IVG und GGS: Substratindustrie steuert auf Rindenknappheit zu

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. und die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) warnen vor einem Engpass bei Baumrinden zur Herstellung von Rindenmulch und Rindenhumus in der Substratbranche. Die ohnehin seit Jahren angespannte Situation durch das erhöhte Aufkommen des Borkenkäfers weitet sich nun zusehends zu einer Krise aus. Gründe dafür sind die vermehrte Verbrennung von Rinden für die Energieproduktion, häufig auftretende Waldbrände sowie der verminderte Holzeinschnitt aufgrund des Einbruchs der Baukonjunktur. Vor diesem Hintergrund mahnen der IVG und die GGS faire Wettbewerbsbedingungen und Preisverhandlungen an.

Im Handel herrscht nach wie vor eine große Nachfrage nach Blumenerden und Rindenmulch, da Gartenarbeit und die Gestaltung des Balkons weiterhin hoch im Trend liegen. Zur Herstellung von torfreduzierten Blumenerden (Kultursubstraten) wird unter anderem auch Rindenhumus eingesetzt. „Viele Hersteller können den anhaltend hohen Bedarf an Rinde in den Produkten allerdings derzeit nicht mehr decken, da diese insgesamt knapp wird“, sagt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim  IVG. „Und daran wird sich laut unserer Einschätzung auch mittelfristig nichts ändern.“

Da sich für die Herstellung von Rindenmulch und -humus vor allem Nadelgehölze eignen, ist der Grund für die derzeitige Rindenknappheit auf mehrere Faktoren zurückzuführen. So hat die Fichte, die sich in höheren, kühlen und feuchten Lagen wohlfühlt, besonders stark unter der Trockenheit der letzten Jahre gelitten. Dies führt zu einer extremen Anfälligkeit für den Borkenkäfer, der sich durch günstige Rahmenbedingungen wie höhere Temperaturen, milde Winter und ein gutes Angebot an bruttauglichem Holz stark vermehrt. Die Rinde befallener Bäume fällt größtenteils ab und bleibt im Wald oder kann nicht für gartenbauliche Zwecke verwertet werden. Aber auch die Kiefernwälder sind durch anhaltende Trockenheit und Schädlingsbefall bedroht.

Bedingt durch den Einbruch der Baukonjunktur und der damit verringerten Produktionstätigkeit der Deutschen Säge- und Holzindustrie fällt in den heimischen Sägewerken zudem eine geringe Menge an Rinde an. Laut einer Umfrage des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbands e.V. (DeSH) sind derzeit bereits 95 Prozent der Einschnittkapazität von Produktionskürzungen betroffen und rund 60 Prozent der Befragten erwarten keine Belebung der Nachfrage, sondern abnehmende Auftragseingänge im Inland und damit auch weitere Produktionsrücknahmen. Verschärft wird die kritische Situation zudem durch vermehrt auftretende Waldbrände sowie die gesteigerte Verbrennung von Rinden zur Energieproduktion. Aufgrund dieser Gemengelage steigen aktuell die Marktpreise für Rohrinde und es ergeben sich Lieferschwierigkeiten. „Die zunehmende Rindenknappheit wirkt sich auf die Qualität des Rindenmulchs aus“, erläutert Ulrike Wegener, Geschäftsführerin der GGS. „Die Werke sind gezwungen, wenn sie überhaupt Ware bekommen, Rohrinde mit einem höheren Holzanteil einzusetzen, um ihren Rohstoffbedarf zu decken.“

IVG kritisiert Gesetzentwurf zum Torfabbau in Niedersachsen

Die Fraktionen der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen haben kürzlich im Niedersächsischen Landtag einen Gesetzentwurf zum Verbot der Neuvergabe von Torfabbaugenehmigungen eingebracht. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. kritisiert den Entwurf ausdrücklich und sieht die künftige Versorgungssicherheit mit lokal produzierten Substraten gefährdet.

Der Gesetzentwurf zur Verbesserung des Klimaschutzes sieht vor, dass keine neuen Torfabbaugenehmigungen in Niedersachsen mehr erteilt werden dürfen. Es ist vorgesehen, dass Genehmigungsverfahren, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes begonnen wurden, nicht unter das Verbot fallen und nach altem Recht, das heißt, mit Klimakompensation, zu Ende geführt werden sollen. Spätere Verfahren unterliegen dem Verbot, es sei denn, überwiegende Gründe des Klima- oder Naturschutzes machen einen Abbau erforderlich. Die Klimakompensation, die ursprünglich aus dem NABU-IVG-Konzept von 2014 stammt, wird gestrichen.

Eine Beteiligung der Torfindustrie bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs fand nicht statt, da das Verfahren von den Fraktionen und nicht dem Ministerium geführt wird. Es bestehen erhebliche rechtliche Bedenken gegenüber dem Gesetzentwurf, sodass der IVG ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben hat. Aus Sicht des Verbandes geht ein Torfabbauverbot in Niedersachsen zudem zu Lasten der Versorgungssicherheit, da ein gänzlicher Verzicht auf den Einsatz von Torf insbesondere im Erwerbsgartenbau derzeit nicht möglich ist. „Wir betrachten die Herangehensweise als zu verfrüht und an den Realitäten des Gartenbaus und der Pilzzucht vorbei. Aktuell werden etwa 5 Millionen Kubikmeter Torf im Jahr benötigt, deren Herkunft mittelfristig vollständig aus dem Import stammen muss. Der Torfabbau wird sich durch das Gesetz lediglich verlagern und die Abhängigkeit vom Ausland erhöhen“, fasst Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, die Situation zusammen. „Und das, obwohl der Torfabbau heutzutage keine lebenden Moore mehr gefährdet und durch die anschließende Renaturierung ein Gewinn für die Biodiversität ist.“ Zahlen belegen, dass der Einfluss auf das Klima durch die Torfnutzung im Gartenbau mit weniger als 0,2 Prozent der deutschen Emissionen marginal ist. Natürlich muss die Substratbranche, wie jede andere Branche auch, ihren prozentualen Anteil an der Reduzierung der Emissionen leisten. „Der natürliche und lokal verfügbare Rohstoff Torf sollte nicht generell verteufelt werden“, so Testroet,  „er bietet schließlich die besten Eigenschaften als Kultursubstrat.“

IVG veröffentlicht Programm für Forum Gartenmarkt

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat sein Programm für das diesjährige IVG Forum Gartenmarkt bekannt gegeben, das am 9. November im Maritim Hotel in Düsseldorf stattfindet. Da der Verband sein 50-jähriges Bestehen feiert, steht die Veranstaltung unter dem Motto „50 Jahre im Garten“ und wartet mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten auf. Die eingeladenen Gäste aus Industrie, Handel und Medien der Grünen Branche können sich unter anderem auf Ranga Yogeshwar als Keynote-Speaker freuen. Teilnehmer, die sich jetzt anmelden, profitieren noch bis zum 30. Juni 2023 von dem günstigeren Frühbucherrabatt.

Der Physiker Ranga Yogeshwar zählt zu den bekanntesten Wissenschaftsjournalisten Deutschlands. Er schloss sein Studium an der RWTH Aachen als Diplom-Physiker ab und wechselte 1987 zum Westdeutschen Rundfunk Köln, wo er das Ressort Wissenschaft leitete. Während seiner Fernsehtätigkeit entwarf und moderierte er zahlreiche Fernsehsendungen, unter anderem „Quarks&Co.“, „Die Große Show der Naturwunder“ und „Wissen vor Acht“. Seit 2008 ist Yogeshwar, der unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, als freier Wissenschaftsjournalist und Autor tätig. In seinem Vortrag blickt er auf die Welt seines Enkels Emil, der im Januar 2020 geboren wurde, und stellt die Frage: „In welcher Welt wird Emil leben?“ Denn im Zeichen von Künstlicher Intelligenz, Klimawandel und schwindender Artenvielfalt, Ressourcenverbrauch und konsumgeprägten Menschenbild beginnt ein Umdenken hin zu mehr Nachhaltigkeit. Emils Welt ist also anders als das „business as usual“ der Vorgängergenerationen. Sie wird das Ergebnis einer globalen Transformation sein und hierbei stellt sich die Frage nach den neuen Prioritäten und Werten.

Frühbucherrabatt von 20 Prozent
Am Vorabend, dem 8. November, treffen sich Handel und Industrie zu einem feierlichen Get-Together mit unterhaltsamem Rahmenprogramm. „Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG, „doch am Vorabend und am Kongresstag möchten wir das Bestehen des Verbandes gebührend feiern und die Gäste mit einem entsprechenden Programm überraschen.“ Wer sich jetzt noch bis zum 30. Juni 2023 unter www.ivg.org/forum-gartenmarkt registriert, erhält einen Frühbucherrabatt in Höhe von 20 Prozent. Auf der Webseite ist auch das gesamte Programm hinterlegt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband Deutscher Garten-Center (VDG), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau statt.

BU: Der Physiker und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar ist Keynote-Speaker auf dem 14. IVG Forum Gartenmarkt. ©: HGEsch-0007

IVG mit Stand und Gartenparty auf der spoga+gafa

Vom 18. bis 20. Juni 2023 findet in Köln auf dem Gelände der koelnmesse wieder die spoga+gafa statt. Auf der internationalen Gartenlifestyle-Messe ist der Industrieverband Garten (IVG) e.V. auch in diesem Jahr mit einem eigenen Messestand, der Gemeinschafts-fläche „IVG Power Place“ im Segment „creation & care“ in Halle 6 der spoga+gafa vertreten. Zudem lädt der IVG zur traditionellen Gartenparty ein, zu der am Montag, dem 19. Juni, mehr als 300 Entscheider aus der Grünen Branche erwartet werden.

Der IVG ist bereits seit seiner Gründung ideeller Träger der spoga+gafa. Die Zusammenarbeit mit der koelnmesse ist eng und so präsentieren sich auch in diesem Jahr wieder einige IVG Mitglieder auf der Gartenlifestyle-Messe. Die neuesten Technologietrends für Grünflächen bilden dabei den Fokus beim IVG Power Place. Hier werden innovative Technologien und smarte Lösungen für die Garten-, Terrassen- und Balkonwelten ausgestellt. Interessantes zu den Themen Erden, Substrate, Dünger, Ersatzstoffe, Pflanzen und Pflanzenschutz finden die Besucher weitgehend in Passage 4/5 sowie seit diesem Jahr im angrenzenden Mittelboulevard. Alles rund ums Grillen ist in den Hallen 7 und 8 vertreten, das Thema garden living mit Gartenmöbeln und Dekoration in den Hallen 3, 4, 5, 9, 10 und 11. Begleitet werden die Ausstellungen von informativen Vorträgen, spannenden Talks und Podiumsdiskussionen.

Am Messemontag sind ab 17:30 Uhr Hersteller, Lieferanten, Kunden und Medienvertreter der Grünen Branche zur traditionellen Gartenparty des IVG eingeladen. In Halle 6.1 am Stand B 20 haben sie die Möglichkeit – bei Kölsch, kleinen Köstlichkeiten und Musik – Kontakte zu pflegen, Neuigkeiten auszutauschen und den Messetag gesellig ausklingen zu lassen. 

IVG bestätigt Fachabteilungssprecher in ihren Ämtern

Im Rahmen ihrer Sitzung am 3. Mai 2023 in Hannover haben die Mitglieder der Fachabteilung „Substrate, Erden, Ausgangsstoffe“ (SEA) des Industrieverband Garten (IVG) e.V. ihren stellvertretenden Sprecher Frank Tamminga einstimmig im Amt bestätigt. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurden am 11. Mai in einer Online-Sitzung Frank Lock als Sprecher der Fachabteilung Profigartenbau (PGB) sowie Peter Hölzer als sein Stellvertreter.

„Wir freuen uns über die Wiederwahl aller Sprecher und gratulieren ihnen zu diesen eindeutigen Ergebnissen“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Sie alle sind seit Jahren im IVG aktiv und kennen Verband und Branche bestens.“ Frank Tamminga (l.) ist Geschäftsführer der Aurich-Wiesmoor-Torfvertriebs GmbH. Frank Lock (M.) ist Geschäftsführer der Lock Antriebstechnik GmbH und Peter Hölzer (r.) Vertriebsleiter Deutschland bei der Birchmeier Sprühtechnik AG. 

Fachabteilung Substrate, Erden, Ausgangsstoffe
Ein Großteil aller Hersteller von Blumenerden und Kultursubstraten in Deutschland sowie der torfgewinnenden Unternehmen in Niedersachsen versammelt sich in der Fachabteilung SEA. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Interessenvertretung der Mitglieder bei politischen Vorhaben auf nationaler und europäischer Ebene in enger Zusammenarbeit mit anderen Branchenverbänden. Die Verfügbarkeiten von Substratausgangsstoffen zu verbessern, steht hierbei in den kommenden vier Jahren ganz oben auf der Agenda.

Fachabteilung Profigartenbau
In der Fachabteilung PGB schließen sich Firmen zusammen, die Produkte für den Erwerbsgartenbau industriell herstellen und vertreiben. Die beteiligten Unternehmen decken dabei so unterschiedliche Bereiche ab wie Gewächshausbau und -einrichtungen, Klima- und Umweltanalytik, Klima-, Licht- und Bewässerungstechnik, digitale Kulturführung, Automatisierung, Dünger und Substrate sowie Maschinen und Geräte. Die Fachabteilung unterstützt ihre Mitglieder unter anderem darin, fachliche Kompetenzen zu bündeln und zu kommunizieren sowie ihre Belange gegenüber anderen Interessengruppen zu vertreten.

IVG veröffentlicht Produktionsstatistik von Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat gemeinsam mit der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) seine jährliche Datenerhebung bei den Substratherstellern zur Produktion und zum Torfeinsatz im Jahr 2022 abgeschlossen und nun abschließend ausgewertet. Nachdem der Torfanteil in Hobbyerden im Durchschnitt nur noch 43 Prozent beträgt, zeigt die Statistik für den Profibereich die weiterhin ungebrochene Bedeutung des natürlichen Rohstoffs Torf für den Gartenbau in Deutschland. Der Torfanteil in den Profisubstraten sank von 78 auf 77 Prozent. Holzfasern sind dabei der wichtigste Torfersatzrohstoff. Der Anteil torffreier Erden am professionellen Gesamtmarkt liegt gerade einmal bei 3 Prozent. Zusammen mit den Hobbyerden wurden im vergangenen Jahr 8,1 Millionen Kubikmeter Substrate deutscher Herstellung verkauft.

In einem sehr schwierigen Jahr für den Gartenbau trieb die Nachfrage die Torfreduktion im Profisegment gerade einmal um einen Prozentpunkt an. Der Gesamtabsatz im deutschen Markt blieb mit zwei Millionen Kubikmetern erfreulicherweise sehr konstant. Laut der Abfrage des IVG konnten im Jahr 2022 keine wesentlichen neuen Quellen für Holzfasern, Grüngutkompost und Rindenhumus erschlossen werden. Potenziale für weitere Importe von Kokosprodukten (Kokosmark und Kokosfasern) als Torfersatz wären auf dem Weltmarkt aber verfügbar. „Die größten Hindernisse für eine schnellere Torfreduktion im Profisegment sind die unklaren Bedingungen für den Erwerbsgartenbau, wie die Kultursicherheit zu gewährleisten ist. Hinzu kommen die fehlende Verfügbarkeit von Ersatzrohstoffen in den benötigten Qualitäten. Zudem bräuchten wir eine höhere Akzeptanz für den Einsatz von Kokosmaterialien“, fasst Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, das Ergebnis zusammen. „Daran möchten wir mit unseren Mitgliedern und deren Kunden weiter arbeiten.“ Es gelte jetzt, sich an den zahlreichen Pilot- und Forschungsvorhaben zu orientieren und das Machbare umzusetzen. „Wir sind fest davon überzeugt, unser Ziel der Selbstverpflichtung von einer Quote von 30 Prozent Torfersatz im Jahr 2030 zu erreichen. Dafür muss die Reduktion mindestens auf dem jetzigen Niveau voranschreiten“, so Testroet.

Die Absatzzahlen 2022 im Detail
In Deutschland wurden 2022 von den abgefragten Firmen 8,1 Millionen Kubikmeter Substrate abgesetzt – hauptsächlich im deutschen Markt. Dort wurden etwa 3,8 Millionen Kubikmeter Hobbyerden und 2 Millionen Kubikmeter Kultursubstrate für den Profibereich verkauft. Hinzu kommen etwa 2,3 Millionen Kubikmeter Substrate, die exportiert wurden. Die Produktion beinhaltet etwa 1,1 Millionen Kubikmeter torffreie Substrate im Hobbybereich und 100.000 Kubikmeter für den Erwerbsgartenbau.

Korrektur für das Jahr 2021
Der bisher kommunizierte Wert für das Jahr 2021 hat sich als nicht korrekt herausgestellt und ist auf ein Versehen bei der Meldung zurückzuführen. Der korrigierte Wert für die verkaufte Menge an Substraten deutscher Herstellung liegt bei 9,1 Millionen statt der bisher angegebenen 12 Millionen Kubikmeter. Die Differenz kommt vor allem durch einen deutlich geringeren Absatz von Profisubstraten im Exportgeschäft zustande. Hinzu kommt der Effekt, dass sich in den vergangenen Jahren nicht nur die Gewinnung des Torfes vermehrt in andere Länder verlagert hat, sondern die Produktion der Substrate für den Export zunehmend ebenfalls dort stattfindet, wo der Torf abgebaut wird.

IVG Forum Gartenmarkt feiert 50 Jahre im Garten

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. begeht in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Dieses Ereignis will der Verband am 8. und 9. November gemeinsam mit der gesamten Grünen Branche in einem angemessenen Rahmen feiern. Er lädt daher alle Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Handel und Medien unter dem Motto „50 Jahre im Garten“ ins Maritim Hotel nach Düsseldorf ein. Dort erwartet die Gäste eine Abendveranstaltung in ganz besonderem Ambiente und ein Vortragsprogramm mit interessanten Persönlichkeiten aus der Branche.

„Wir möchten nicht zu viel verraten, aber unsere Gäste können sich auf eine ganz besondere Abendveranstaltung freuen“, so Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Es wird grün, gemütlich und ausgelassen. Die festliche Abendgarderobe kann im Schrank bleiben. Lockere, legere Kleidung ist angesagt – wie an einem entspannten Abend im Garten.“ Los geht es am 8. November um 18:00 Uhr im Maritim Hotel. Dort findet dann auch am 9. November ab 9:00 Uhr der Kongress mit seinen spannenden und interessanten Vorträgen statt. Passend zum Jubiläum wird es innerhalb des Programms auch einige Änderungen zu den vergangenen Jahren geben.

Anmeldungen zum Frühbucherrabatt sofort möglich
Die Kongressgebühr berechtigt zur Teilnahme an beiden Veranstaltungen. Anmeldungen sind ab sofort unter https://ivg.org/forum-gartenmarkt über die Webseite des Verbands möglich. Wer sich bis zum 30. Juni 2023 registriert, erhält einen Frühbucherrabatt in Höhe von 20 Prozent. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband deutscher Gartencenter (VDG), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau statt. Das finale Programm veröffentlicht der Verband in Kürze.

IVG gibt Produktionsstatistik von Blumenerden für den Privatgebrauch bekannt

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat gemeinsam mit der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) seine jährliche Datenerhebung bei den Substratherstellern zur Produktion und zum Torfeinsatz im Jahr 2022 abgeschlossen und ausgewertet. Demnach wurden im Durchschnitt nur noch 43 Prozent Torf im deutschen Markt für private Blumenerden eingesetzt. Der wichtigste Torfersatzrohstoff ist Grüngutkompost. Der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt stieg auf 22 Prozent. Die Torfminderung in Blumenerden, zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Substraten, konnte damit weiter fortgesetzt werden – trotz Rohstoff- und Energiekrisen. Ein Automatismus ist daraus jedoch nicht abzuleiten.

In einem schwierigen Umfeld konnte die Branche laut der Abfrage den Einsatz von Torfersatzstoffen von 52 auf 57 Prozent steigern. Im Jahr 2022 konnten aber keine neuen Quellen für Grüngutkompost, Holzfasern und Rindenhumus erschlossen werden, sodass die Branche von einer Verlangsamung der Torfersatzquote in den Folgejahren ausgeht. „Insgesamt führte ein geringerer Einsatz von Torf, ein geringerer Gesamtabsatz bei gleichzeitigem Anstieg der Nachfrage nach torffreier Erden zu der Steigerung der Torfersatzquote“, bilanziert Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG, das Ergebnis. „Die Bestrebungen der Substrathersteller, vermehrt nachwachsende Rohstoffe einzusetzen und die wertvolle Ressource Torf zu schonen, machen sich demnach weiter bemerkbar.“ Zudem zeigte die Abfrage, dass das vergangene Jahr im Vergleich zu den Coronajahren, in denen viele Menschen ihre Zeit im eigenen Garten verbracht haben, bilanziell etwas zurückhaltend ausgefallen ist. Außerdem ist die allgemeine Inflation auch an den Erden nicht vorbeigegangen. Insgesamt wurden trotzdem fast fünf Millionen Kubikmeter Blumenerden in Deutschland hergestellt, wovon gut ein Fünftel in andere Länder exportiert wurde.

Richtiger Umgang mit torffreien Erden
Das Angebot an torfreduzierter und torffreier Blumenerde ist groß – laut der Abfrage liegt der Anteil torffreier Erden am Gesamtmarkt bereits bei 22 Prozent. Bei ihrer Produktion wird auf die Verwendung qualitativ hochwertiger Ersatzstoffe geachtet. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass die Bevölkerung wenig über die Zusammensetzung sowie die Anwendung der Blumenerden weiß. „Aufklärungsarbeit ist hier nötig“, so Testroet. Viele Konsumentinnen und Konsumenten haben jedoch nicht die Zeit und Muße sich ausgiebig mit dem Thema auseinanderzusetzen. „Unterstützung erhalten sie hier auf unserer Homepage Erden & Substrate.info. Der IVG informiert dort unter anderem über die richtige Bewässerung und Düngung bei torffreien und torfreduzierten Erden.“

IVG kritisiert geringe Dialogbereitschaft zur Torfnutzung im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Das vom Bundeskabinett beschlossene Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) flankiert die Ziele der Bundesregierung zum Klimaschutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Der Industrieverband Garten e.V. (IVG) begrüßt die grundsätzliche Intention des Programmes, bemängelt aber die einseitige Betrachtungsweise und die fehlende Berücksichtigung der erheblichen Bedenken aus der Wirtschaft..

Mit dem ANK will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland nachhaltig zu verbessern. So soll deren Resilienz und Klimaschutzleistung gestärkt werden. Der Industrieverband Garten e.V. (IVG) und die darin zusammengeschlossenen Unternehmen der Grünen Branche begrüßen die grundsätzliche Intention des vorgelegten Planes zum Schutz der Biodiversität und des Klimas. Denn ohne einen angemessenen und ausreichenden Natur- und Klimaschutz wird sich die wirtschaftliche Grundlage der Grünen Branche nachhaltig verschlechtern. Planbare und verlässliche Rahmenbedingungen sind für die notwendige Anpassung allerdings unabdingbar.

Die im IVG organisierten Unternehmen haben sich 2020 dazu entschlossen, den Einsatz von Torf in Substraten zu reduzieren, um ihren Anteil an der globalen Emissionsminderung langfristig beizutragen. Daher hat sich der IVG vor allem zum ersten Kapitel des ANK, in dem es um den Schutz intakter Moore und Wiedervernässungen geht, in seiner Stellungnahme geäußert.

„Durch die Substratindustrie geht heutzutage keine Gefahr für intakte Moore mehr aus. Der Torfabbau findet seit den 1980er-Jahren nur noch auf bereits lange entwässerten und landwirtschaftlich genutzten Flächen statt“, erklärt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. Im nun beschlossenen Aktionsplan heißt es wörtlich über Moorböden: „meist werden sie als Acker- oder Weideland oder zum Torfabbau genutzt.“ Dies ist fachlich nicht korrekt. Den größten Flächenanteil hat die landwirtschaftliche Nutzung. Danach folgt die forstwirtschaftliche Verwendung der Flächen (15 Prozent) sowie ungenutzte Flächen (7 Prozent) und Flächen für Siedlung und Verkehr (5 Prozent). Die Nutzung von organischen Böden für den Torfabbau trägt mit unter 2 Prozent der Fläche verhältnismäßig wenig zu den Emissionen aus diesen Bereichen bei. „Ein kompletter Verzicht auf Torf in allen professionellen Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau ist aus heutiger Sicht mittel- bis langfristig nicht denkbar. Die Bundesregierung muss daher die ausgegebenen Ziele genauestens mit den Betroffenen rückkoppeln und die Möglichkeit der Torfnutzung weiter garantieren.“

Substratindustrie sucht den Dialog und bietet eigene Expertise an
„Wir haben im Rahmen unserer Stellungnahme zum ANK angeregt, dass auch Konzepte sowie Lösungen verankert werden, die z.B. eine bessere Verfügbarkeit von alternativen Rohstoffen garantieren“, so Testroet weiter. „Darüber hinaus bieten wir die Expertise unserer Unternehmen bei der Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorflächen an.“ Die Industrie vernässt und renaturiert seit mehr als 30 Jahren professionell die ehemaligen Torfabbauflächen und kann so auf Fachkenntnisse bei der Transformation landwirtschaftlicher Flächen zurückgreifen. Durch eine weitergehende Einbindung der Industrie und ihres Know-hows in diesem Bereich könnte eine zügige wie auch fachlich korrekte Sanierung garantiert werden.

„Trotz der Kritikpunkte sieht sich die Substratindustrie als enger Partner bei der Wiedervernässung von Moorböden und ist bereit für den Dialog mit der Politik, zum Beispiel in Form eines runden Tisches“, so Testroet. Der IVG und seine Mitglieder unterstützen die Zusage des BMUV, dass neuartige Bewirtschaftungsformen wie die Paludikultur besonders gefördert werden sollen. Nachwachsende Rohstoffe können eine entscheidende Rolle beim Umstieg auf torfreduzierte Substrate einnehmen, wenn sie wirtschaftlich in den benötigten Mengen und Qualitäten erzeugt werden könnten. Außerdem sind die geplanten Maßnahmen zur Erforschung, Entwicklung und Einsatz von qualitativ hochwertigen Torfersatzstoffen sowie zur Umweltbildung und Verbraucherinformation zu Torfersatzstoffen sehr zu begrüßen. Positiv bewertet wird zudem die geplante Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen in Form einer Förderrichtlinie.

Es besteht ein akuter Forschungsbedarf z.B. im Bereich der Moorsanierung, der Reststoffverwertung, bei Gärprodukten oder Biokohle. Auch die Frage, ob „Neue Züchtungsmethoden“ einen Durchbruch bei der Züchtung schnellwachsender, ergiebiger und damit wirtschaftlich relevanter Torfmoose für die Kultur bringen, muss beantwortet werden.

Die Mitwirkung der Substratindustrie bei Wiedervernässungen und Moorsanierungen ist in jedem Fall zwingend notwendig, egal, ob die Fläche für den Naturschutz, eine Paludikultur oder eine Moor-PV-Anlage aufbereitet werden soll. Denn vor jeder Wiedervernässung im Anschluss an eine landwirtschaftliche Nutzung ist ein Abtrag des landwirtschaftlich genutzten Oberbodens (Topsoil) zwingend erforderlich. Andernfalls kann sich keine moortypische Vegetation entwickeln und zusätzlich würde ohne Abtrag ein unnötig hoher Methanausstoß verursacht. Durch diesen Abtrag kann die Fläche auch wesentlich früher wieder als CO2-Senke betrachtet werden.

Bild: © B. Schmatzler

IVG Forum Gartenmarkt am 9. November 2023

Am 9. November findet zum 14. Mal das IVG Forum Gartenmarkt des Industrieverband Garten (IVG) e.V. statt. In diesem Jahr steht es unter dem Motto „50 Jahre im Garten“, denn der Verband feiert sein 50-jähriges Bestehen. Eingeladen sind wie immer zahlreiche Fach- und Führungskräfte aus Industrie, Handel und Medien der Grünen Branche, um gemeinsam mit ihnen dieses besondere Jubiläum zu begehen.

Veranstaltungsort ist wie in den vergangenen Jahren das Maritim Hotel in Düsseldorf. Am Vorabend, dem 8. November, treffen sich Handel und Industrie zu einem feierlichen Get-Together mit unterhaltsamem Rahmenprogramm. Die Teilnahme daran ist in der Kongressgebühr enthalten. „Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG, „doch am Vorabend und am Kongresstag möchten wir das Bestehen des Verbandes mit einem entsprechenden Programm gebührend feiern und die Gäste überraschen.“