IVG fordert Maßnahmen von der Politik

Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl wendet sich der Industrieverband Garten (IVG) e.V. mit einem Forderungskatalog an die Politik. Er beansprucht darin entsprechende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen für die produzierenden Unternehmen der Grünen Branche, damit sie auch in Zukunft planungssicher und wettbewerbsfähig agieren können. Die Kernforderungen des IVG betreffen allgemeine wirtschaftliche Themen wie den Bürokratieabbau, aber auch branchenspezifische Fragestellungen wie den Pflanzenschutz, die Rohstoffgewinnung, die Torfreduktion oder die Gartenbewässerung. Das Dokument ist auf www.ivg.org unter Downloads hinterlegt.

Gärten und andere Grünflächen sind unverzichtbare Räume, die einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität, zur Förderung der Biodiversität und zur Nachhaltigkeit leisten. Für Millionen Menschen in Deutschland bieten Gärten, Terrassen und Balkone Orte der Erholung, Inspiration und Gemeinschaft. Gleichzeitig sind sie Rückzugsorte für unzählige Tier- und Pflanzenarten sowie Erinnerungsort und Speicher für eine Vielzahl von alten und neuen Pflanzenzüchtungen. Auch wirtschaftlich haben Gärten eine enorme Bedeutung. Die Grüne Branche ist ein Wachstumsmotor, der Arbeitsplätze schafft, Innovationen fördert und mit seiner nachhaltigen Wertschöpfung entscheidend zur Stabilität und Entwicklung des ländlichen und urbanen Raums beiträgt.

„Um das Potenzial von Gärten für die Gesellschaft voll auszuschöpfen, ist eine entschlossene politische Unterstützung notwendig. Der IVG fordert daher gezielte Maßnahmen, um die Bedeutung von Gärten in den Bereichen Mensch, Natur und Wirtschaft zu stärken und langfristig zu sichern“, so Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer des Verbandes. „Diese Forderungen haben wir an die Parteien gesendet und in einem Folder für die interessierte Öffentlichkeit zusammengefasst und publiziert.“ Hierin fordert der IVG unter anderem, dass Industrie und Gartenbau mit Förderprogrammen und deutlicher Absenkung der bürokratischen Vorgaben unterstützt werden und die Gewinnung heimischer Ressourcen gesichert wird. Des Weiteren appelliert der IVG an die Politik, die Förderung für Erforschung und Entwicklung neuer, sicherer Pflanzenschutzmittel auszubauen und die gesamte grüne Infrastruktur durch Bewässerung in Zeiten extremer Trockenheit zu sichern.

Erfolgreicher Auftakt des Frauennetzwerks der Bau- und Gartenmarkt-branche „LaDIY“

Das erste Netzwerktreffen des neu gegründeten Frauennetzwerks der Bau- und Gartenmarktbranche „LaDIY“ fand am 22. Januar 2025 mit Unterstützung von OBI in Wermelskirchen statt. Rund 50 engagierte Branchenvertreterinnen kamen zusammen, um sich auszutauschen, zu inspirieren und zu vernetzen. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu einem langfristigen Netzwerk, das Frauen in der Branche stärker zusammenbringen und ihre Sichtbarkeit fördern soll.

LaDIY ist das gemeinsame Frauennetzwerk der Bau- und Gartenmarktbranche von Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V. (BHB), Herstellerverband Haus & Garten e.V. (HHG) und dem Industrieverband Garten e.V. (IVG).

Das erste Netzwerktreffen eröffnete Pia Frey, Geschäftsführerin Controlling und Personal bei Globus Fachmärkte GmbH & Co. KG mit einem inspirierenden Vortrag über ihren persönlichen Werdegang. Sie ermutigte die Teilnehmerinnen, bei beruflichen Entscheidungen mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören, mutig Chancen zu ergreifen und authentisch zu sein. Im Anschluss folgten praxisnahe Tipps für den Erfolg in der DIY-Branche von Katharina Tillmann, Marketingleiterin von Alpina Farben GmbH.

Abgerundet wurde der Tag durch einen Beitrag von Nadine Schulze, Vertreterin des Frauennetzwerks „Beyond Gender Agenda“, die den „Thomas-Kreislauf“ erklärte und aufzeigte, wie Frauennetzwerke und weibliche Rolemodels diesen Kreislauf durch-brechen können.

Der Tag war von regem Austausch und spannenden Gesprächen geprägt. Die Teilnehmerinnen schätzten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen, voneinander zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die erfolgreiche Auftaktveranstaltung soll den Grundstein für einen zukünftigen Aus-tausch bilden und das Netzwerk so zur Förderung der Diversität in der Bau- und Gartenmarktbranche beitragen. Weitere Veranstaltungen und Netzwerktreffen werden in den kommenden Monaten folgen, zudem soll ein Mentoring-Programm aufgesetzt werden.

IVG fordert mehr Sachlichkeit bei Diskussion um invasive Pflanzenarten

Nach dem Verbot einiger vermeintlich invasiver Pflanzenarten in der Schweiz, gab es auch hierzulande mediale Aufmerksamkeit und Stimmungsmache gegen die entsprechenden Arten, ohne die dazugehörige kritische Einordnung. Teilweise wurden sogar Pflanzen als invasiv dargestellt, die nicht auf der maßgeblichen Verbotsliste der Europäischen Union auftauchen. Durch diese Berichterstattung gerieten bestimmte Pflanzen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Verruf, was zu sinkenden Verkaufszahlen und Umsatzeinbußen bei produzierenden Gewerben in Deutschland führte. Um Schaden von den Unternehmen abzuwenden und deren wirtschaftliches Überleben zu sichern, wirbt der Industrieverband Garten (IVG) e.V. für eine Sensibilisierung und eine pragmatischere Handhabung des Themas.

Die Verbreitung invasiver gebietsfremder Arten stellt weltweit eine bedeutende Gefährdung für die biologische Vielfalt dar. So kann zum Beispiel die Herkulesstaude zu gesundheitlichen Problemen beim Menschen führen. Deshalb gibt es in der Europäischen Union eine Liste invasiver Arten, die von weitreichenden Besitz- und Handelsverboten betroffen sind. „Es kann jedoch nicht sein, dass eine komplette Art mit all ihren durch Züchtung veränderten Varietäten, die im Garten Verwendung finden, in Verruf gerät und pauschal verunglimpft wird“, so Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG. „Ein konkretes Beispiel ist hier der Kirschlorbeer, dessen Vertrieb kürzlich in der Schweiz verboten wurde, der allerdings gar nicht auf der Liste der Europäischen Union zu finden ist.“

Es sei zu bedenken, dass einige der Arten erhebliche Bedeutung für das Überleben ganzer Betriebe haben, beliebte Gartenpflanzen oder teilweise auch sehr insektenfreundlich sind. „Solange eine Art nicht auf der Unionsliste geführt wird, gibt es auch keinen Raum für Spekulationen über Verbote. Demnach steht bei einer solchen Kampagne, wie sie derzeit gegen den Kirschlorbeer gefahren wird, auch die Prüfung von Schadensersatzansprüchen im Raum“, so Sebastian Heinje, stellvertretender Sprecher der IVG Fachabteilung Lebendes rün.

Der IVG regt zudem an, die Diversität innerhalb jeder einzelnen Art genauestens zu betrachten. So gibt es innerhalb potenziell invasiver Arten zahlreiche gartenbaulich genutzte Zuchtformen, welche durch verminderten Wuchs, geringere Widerstandsfähigkeit in der Natur oder Sterilität zugunsten der Blütenform ihr Potenzial zur Invasion von Ökosystemen verloren haben. Generelle Verbote auf der Ebene der Art, die sämtliche Unterformen und Varietäten einschließen, sind demnach zu pauschal und unverhältnismäßig. „Wir hoffen in Zukunft auf eine sachlich und ideologiefrei geführte Diskussion, die neben der ökologischen auch die ökonomische Nachhaltigkeit in Betracht zieht und abwägt“, sagt Lothar Idelberger, Sprecher der IVG Fachabteilung Lebendes Grün.

Zur Erklärung:
Invasive gebietsfremde Pflanzen sind Pflanzenarten, die ursprünglich nicht in einem bestimmten Gebiet heimisch sind, jedoch durch menschliche Aktivitäten dorthin gelangten. Auch der Klimawandel begünstigt ihre Verbreitung. Sie verdrängen einheimische Pflanzen und können dadurch ökologische, wirtschaftliche und teilweise auch gesundheitliche Probleme verursachen. Ziel ist es, die Ausbreitung dieser problematischen Arten zu stoppen und damit ökologische Auswirkungen zu verhindern.

IVG begrüßt neue Mitglieder

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. begrüßte 2024 und Anfang dieses Jahres einige neue Mitglieder in seinen Reihen. Die AVEMA GmbH unterstützt die Fachabteilung Pflanzenernährung, -gesundheit und -pflege, die Rabensteiner GmbH die Fachabteilung Profigartenbau. Drain, die FVG Folien-Vertriebs GmbH und die Petromax GmbH arbeiten in der Fachabteilung Garten Lifestyle mit. Hinzu kommen die Ziegler GmbH und die Hellmann Process Management GmbH & Co. KG als Fördermitglieder sowie die MSP Fertilizer GmbH als assoziiertes Mitglied. Damit betreut der Verband aktuell mehr als 150 Hersteller und Anbieter von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern in der Grünen Branche für den Hobby- und den Profimarkt.

„Gerade im turbulenten Tagesgeschäft der heutigen Zeit wird die Verbandsarbeit immer bedeutsamer und die Unternehmen erkennen dies an“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Als Verband können wir die Interessen der Branche gebündelt vertreten und auf den Punkt zielgenau kommunizieren. Die Zugänge bestätigen uns darin, dass wir sehr gut aufgestellt sind und eine wichtige Plattform für die Grüne Branche bieten.“ Der IVG unterstützt seine Mitglieder insbesondere in absatzwirtschaftlichen Fragestellungen im Rahmen der Distribution sowie in fachspezifischen Themen und juristischen Fragestellungen in allen Bereichen des Gartensortiments. In Richtung Politik bezieht der Verband Stellung zu neuen Rechtsnormen und Strategien, führt Gespräche und bringt sich bei wichtigen Veranstaltungen ein.

1. IVG Branchentag Erden & Substrate in Bad Zwischenahn

Mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und internationalen Substrat- und Erdenindustrie waren am 21. November 2024 ins Ammerland nach Bad Zwischenahn zum 1. IVG Branchentag Erden & Substrate gekommen. Dieser hat den Deutschen Torf- und Humustag mit einem zeitgemäßeren Namen abgelöst und unterstreicht damit seine allumfassende inhaltliche Ausrichtung. Zu Beginn der Veranstaltung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie in einer Talkrunde über die Rahmenbedingungen der Substratindustrie. Danach erhielten Expertinnen und Experten innerhalb eines Science Slams die Möglichkeit, ihre Forschungsfelder plakativ zu präsentieren. Zudem beleuchteten fachkundige Referentinnen und Referenten die Substratindustrie im Zeichen der Nachhaltigkeit.

„Wir freuen uns über den weiter wachsenden Zuspruch für unsere Veranstaltung“, zeigte sich Philip Testroet, stellvertretender Geschäftsführer beim IVG, rundum zufrieden. „Und ich denke, mit unserer Themenauswahl haben wir wieder den Nerv des Publikums getroffen, das zeigt auch die Vielfalt der teilnehmenden Unternehmen.“

Mit Spannung erwartet wurde eine Podiumsdiskussion mit vier Bundestagsabgeordneten, die sich aufgrund der aktuellen politischen Situation und in Anbetracht der anstehenden Bundestagswahl kämpferisch zeigten. Zu Gast waren Susanne Mittag (SPD), Christina-Johanne Schröder (Bündnis 90/Die Grünen), Albert Stegemann (CDU) sowie Dr. Gero Hocker (FDP). Diskutiert wurden Strategien, um den Anspruch und die Realität in der Produktion zu vereinen, welche Rahmenbedingungen sich ändern müssten und wie nachwachsende Rohstoffe gefördert und gezielt eingesetzt werden könnten. Die laufenden Forschungsprojekte erhielten Lob und es wurde festgestellt, das gesteckte Ziele nach gewisser Zeit auch evaluiert werden sollten. „Wir hoffen in der kommenden Legislatur auf eine größere Bereitschaft der Politik zur Kommunikation als zuletzt, damit unser Anliegen zur Harmonisierung der Torfreduktionsquoten auch umgesetzt werden kann“, kommentierte Testroet die Podiumsdiskussion.

Die Inhalte des Science Slams reichten vom Thema Torfmoosanbau und Paludikultur über Ideen zur verantwortungsvollen langfristigen Torfnutzung bis hin zur Frage, warum und wie sich Verbraucherinnen und Verbraucher für bestimmte Kultursubstrate entscheiden.

Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt des anschließenden Programmblocks standen verschiedene Zertifizierungssysteme, die das Thema Nachhaltigkeit im Fokus haben. Katrin Jaeger von der Meo Carbon Solutions GmbH stellte mit „Horticert“ ein System zur Zertifizierung nachhaltiger Torfersatzstoffe vor. Anschließend erläuterte Cecilia Luetgebrune von Growing Media Europe das LCA-Projekt der europäischen Substratbranche. Jonas Buck von der Fachhochschule Erfurt ging wiederum auf die Ergebnisse aus dem Projekt TerÖko ein. „Unser Dank gilt allen Referentinnen und Referenten für ihre spannenden Vorträge sowie den zahlreichen Sponsoren, die an ihren Ständen in den Pausen zur Diskussion einluden“, so Testroet.

Die Veranstaltung beendete TV-Moderator und Wissenschaftsjournalist Thomas Ranft mit seinem Vortrag „Nachhaltigkeit ist eine Haltung – und Engagement!“. Er zog den Kreis zum Thema Klimaschutz über globale Zusammenhänge, die Bedeutung von grünem Strom hin zur Verantwortung jedes Einzelnen. Sein Fazit: Die Weltgemeinschaft müsse dringend aufhören „Dinge zu verbrennen“.

Der nächste IVG Branchentag Erden & Substrate wird am 6. November 2025 in der Wandelhalle in Bad Zwischenahn stattfinden.

15. IVG Forum Gartenmarkt zeigt, wie der Garten verbindet

Am 5. November 2024 fand im Maritim Hotel in Düsseldorf das 15. IVG Forum Gartenmarkt statt. Rund 250 Besucherinnen und Besucher waren gekommen, um an einer der mittlerweile wichtigsten Veranstaltungen der Grünen Branche teilzunehmen. In diesem Jahr stand sie unter dem Motto „Garten verbindet“, denn Garten ist viel mehr als eine Grünfläche. Garten ist Hobby. Garten ist Erholung. Garten ist vernetzt. Und diese Eigenschaften spiegelten sich auch im Programm wider, das mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten besetzt war.

Zu Beginn begrüßte John W. Herbert, Geschäftsführer EDRA/GHIN, die Besucherinnen und Besucher mit einem Rückblick über seine Laufbahn und die Entwicklung des Handels. Für die Branche hatte er zwei wichtige Botschaften: „Respektieren Sie jeden Mitarbeiter und zeigen Sie ihm, wie wichtig er ist. Denn er ist wichtig.“ Zudem griff er ein Zitat von BHB-Vorstandssprecher Franz-Peter Tepaß auf, dass Home Improvement der schönste Sektor im Handel sei, ergänzte allerdings: „Der Garten ist die Sahne obendrauf.“

Dr. Bettina Volkens, CEO & Co-Founder great2know Gmbh, startete dann offiziell das Programm des 15. IVG Forum Gartenmarkt. In ihrem Vortrag „Wenn Sie wüssten, was Sie alles wissen“ ging sie auf eine Problematik ein, die viele Unternehmen beschäftigt: Ist es möglich, das Wissen und die Erfahrung von Mitarbeitern zu speichern, wenn diese das Unternehmen verlassen? Die great2know Gmbh hat es sich zur Aufgabe gemacht, den gesamten Wissensschatz aller Mitarbeiter digital zu erfassen, aufzubereiten und bereitzustellen, um Innovation und Wachstum zu fördern. „Wir verknüpfen Wissen aus dem Kopf mit bereits dokumentierten Daten. So schaffen wir ein umfassendes und intelligentes Unternehmensgedächtnis“, fasste Frau Dr. Volkens die Methodik des Wissenstransfers zusammen.

In ihrem Vortrag „Wie Retail Media den Home & Garden Bereich aufblühen lässt und wie DIY-Marken davon profitieren können“ warf Patricia Grundmann, Vice President Media & Retail Media bei OBI & Geschäftsführerin der OBI First Media Group, einen detaillierten Blick auf das Thema Retail Media.  In ihrem Vortrag stellte sie unter anderem folgende Fragen: Was ist Retail Media? Warum liegt dieser Werbeansatz gerade voll im Trend? Und wie können der Home & Garden Bereich und DIY-Marken davon profitieren? Ihr Fazit: „Retail Media ist eine Alternative zu herkömmlichen Medien, da sie Kundinnen und Kunden auf vielen Kanälen erreicht, präzisere Zielgruppensegmentierung ermöglicht und sowohl laut als auch detailliert ist.“

Der Garten in Zeiten von Social Media
Im zweiten Block des Tages stellte Dr. Stefan Strauss, Inhaber der STRAUSS MEDIA GmbH, die Plattform TikTok vor. In seinem Vortrag „TikTok – die Gegenwart und Zukunft des Social Media Marketings?“ referierte Dr. Strauss über die Historie und Entwicklung, die Unterschiede zu anderen Social Media Plattformen sowie demografische Fakten und Nutzerstatistiken. Er erklärt Chancen und Potenziale für Marken und Unternehmen und zeigt Erfolgsgeschichten sowie Best Practices. Er ermutigte die Zuhörerinnen und Zuhörer, die Vorteile der Plattform zu nutzen, sich aber darüber im Klaren sein zu müssen, welchen Ursprung sie habe.

Mehr als 500.000 Menschen folgen der Urban Jungle Bloggers Community, um ihr Wissen über Zimmerpflanzen und Wohnungseinrichtungen zu teilen, inspirierende DIYs vorzustellen oder Styling-Tipps auszutauschen. Der Hashtag #urbanjunglebloggers auf Instagram ist einer der beliebtesten für Zimmerpflanzen. Igor Josifovic-Kemper, Mit-Initiator der Urban Jungle Bloggers, stellte in seinem Vortrag „Die Erfolgsstory der Urban Jungle Bloggers Community von 2012 bis heute“ die Entstehungsgeschichte der Community vor und gab den Zuhörerinnen und Zuhörern Tipps für ihren digitalen Auftritt: „Richten Sie Online-Verkaufsstellen ein, erstellen Sie Ihren eigenen Hashtag und verwenden Sie ihn, bauen Sie Ihre Community auf, indem Sie Ihre bestehenden Gäste beziehungsweise Kunden einladen, Ihnen zu folgen“, empfahl Josifovic-Kemper.

Ein Blick in die Zukunft des Handels und der Branche
Den vorletzten Block des Tages läutete Dr. Philipp Hoog, Mitglied der Geschäftsleitung & Leiter Strategieberatung bei der BBE Handelsberatung GmbH, mit seinem Vortrag ein „Handel der Zukunft – Entwicklung, New Kids on the Block und Trends 2025+ für die Grüne Branche“. Er zeigte auf, dass der Handel der Zukunft Gestalt annimmt und damit konkrete Handlungsfelder für Marken-, Hersteller- und Handelsunternehmen greifbar werden. Dr. Hoog machte deutlich, wie die Grüne Branche davon profitieren kann und welche Trends 2025+ im Fokus stehen.

In der Session „Neue Generation Garten – Gründerinnen und Nachfolgerinnen stellen sich vor“ ging es um neue, innovative Start-ups sowie den erfolgreichen Generationswechsel im Unternehmen. Den Anfang machte Marlene Krämer von der Wundergarten GmbH. Hierbei handelt es sich um einen Shop, der Pflanzenkohle-Produkte anbietet. Anschließend stellte Eva Meißner, Geschäftsleiterin von Drain, ihr Start-up vor, das mit einem einfachen und zugleich innovativen Drainage-Einsatz seinen Vorstoß in die Grüne Branche wagt. Den Abschluss der Session bestritt René Beckmann, stellvertretender Geschäftsführer bei der Beckmann & Brehm GmbH. Er beschrieb den Wechsel von der dritten auf die vierte Generation innerhalb des Familienbetriebs.

Garten und KI
Künstliche Intelligenz (KI) ist einer der wichtigsten Trends in der Digitalisierung und hält in immer mehr Branchen Einzug. Viele Unternehmen setzen KI bereits in der Entwicklung, Produktion oder Verwaltung ein. Auch wenn KI in unserem Alltag bereits präsent ist, dürften neue Anwendungen in der Zukunft enorme Veränderungen mit sich bringen. Wie diese genau aussehen und welche Auswirkungen sie haben können, erläuterte Sascha Lobo in seinem Vortrag „Wie künstliche Intelligenz die Welt verändert und was das für die Gartenwelt bedeutet“. Eine seiner Botschaften lautete: „Die schlechten Folgen der KI-Transformation kommen von allein. Für die guten müssen wir gemeinsam intensiv arbeiten.“ Zudem wagte er einen Blick in die Zukunft der Grünen Branche und prophezeite, dass generative KI und Robotik in Gärten und Landschaften eindringen werden und einen neuen Markt erschaffen würden. Sascha Lobo lebt mit seiner Frau Jule und drei Kindern in Berlin und im Internet. Er arbeitet als Autor, Vortragsredner, Podcaster und Digitalunternehmer. Seit 2011 schreibt er eine wöchentliche Kolumne auf spiegel.de.

IVG wählt neuen Schatzmeister

Am 4. November 2024 fand im Maritim Hotel in Düsseldorf die Jahrestagung des Industrieverband Garten (IVG) e.V. statt. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsunternehmen waren der Einladung gefolgt und nahmen an der Mitgliederversammlung und den anschließenden Sitzungen der Fachabteilungen teil. Auf der Agenda stand in diesem Jahr die Wahl des IVG Schatzmeisters. Zudem wählten die Fachabteilungen Garten Lifestyle (GL) und Garten- und Rasenpflegegeräte (GRPG) Sprecher beziehungsweise stellvertretende Sprecher.

Eckhard Brosch, Geschäftsführer der Idealspaten Bredt GmbH & Co. KG, wurde im Rahmen der IVG Mitgliederversammlung einstimmig zum IVG Schatzmeister gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Thorsten Muck an, ehemaliger Chief Executive Officer bei der OASE GmbH, der das Unternehmen verlassen hat, um sich anderen Aufgaben zuzuwenden.

Fachabteilungssprecher im Amt bestätigt
Auch bei der Fachabteilung Garten Lifestyle fanden Wahlen statt. Gewählt wurden Frank Rommersbach, CEO der Petromax Gruppe, als Sprecher und Ralf Schwinn, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Scheurich, als sein Stellvertreter. Die Mitglieder der Fachabteilung Garten- und Rasenpflegegeräte bestätigten ihren stellvertretenden Sprecher Horst Jachmann, Geschäftsführer ikra GmbH, im Amt. 

BU: Gewählt beziehungsweise wiedergewählt und damit im IVG Vorstand (v. l.): Ralf Schwinn (stell-vertretender Sprecher GL), Frank Rommersbach (Sprecher GL), Horst Jachmann (stellvertretender Sprecher GRPG), Eckhard Brosch (IVG Schatzmeister). Quelle: IVG

DIY-Branche begrüßt die Verschiebung für den Start der EUDR

Die drei Verbände der Bau-, Heimwerker- und Gartenmarktbranche in Deutschland, Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), Herstellerverband Haus & Garten (HHG) und Industrieverband Garten (IVG), begrüßen die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verschiebung des Anwendungsbeginns der Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) um zwölf Monate. Aus Sicht der Verbände schaffe dies eine dringend benötigte Vorbereitungszeit für alle Partner in der Lieferkette bei der Belieferung von Holz- und Naturkautschukprodukten.

„Den weiteren Rückgang der weltweiten Waldflächen stoppen zu wollen, ist ein ebenso sinnvolles wie unterstützenwertes Ziel. Allerdings müssen die für diesen Weg notwendigen Maßnahmen für alle davon betroffenen Wirtschaftsbeteiligten auch leistbar sein“, führt Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer des DIY-Handelsverbandes dazu weiter aus.

Daher müsse das Regelwerk unbedingt noch einmal auf den Prüfstand, betont Norbert Lindemann, Geschäftsführer des HHG und warnt vor einem weiteren Bürokratiemonster, das die Unternehmen unnötig belaste: „Maßnahmen müssen immer in Hinblick auf ihre Wirkung betrachtet werden; und der durch Regelungen hervorgerufene bürokratische Aufwand muss dabei zwingend in einem sinnvollen und angemessenen Verhältnis stehen.“

„Hier sehen wir weitere, deutliche Verbesserungsmöglichkeiten unter anderem durch das Streichen von Doppelprüfungen bereits komplett sorgfaltsgeprüfter Waren. Denn am Ende verursacht Bürokratie eben auch Kosten – Kosten für Wirtschaft und Verbraucher“, ergänzt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des Industrieverband Garten.

Zusätzlich sind sich die Branchenvertreter einig, dass die von der EU-Kommission zur Verfügung zu stellenden Unterstützungsmaßnahmen, Tools, Datenbanken und ggf. delegierte Verordnungen nun weit vor dem Geltungsbeginn der EUDR operativ einsatzfähig sein müssen, um es den Wirtschaftsbeteiligten zu ermöglichen, sich auf die neuen Anforderungen ausreichend vorzubereiten. Insbesondere wird hierzu zeitnah das Benchmarking-System mit der Einordnung der Herkunftsländer in verschiedene Risikostufen benötigt, um die notwendige Klarheit für die nationalen Produzenten und Hersteller, aber ebenso für die internationalen Geschäftspartner zu schaffen.

Die DIY-Verbände stellen zudem die Frage, ob die überregulierte Risikoprüfung mittels Geolokationsabgleich durch die gesamte Lieferkette hindurch wirklich ein angemessenes, regulatorisches Mittel ist, um das Umgehungs- und Vermischungsrisiko und die Falschdeklarationen von Holzprodukten auszuschließen. Selbstverständlich ist im Sinne der EUDR die Vermischung von Rohstoffen und Erzeugnissen mit unbekannten Herkünften, die potenziell ein Entwaldungsrisiko in sich tragen, auszuschließen. Hier kann aber die Weiterentwicklung bestehender Zertifizierungssysteme das bessere, weil effizientere Mittel der Wahl sein.

IVG: Philip Testroet ist stellvertretender Geschäftsführer

Der Vorstand des Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat Philip Testroet mit Wirkung zum 1. Oktober 2024 zum stellvertretenden Geschäftsführer berufen. Testroet, bisheriger Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, soll Geschäftsführerin Anna Hackstein bei ihrer Arbeit unterstützen, die sich im nächsten Jahr aufgrund anstehenden Familienzuwachses etwas zurückziehen und keine externen Termine wahrnehmen wird.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Philip Testroet für diese neugeschaffene Position gewinnen konnten. Er wird den Verband im Sinne der Mitglieder vertreten und ihn gemeinsam mit Frau Hackstein auf einem erfolgreichen Kurs halten und weiterentwickeln“, so Christoph Büscher, IVG Vorsitzender. Philip Testroet ist seit drei Jahren Teammitglied der Geschäftsstelle des IVG in Düsseldorf. Er betreut weiterhin die Mitglieder der Fachabteilungen Substrate, Erden, Ausgangsstoffe sowie Lebendes Grün.

Als Diplom-Biologe verfügt Testroet durch sein interdisziplinäres Studium über eine umfassende naturwissenschaftliche Vorbildung. Praktische Berufserfahrungen sammelte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Botanik an der Universität Bonn. Weitere Stationen waren die Landesgartenschau NRW in Bad Lippspringe 2017 sowie bei der Fraktion der CDU im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Dort war er als Referent für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz tätig.

IVG fordert gesamtgesellschaftlichen Kompromiss bei Moorbodenschutz und Moornutzung

Der Niedersächsische Landtag berät dieser Tage über vier verschiedene Entschließungsanträge im Bereich Moorbodenschutz und Moornutzung. Im Rahmen einer Anhörung im Ausschuss für Umwelt, Energie und Klimaschutz durfte der Industrieverband Garten (IVG) e.V. zu der geführten Debatte Stellung nehmen. Vor diesem Hintergrund begrüßt der IVG die Auseinandersetzung mit dem Thema, mahnt aber den bisherigen, sehr einseitigen Umgang der Politik mit der Thematik an und fordert einen gesamtgesellschaftlichen Kompromiss.

Laut der Entschließungsanträge bestehe ein Wissensdefizit hinsichtlich der möglichen Verlagerung von Treibhausgasemissionen in andere Länder als Folge von Maßnahmen des Moorbodenschutzes in Niedersachsen (sogenannte Carbon-Leakage-Effekte). Zudem wird in den Anträgen gefordert, die Torfwirtschaft mit ihrem Know-how und ihrer Geräteausstattung als Teil der Lösung bei der Renaturierung von Mooren sowie der Wiedervernässung von Flächen zu verstehen und sie in die Lösungssuche und -umsetzung einzubeziehen. Diesen Appell unterstützt der IVG ausdrücklich und empfiehlt die aktive Einbeziehung der Abbauunternehmen bei den Wiedervernässungsmaßnahmen. Die Einsicht könnte aber auch zu spät kommen, denn das von der rot-grünen Landesregierung bereits eingeführte Verbot für neue Torfabbaugenehmigungen ist unverhältnismäßig, nicht zielführend und erweist dem Klimaschutz einen Bärendienst. Es führt dazu, dass die für die Sanierung dringend benötigten Unternehmen, welche ihr Hauptgeschäft bisher mit dem verantwortungsvollen Abbau von Torf bestreiten, für sich kaum mehr eine Zukunft in Deutschland sehen.

„Den in allen Anträgen deutlich aufgeführten Wunsch nach einer einvernehmlichen, gesamtgesellschaftlichen Lösung unter Partizipation aller Stakeholder begrüßen wir sehr“, sagt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Wir regen Debatten und Kompromissfindungen im Sinne der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit an.“ Dazu zählt der Verband unter anderem die offene Diskussion über neue transparente Torfabbaugenehmigungen, um eine Unabhängigkeit bei der Rohstoffversorgung zu gewährleisten und Planungssicherheit für eine Übergangszeit zu schaffen. Zudem muss eine regionale Wertschöpfung gesichert werden, bis sich ausreichend andere Geschäftsfelder für die betroffenen Unternehmen ergeben und ausreichend Torfersatzstoffe zur Verfügung stehen. „Die Zielkonflikte und Problemstellungen der Thematik Moorbodennutzung und Wiedervernässung sind sicherlich nur im Einklang mit allen Beteiligten und unter Mitnahme der Bevölkerung zu bewerkstelligen“, so Testroet. „Leider wurde sich bisher ausschließlich mit den Auswirkungen auf die Landwirtschaft befasst und die Torfindustrie nicht einbezogen, als es um das Torfabbauverbot ging“. Die Industrie steht für Gespräche jederzeit zur Verfügung, merkt jedoch an, dass es noch nicht um einen Ausstiegsplan aus der Torfnutzung gehen kann, sondern aufgrund aktueller Gegebenheiten und fehlender Alternativen nur um einen Reduktions- und Ersatzplan.

Wer beispielsweise die Lage in China beobachtet, stellt fest, dass dort die Nachfrage nach Torf rasant wächst. Das Land beabsichtigt, die eigene Substratproduktion hochzufahren und in den Erwerbsgartenbau zu skalieren. In einer globalisierten Welt sei es nicht ausgeschlossen, dass die Produktion von Gemüse in China deutlich wirtschaftlicher durchzuführen ist und eine Importschwemme auf die europäischen Märkte in den nächsten Jahrzehnten droht. Europäische Gemüseproduzenten könnten dem wenig entgegensetzen und der Klimaschutz hätte das Nachsehen.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie unter folgendem diesem Link.