass die Landesregierung in Niedersachsen nun bei der Beantwortung einer Kleinen Anfrage in mehreren Punkten bedenklich ins Schwimmen gerät“, bewertet Testroet die Tatsache, dass in der besagten Landtagsdrucksache erhebliche Lücken und Widersprüche auftreten.

Aktuell wird wieder vermehrt auf den Torfverzicht im Privatgarten hingewiesen. Dabei ist auf die geänderte Handhabung von stark torfreduzierten und torffreien Erden zu achten. Zu denken ist dabei an eine angepasste Bewässerung und Düngung. IVG und Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen informieren dazu auch auf ihren Internetpräsenzen. „Am Ende darf die Kaufentscheidung nicht durch die Politik vorgegeben werden, sondern Kundinnen und Kunden müssen fachgerecht und anwendungsbezogen beraten werden und daraufhin selbstständig ihre Kaufentscheidung treffen dürfen.“ Der Verkauf torfhaltiger Erden für den Consumer-Bereich wird auch über das Jahr 2026 hinaus in Deutschland möglich sein.

Information zur Grafik: Voraussichtliche Torfabbaumengen in Deutschland der kommenden 10 Jahre in Relation zu anderen Kenngrößen für den deutschen Substratmarkt. Ab dem Jahr 2024 Modellierung bzw. Umfrageergebnisse. Getroffene Annahmen für Modellierung: konstante Gesamtproduktion, Zugewinn an neuen Ersatzrohstoffen von 0,2 Mio. m3 pro Jahr und entsprechende Reduktion der Torfmenge. Die Differenz zwischen benötigter Torfmenge und Abbaumenge wird importiert.

Frühbucherrabatt nutzen und zum IVG Forum Gartenmarkt anmelden

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. veranstaltet am Dienstag, dem 5. November 2024, zum 15. Mal das IVG Forum Gartenmarkt. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Handel und Medien werden im Maritim Hotel in Düsseldorf zu einem der wichtigsten Treffen der Gartenbranche erwartet. Hochkarätige Referentinnen und Referenten nehmen in ihren Vorträgen die wichtigsten Entwicklungen des Gartenmarktes unter die Lupe. Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Garten verbindet“ und beleuchtet in einem spannenden Vortragsprogramm die zukünftigen Herausforderungen, aber auch die Chancen der Gartenbranche. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Bis zum 31. Juli 2024 erhält man einen Frühbucherrabatt von 10 Prozent.

Handel und Industrie treffen sich bereits Montagabend, den 4. November, im Maritim Hotel zu einem gemeinsamen Get-Together. Die Teilnahme daran ist in der Kongressgebühr enthalten. Anmeldungen sind ab sofort unter www.ivg.org/forum-gartenmarkt möglich. Wer sich bis zum 31. Juli 2024 registriert, erhält einen Frühbucherrabatt in Höhe von 10 Prozent. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband deutscher Gartencenter (VDG), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau statt. Das finale Programm veröffentlicht der Verband in Kürze.

Deutscher Torf- und Humustag findet zum ersten Mal als Branchentag Erden & Substrate statt

Auch in diesem Jahr trifft sich die deutsche und internationale Erdenindustrie zu ihrem alljährlichen Treffen in Bad Zwischenahn. Der Deutsche Torf- und Humustag findet zum ersten Mal unter neuem Namen als Branchentag Erden & Substrate am Donnerstag, dem 21. November in der Wandelhalle statt. Es werden wieder fachkundige Referentinnen und Referenten erwartet, die in ihren Vorträgen aktuelle Fragestellungen und Entwicklungstrends der Branche aufgreifen. Auch diesmal wird es wieder einen Science Slam geben, bei dem Forschende bzw. Start-Ups die Möglichkeit erhalten, ihre Vorhaben innerhalb weniger Minuten möglichst anschaulich vorzustellen. Der Ammerländer Branchenabend, der im Anschluss im traditionellen Spieker stattfindet, gibt zudem Gelegenheit zu einem informativen Austausch in geselliger Runde.

Trotz des neuen Namens ändert sich nichts an der Qualität der Veranstaltung. Der IVG legt weiterhin Wert auf die sorgfältige Auswahl der Themen und Referierenden. „Unsere Besucher schätzen die unterschiedlichen Themenschwerpunkte und den lebendigen Austausch mit Kollegen und Partnern“, so Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. „In diesem Jahr werden wir nicht nur den Blick in die Zukunft der Branche richten, sondern auch aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen vorstellen.“ Anmeldungen zur Veranstaltung sind unter www.ivg.org/btes möglich. Das Programm wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

IVG unterstützt die Initiative „Bienen füttern!“

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. unterstützt auch in diesem Jahr wieder die Initiative „Bienen füttern!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Initiative informiert Bürgerinnen und Bürger über die Bedeutung von Bienen und anderen Bestäuberinsekten sowie über Aktivitäten des BMEL in diesem Bereich. Zudem gibt sie nützliche Tipps und animiert dazu, mit bienenfreundlichen Pflanzen auf Balkonen und in Gärten einen ganz persönlichen Beitrag zum Bienenschutz zu leisten.

Wildbienen, Honigbienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten leisten einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt. Zum Beispiel sind viele Wild- und Kulturpflanzen auf Bestäubung angewiesen, denn nur so können sie Samen ausbilden und sich vermehren. Die Insekten sichern auch unsere Ernährung: Rund 80 Prozent aller Pflanzenarten, die uns Nahrung liefern, werden von Bienen & Co. bestäubt. Doch rund die Hälfte der etwa 600 heimischen Wildbienenarten ist bedroht. Es ist deshalb so wichtig, sie zu schützen. Vielerorts gibt es jedoch zu wenige Flächen, die ihnen Nahrung und Unterschlupf bieten. Daher sollten Hobbygärtner auch an Insekten denken, wenn sie Garten, Balkon oder Fensterbank bepflanzen. Tipps für bienenfreundliches Gärtnern vermittelt die Initiative „Bienen füttern!“ des BMEL.

Informationen und Inspirationen gibt es zum Beispiel im Online-Pflanzenlexikon mit knapp 150 Pflanzen (bmel.de/Pflanzenlexikon). Dort lässt sich gezielt nach verschiedenen Kriterien suchen. Ob Früh- oder Spätblüher, für schattige oder sonnige Plätze, für Topf und Kübel geeignet – mit wenigen Klicks können die passenden Pflanzen gefunden werden. Mehr Wissenswertes zum Thema gibt es außerdem unter www.bienenfuettern.de.

Gartenbau macht großen Schritt bei der Torfreduktion – Absatz von Kultursubstraten im Jahr 2023 mit Einbruch

Der Absatz von Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau aus deutscher Produktion musste im Jahr 2023 einen Rückgang um 11 Prozent im Vorjahresvergleich hinnehmen. Insgesamt wurden gut 3 Millionen Kubikmeter (m3) Profisubstrate verkauft, davon 1,8 Mio. m3 im heimischen Markt sowie 1,3 Mio. m3 als Exportware. Das ist das Ergebnis der Erhebung von Absatz- und Produktionszahlen der Mitglieder im Industrieverband Garten (IVG) e.V. und in der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS).

Der Anteil des verwendeten Torfes sank im Vergleich zum Vorjahr in den Profisubstraten außergewöhnlich stark von 77 auf 73 Prozent. Holzfasern sind dabei neben Torf der wichtigste Substratausgangsstoff, während sich der Einsatz von Kokosmaterialien im Vergleich zu 2022 verdoppelte. Der Anteil torffreier Erden am professionellen Gesamtmarkt stieg leicht auf 3,5 Prozent.

„Damit konnte der Gartenbau einen wichtigen Schritt in Richtung Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Substraten machen. Die Substratbranche befindet sich unverkennbar auf dem Weg, das Ziel der Selbstverpflichtung – nur noch 70 Prozent Torf in Profisubstraten bis spätestens zum Jahr 2030 – vorzeitig zu erreichen“, fasst Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, das Ergebnis zusammen. „Die Qualität der Ausgangsstoffe und damit der Kultursubstrate aus deutscher Produktion hat allerhöchste Priorität, dies zahlt direkt auf die Kultursicherheit ein.“

Mögliche Gründe für den Rückgang des Absatzes im Inland könnte der im Jahr 2023 etwas verzögerte Beginn der gartenbaulichen Produktionen sein sowie generelle Unsicherheiten in der Branche. Der weitere Rückgang im Exportgeschäft kann seine Ursachen in der verstärkten internationalen Konkurrenz haben, besonders aus den Niederlanden, sowie in einer weiteren Verlagerung von Produktionskapazitäten an sicherere Standorte. „Die Torfreduktion darf nicht mit der Brechstange auf Kosten ökonomischer Faktoren, also der Wirtschaftlichkeit der Betriebe gehen, die tagtäglich im internationalen Wettbewerb Bestand haben müssen“, so Testroet. „Fehlende Verfügbarkeit von Ersatzrohstoffen in den benötigten Qualitäten sind weiterhin ein Problem für die Torfreduktion, neben ganz einfachen produktionstechnischen und physikalischen Grenzen bei der Kulturführung und Vermarktung.“

Absatz von Blumenerden im Jahr 2023 gewachsen – Substratbranche bei Torfreduktion weiter auf Kurs

Der Absatz von Blumenerden für den Consumer-Bereich aus deutscher Produktion konnte im Jahr 2023 um 7 Prozent zulegen. Insgesamt wurden 5 Millionen Kubikmeter Erden verkauft. Das verkünden Industrieverband Garten (IVG) e.V. und Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) nach Abschluss und Auswertung ihrer jährlichen Datenerhebung zur Produktionsstatistik bei den Substratherstellern. Im Durchschnitt wurden nur noch 41 Prozent Torf im deutschen Markt für Consumer-Erden eingesetzt. Die Reduktion des Torfanteils ist einer Mengenverschiebung des wichtigen Substratausgangsstoffes Grüngutkompost von der Landwirtschaft zur Substratbranche zu verdanken. Auch wenn der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt im Vergleich zum Vorjahr von 22 auf 21 Prozent gesunken ist, konnte die Torfminderung in Blumenerden, zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Substraten, erfolgreich fortgesetzt werden. Die Branche befindet sich auf dem festgelegten Kurs – nur noch 30 Prozent Torf bis spätestens zum Jahr 2030.

Trotz Inflation und gedämpfter Konsumstimmung haben die Konsumentinnen und Konsumenten im Jahr 2023 keinen Bogen um Substrate für den eigenen Garten und Balkon gemacht. Der deutsche Markt wuchs um 7 Prozent. Das Wachstum fand jedoch nicht hauptsächlich im Segment der torffreien Erden statt, die für sich betrachtet nur ein Marktwachstum von 1,6 Prozent verzeichnen können. Im Inland konnten 4 Millionen Kubikmeter (m3) Blumenerden vermarktet werden, davon waren 0,75 Millionen m3 torffreie Produkte. Der Export im Consumergeschäft hat jedoch einen Rückschlag zu verbuchen. Es wurden nur noch 0,85 Millionen m3 Erden exportiert (-9 Prozent), davon waren lediglich 0,25 Millionen m3 torffrei (-20 Prozent).

Wichtige Basis für die Substratproduktion ist die Verfügbarkeit qualitativ geeigneter Ausgangsstoffe. 2023 konnte die Branche laut der Abfrage den Einsatz von Torfersatzstoffen von 57 auf 59 Prozent steigern. Daran hat vor allem eine Akquise bzw. Herstellung von zusätzlich 150.000 Kubikmetern Grüngutkompost ihren Anteil. Insgesamt hat sich die Torfreduktion im Vergleich zum Vorjahr aber verlangsamt. „Das Jahr 2023 war in Summe in Ordnung, es scheint sich aber im Segment torffrei, als Folge einer gewissen Sättigung des Marktes, ein Plateau einzustellen. Möglicherweise auch begründet durch eine gestiegene Preissensibilität der Kunden“, bilanziert Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, das Ergebnis. „Dennoch befindet sich die Branche auf sicherem Kurs zum 30-Prozent-Ziel. Wir hoffen auf eine gute und starke Saison 2024, einen wieder wachsenden Exportmarkt und auf viele zufriedene, gut beratene, Kundinnen und Kunden.“

Speziell das Angebot von torfreduzierter und torffreier Blumenerde wird vom Handel beworben. „Die passende Aufklärungsarbeit und gezielte Beratung je nach Anwendungsart ist hier essenziell“, so Testroet. „Unterstützung erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher auf unserer Homepage Erden & Substrate. Der IVG informiert dort unter anderem über die angepasste Bewässerung und Düngung bei torffreien und torfreduzierten Erden.“