IVG kritisiert geringe Dialogbereitschaft zur Torfnutzung im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Das vom Bundeskabinett beschlossene Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) flankiert die Ziele der Bundesregierung zum Klimaschutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Der Industrieverband Garten e.V. (IVG) begrüßt die grundsätzliche Intention des Programmes, bemängelt aber die einseitige Betrachtungsweise und die fehlende Berücksichtigung der erheblichen Bedenken aus der Wirtschaft..

Mit dem ANK will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland nachhaltig zu verbessern. So soll deren Resilienz und Klimaschutzleistung gestärkt werden. Der Industrieverband Garten e.V. (IVG) und die darin zusammengeschlossenen Unternehmen der Grünen Branche begrüßen die grundsätzliche Intention des vorgelegten Planes zum Schutz der Biodiversität und des Klimas. Denn ohne einen angemessenen und ausreichenden Natur- und Klimaschutz wird sich die wirtschaftliche Grundlage der Grünen Branche nachhaltig verschlechtern. Planbare und verlässliche Rahmenbedingungen sind für die notwendige Anpassung allerdings unabdingbar.

Die im IVG organisierten Unternehmen haben sich 2020 dazu entschlossen, den Einsatz von Torf in Substraten zu reduzieren, um ihren Anteil an der globalen Emissionsminderung langfristig beizutragen. Daher hat sich der IVG vor allem zum ersten Kapitel des ANK, in dem es um den Schutz intakter Moore und Wiedervernässungen geht, in seiner Stellungnahme geäußert.

„Durch die Substratindustrie geht heutzutage keine Gefahr für intakte Moore mehr aus. Der Torfabbau findet seit den 1980er-Jahren nur noch auf bereits lange entwässerten und landwirtschaftlich genutzten Flächen statt“, erklärt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. Im nun beschlossenen Aktionsplan heißt es wörtlich über Moorböden: „meist werden sie als Acker- oder Weideland oder zum Torfabbau genutzt.“ Dies ist fachlich nicht korrekt. Den größten Flächenanteil hat die landwirtschaftliche Nutzung. Danach folgt die forstwirtschaftliche Verwendung der Flächen (15 Prozent) sowie ungenutzte Flächen (7 Prozent) und Flächen für Siedlung und Verkehr (5 Prozent). Die Nutzung von organischen Böden für den Torfabbau trägt mit unter 2 Prozent der Fläche verhältnismäßig wenig zu den Emissionen aus diesen Bereichen bei. „Ein kompletter Verzicht auf Torf in allen professionellen Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau ist aus heutiger Sicht mittel- bis langfristig nicht denkbar. Die Bundesregierung muss daher die ausgegebenen Ziele genauestens mit den Betroffenen rückkoppeln und die Möglichkeit der Torfnutzung weiter garantieren.“

Substratindustrie sucht den Dialog und bietet eigene Expertise an
„Wir haben im Rahmen unserer Stellungnahme zum ANK angeregt, dass auch Konzepte sowie Lösungen verankert werden, die z.B. eine bessere Verfügbarkeit von alternativen Rohstoffen garantieren“, so Testroet weiter. „Darüber hinaus bieten wir die Expertise unserer Unternehmen bei der Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorflächen an.“ Die Industrie vernässt und renaturiert seit mehr als 30 Jahren professionell die ehemaligen Torfabbauflächen und kann so auf Fachkenntnisse bei der Transformation landwirtschaftlicher Flächen zurückgreifen. Durch eine weitergehende Einbindung der Industrie und ihres Know-hows in diesem Bereich könnte eine zügige wie auch fachlich korrekte Sanierung garantiert werden.

„Trotz der Kritikpunkte sieht sich die Substratindustrie als enger Partner bei der Wiedervernässung von Moorböden und ist bereit für den Dialog mit der Politik, zum Beispiel in Form eines runden Tisches“, so Testroet. Der IVG und seine Mitglieder unterstützen die Zusage des BMUV, dass neuartige Bewirtschaftungsformen wie die Paludikultur besonders gefördert werden sollen. Nachwachsende Rohstoffe können eine entscheidende Rolle beim Umstieg auf torfreduzierte Substrate einnehmen, wenn sie wirtschaftlich in den benötigten Mengen und Qualitäten erzeugt werden könnten. Außerdem sind die geplanten Maßnahmen zur Erforschung, Entwicklung und Einsatz von qualitativ hochwertigen Torfersatzstoffen sowie zur Umweltbildung und Verbraucherinformation zu Torfersatzstoffen sehr zu begrüßen. Positiv bewertet wird zudem die geplante Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen in Form einer Förderrichtlinie.

Es besteht ein akuter Forschungsbedarf z.B. im Bereich der Moorsanierung, der Reststoffverwertung, bei Gärprodukten oder Biokohle. Auch die Frage, ob „Neue Züchtungsmethoden“ einen Durchbruch bei der Züchtung schnellwachsender, ergiebiger und damit wirtschaftlich relevanter Torfmoose für die Kultur bringen, muss beantwortet werden.

Die Mitwirkung der Substratindustrie bei Wiedervernässungen und Moorsanierungen ist in jedem Fall zwingend notwendig, egal, ob die Fläche für den Naturschutz, eine Paludikultur oder eine Moor-PV-Anlage aufbereitet werden soll. Denn vor jeder Wiedervernässung im Anschluss an eine landwirtschaftliche Nutzung ist ein Abtrag des landwirtschaftlich genutzten Oberbodens (Topsoil) zwingend erforderlich. Andernfalls kann sich keine moortypische Vegetation entwickeln und zusätzlich würde ohne Abtrag ein unnötig hoher Methanausstoß verursacht. Durch diesen Abtrag kann die Fläche auch wesentlich früher wieder als CO2-Senke betrachtet werden.

Bild: © B. Schmatzler

IVG Forum Gartenmarkt am 9. November 2023

Am 9. November findet zum 14. Mal das IVG Forum Gartenmarkt des Industrieverband Garten (IVG) e.V. statt. In diesem Jahr steht es unter dem Motto „50 Jahre im Garten“, denn der Verband feiert sein 50-jähriges Bestehen. Eingeladen sind wie immer zahlreiche Fach- und Führungskräfte aus Industrie, Handel und Medien der Grünen Branche, um gemeinsam mit ihnen dieses besondere Jubiläum zu begehen.

Veranstaltungsort ist wie in den vergangenen Jahren das Maritim Hotel in Düsseldorf. Am Vorabend, dem 8. November, treffen sich Handel und Industrie zu einem feierlichen Get-Together mit unterhaltsamem Rahmenprogramm. Die Teilnahme daran ist in der Kongressgebühr enthalten. „Ich möchte an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG, „doch am Vorabend und am Kongresstag möchten wir das Bestehen des Verbandes mit einem entsprechenden Programm gebührend feiern und die Gäste überraschen.“

Save the Date zum 57. Deutschen Torf- und Humustag

Die deutsche und internationale Erdenindustrie trifft sich am Donnerstag, dem 21. September zum alljährlichen Deutschen Torf- und Humustag (DTHT) in Bad Zwischenhahn. Es werden wieder fachkundige Referenten erwartet, die in ihren Vorträgen aktuelle Fragestellungen und Entwicklungstrends der Branche aufgreifen. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr, wird es auch diesmal wieder einen Science Slam geben, bei dem Forschende die Möglichkeit erhalten, ihre Vorhaben innerhalb weniger Minuten möglichst anschaulich vorzustellen. Der Ammerländer Branchenabend, der im Anschluss im traditionellen Spieker stattfindet, gibt zudem Gelegenheit zu einem informativen Austausch in geselliger Runde.

Der IVG hat die Veranstaltung in den vergangenen Jahren inhaltlich weiterentwickelt und legt dabei weiterhin Wert auf die sorgfältige Auswahl der Themen und Referierenden. „Unsere Besucher schätzen die vielfältigen Themenschwerpunkte ebenso wie den lebendigen Austausch mit Kollegen und Partnern“, so Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. „In diesem Jahr werden wir in erster Linie den Blick in die Zukunft der Branche richten und uns mit aktuellen Trends, Herausforderungen und Innovationen befassen.“ Das Programm wird der Verband zeitnah auf seiner Internetseite www.ivg.org bekannt geben.

IVG veröffentlicht Jahresbericht

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat seinen neuen Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Mit umfangreichem Zahlenmaterial informiert er über die Entwicklung der Grünen Branche sowie die Kernprojekte des Verbands. Auf 44 Seiten werden unter anderem Umsatz- und Absatzzahlen aus dem Jahr 2022 aufbereitet, Trends und Entwicklungen im Gartenmarkt näher beleuchtet sowie die wichtigsten IVG Veranstaltungen in diesem Jahr aufgelistet. Der Leitartikel des Jahresberichts setzt sich anlässlich des 50-jährigen Bestehens des IVG mit dem Thema Verbandsarbeit auseinander.

Der Artikel wirft einen Blick zurück auf 50 Jahre Gartenmarkt, auf das partnerschaftliche Miteinander der grünen Branche und das Engagement der Mitgliedsunternehmen des IVG. Er streift dabei Krisen, Wandel und Herausforderungen, wirft aber auch einen Blick in die Zukunft des Gartens. Neben dem Leitartikel sind im neuen Jahresbericht Themen wie die Entwicklung des Gartenmarktes im vergangenen Jahr, der Witterungsverlauf oder die Kernkompetenzen des Verbandes informativ und übersichtlich in Szene gesetzt. Die wichtigsten Zahlen kann der Leser auf einen Blick erfassen. Der Jahresbericht informiert zudem über aktuelle Projekte der einzelnen Fachabteilungen.

Interessenten können den IVG Jahresbericht kostenlos per E-Mail an verband@ivg.org in der IVG Geschäftsstelle bestellen oder im Downloadbereich auf www.ivg.org herunterladen.

IVG Medientag Garten: „Leichte Besserung in Sicht“

Auf dem 22. IVG Medientag Garten am 23. Februar 2023 gab Klaus Peter Teipel, klaus peter teipel research & consulting, in seinem Vortrag „Erst Corona – nun auch noch die Krise in der Ukraine: Rückblick und erste Prognosen für 2023!“ die vorläufigen Zahlen der Grünen Branche für das Jahr 2022 bekannt. Vor rund 150 Pressevertreterinnen und -vertretern wagte Teipel zudem einen Ausblick auf 2023 und stellte fest, dass im Vergleich zum vergangenen Jahr eine leichte Besserung in Sicht sei.

In seinem Rückblick verwies Teipel darauf, dass ein warmes Frühjahr und ein Jahrhundertsommer die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine nicht kompensieren konnten. Zudem war gefühlt ganz Deutschland im Sommer im Urlaub. Ein anhaltender massiver Preisauftrieb auf allen Ebenen sowie die Angst vor einer Energiekrise im Winter sorgten für ein negatives Konsumklima in bislang unbekannten Ausmaßen. „Angesichts dieser schwierigen Rahmenbedingungen hat sich der Gartenmarkt auf dem Niveau von 2021 behaupten können“, so Teipel. „Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung tendiert der Markt jedoch im Minus – wie fast alle Konsumgütermärkte.“ Allerdings stecke der Gartenmarkt in keiner Krise – er durchlebe im Vergleich zu anderen Branchen vielmehr eine „leichte Durststrecke“, die bereits 2024 enden könnte. Mit einem Umsatz von rund 21,5 Milliarden Euro hat der Gartenmarkt das Vorjahres-Niveau gehalten. Besondere Impulse kamen 2022 aus dem Segment biologisch-chemischer Bedarf (+7,5 Prozent), während die Hartwarensegmente (-0,6 Prozent) leichte Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. Auch Lebendes Grün hat im Vergleich zum Vorjahr etwas verloren (-0,9 Prozent).

Nominales Wachstum erwartet
Die Krise in der Ukraine und die Folgen von Corona werden auch das Gartenjahr 2023 stark beeinflussen. „Trotz der zu erwartenden Energiekostenzuschüsse durch den Bund und Lohnzuwächse wird sich das finanzielle Budget der privaten Verbraucher real nicht verbessern“, erklärt Teipel. „Was nicht zwingend nötig ist, wird erst einmal nicht angeschafft.“ Auch für den Sommer sei kein Reiseboom wie 2022 zu erwarten – viele würden ihren Urlaub auf „Balkonien“ oder in „Gardenien“ verbringen. „Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass sich die Entwicklung im Gartenbereich positiv vom Gesamtmarkt DIY abkoppeln kann“, prognostiziert Teipel. Wie bereits 2022 werde sich der Verbraucher erneut mehr dem stationären Handel zuwenden – der Online-Handel im Gartenbereich werde 2023 allenfalls nur leicht das Niveau von 2022 übertreffen. „Das zu erwartende kleine nominale Wachstum findet stationär statt.“

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Zahlreiche Besucher auf dem IVG Medientag Garten in Köln

Am 23. Februar 2023 fand im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse der 22. IVG Medientag Garten statt. Der Industrieverband Garten (IVG) hatte zahlreiche Medienvertreter – darunter Redakteur*innen aller relevanten Fachzeitschriften und Hobbygartenmagazine, TV-Journalistinnen und -Journalisten sowie Garten-Blogger*innen – zu einem exklusiven Ausblick auf die Produkt-Highlights des Gartenjahres 2023 eingeladen. Rund 150 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren dieser Einladung gefolgt und ließen sich in persönlichen Gesprächen und ohne Zeitdruck die Produkte der knapp 40 Aussteller präsentieren.

„Der IVG Medientag Garten ist in den vergangenen Jahren zu einer sehr wichtigen Veranstaltung innerhalb der Grünen Branche herangewachsen“, so Anna Hackstein, Geschäftsführerin beim IVG. „Das beweist auch die kontinuierliche Teilnehmerzahl seitens der ausstellenden Firmen sowie der Fach- und Konsumentenpresse.“ Ein Grund hierfür ist unter anderem das besondere Format: Die Mitglieder des IVG erhalten bei der Veranstaltung die Gelegenheit, ihr Unternehmen und ihre Produkt-Highlights persönlich vorzustellen und den Medienvertreterinnen und -vertretern ohne Zeitdruck Rede und Antwort zu stehen. Letztere haben zudem die Möglichkeit, die Artikel aus dem gesamten Spektrum des Gartenmarktes hautnah zu erleben. Darüber hinaus informiert Klaus Peter Teipel, klaus peter teipel research & consulting, die Teilnehmer*innen in einem Fachvortrag über die aktuelle wirtschaftliche Lage im Gartenmarkt.

Auf dem Gelände der Koelnmesse hatten sich in diesem Jahr Hersteller aus den Bereichen Lebendes Grün, Forst-, Garten- und Rasenpflegegeräte, Pflanzenpflege, -ernährung und -gesundheit, Garten Lifestyle sowie Substrate, Erden und Ausgangsstoffe präsentiert. Am Vorabend trafen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem geselligen Get-Together, ebenfalls im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse.

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Diskussionsrunde zum Thema Torfreduktion auf der IPM

Im Rahmen des „Innovationscenter Gartenbautechnik“ auf der IPM Essen fand am Mittwoch, dem 25. Januar 2023, eine Podiumsdiskussion zum Thema Torfreduktion statt. Eva Kähler-Theuerkauf, Vizepräsidentin des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), Ulrike Wegener, Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS), Melanie Bank von der Landwirtschaftskammer NRW, Thomas Kramer, Sprecher der Fachabteilung Substrate, Erden, Ausgangsstoffe im Industrieverband Garten (IVG) sowie Simon Busse von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) tauschten sich dabei über Erfolge, Hindernisse und Chancen bei der Torfreduktion aus.

Bei der Veranstaltung ging es unter anderem um den derzeitigen Entwicklungsstand der Torfreduktion in Substraten und Erden und die unterschiedlichen Herausforderungen für Gartenbau und Industrie. In einem waren sich alle Diskutierenden einig: Es ist notwendig, den Torf in Substraten zu reduzieren und durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen, um CO2-Emissionen einzusparen. Einstimmigkeit herrscht ebenfalls darin, dass schon viel erreicht wurde, aber alle Beteiligten weiterhin eng zusammenarbeiten müssen, um auf dem weiteren Weg erfolgreich zu sein. Kontrovers diskutiert wurde allerdings die Geschwindigkeit, in der Torf reduziert werden kann und die ambitionierten Ziele der Bundesregierung, die mit freiwilligen Maßnahmen erreicht werden sollen. Der ZVG sprach in der Vergangenheit die Empfehlung an den produzierenden Gartenbau aus, möglichst vermehrt torfreduzierte Kultursubstrate einzusetzen. „Wir haben im vergangenen Jahr unsere Empfehlung angepasst, betonen aber auch, dass die Reduktion von Torf von der Verfügbarkeit und Qualität der Ersatzprodukte abhängig ist“, sagte Eva Kähler-Theuerkauf. „Die Kultursicherheit der Betriebe, die auch mit vielen anderen Problemen, wie der Energiekrise zu kämpfen haben, hat dabei allerhöchste Priorität.“

Der IVG als Vertreter der Substrathersteller in Deutschland betonte, dass alle Rohstoffe benötigt werden und eine Veränderung in der Substratrezeptur auch zu einer veränderten Kulturführung führt. Endkunden müssten sich dadurch auch auf Blumenerden einstellen, die anders zu handhaben sind, als herkömmliche Erden. „Verfügbarkeit und Qualität der Substratausgangsstoffe sind der wichtigste Ausgangspunkt. Genau wie die Zufriedenheit der Kunden und die Funktionalität der Produkte“, so Thomas Kramer. „Ein Problem: Die Substratindustrie konkurriert mit vielen anderen Industrien um nachwachsende Rohstoffe.“

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IVG startet mit vier neuen Mitgliedern in das Jubiläumsjahr

Düsseldorf, Dezember 2022. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. begrüßt vier neue Mitglieder in seinen Reihen. Damit betreut der Verband, der kommendes Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, aktuell rund 150 Hersteller und Anbieter von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern in der Grünen Branche für den Hobby- und den Profimarkt. Neu dabei beziehungsweise wieder zurück im IVG sind die Firmen Feldsaaten Freudenberger GmbH & Co. KG, Gramoflor GmbH & Co. KG, Klasmann-Deilmann GmbH und die Sommerliving AG. Die neuen Mitglieder verteilen sich auf drei der insgesamt sechs Fachabteilungen des Verbandes.

Der IVG unterstützt seine Mitglieder insbesondere in absatzwirtschaftlichen Fragestellungen im Rahmen der Distribution sowie in fachspezifischen Themen und juristischen Fragestellungen in allen Bereichen des Gartensortiments. In Richtung Politik bezieht der IVG Stellung zu neuen Rechtsnormen und Strategien, führt Gespräche und bringt sich bei Veranstaltungen ein. „Der Zuwachs bestätigt uns darin, dass wir sehr gut aufgestellt sind und damit eine essenzielle Plattform für die Grüne Branche bieten“, so Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Die Verbandsarbeit wird im turbulenten Tagesgeschäft der heutigen Zeit immer bedeutsamer und die Unternehmen erkennen dies an. Als Verband können wir die Interessen der Branche gebündelt vertreten und auf den Punkt zielgenau kommunizieren.“

50 Jahre Verbandsarbeit für die Grüne Branche
Seit nunmehr 50 Jahren tritt der IVG für die Anbieterseite des Gartenmarktes ein. In ihm haben sich unter anderem Pflanzenhersteller, Produzenten von Forst-, Garten- und Rasenpflegegeräten, Hersteller von Garten-Lifestyle-Produkten, von Produkten zur Pflanzenpflege, -ernährung und -gesundheit, Hersteller von Substraten, Erden und Ausgangsstoffen sowie Hersteller von Produkten für den Erwerbsgartenbau zusammengeschlossen. Der Verband hat seine Kernkompetenzen in den Bereichen Information, Netzwerk, Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying.

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IVG veröffentlicht Leitfäden zum Thema Akku

Düsseldorf, November 2022. Gemeinsam mit den Mitgliedern der Fachabteilung Garten- und Rasenpflegegeräte (GRPG) im Arbeitskreis Akku hat der Industrieverband Garten (IVG) e.V. drei Leitfäden zum sicheren Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus entwickelt. Die Leitfäden wenden sich jeweils an Hersteller, Handel und Endverbraucher und behandeln unter anderem Themen wie Transport, Lagerung und richtige Entsorgung. Alle Leitfäden stehen im Downloadbereich der Internetseite des Verbandes zum Herunterladen bereit.

Bei Gartengeräten hat sich die Akkutechnik als Alternative zu kabelgebundenen oder Geräten mit Verbrennungsmotor etabliert. Es handelt sich in diesem Segment um einen weiterhin wachsenden Markt. Denn akkubetriebene Produkte werden wegen ihrer bequemen Handhabung immer beliebter sowohl bei Hobby- als auch Profianwendern. Allerdings sind im Umgang mit den eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus einige Dinge zu beachten, um Schäden für Mensch und Umwelt zu verhindern. „Damit die Nutzer von den Vorteilen der akkubetriebenen Gartengeräte uneingeschränkt profitieren, haben wir in enger Kooperation mit unseren Mitgliedern Tipps zum richtigen Umgang mit den Lithium-Ionen-Akkus erstellt“, sagt Anik Keller, Technische Referentin beim IVG. In den acht- beziehungsweise neunseitigen Leitfäden werden Fragen zum Zustand, zu Transport und Lagerung, zur Entsorgung sowie zur Reparatur der Akkus beantwortet. So geben die Leitfäden für Handel und Hersteller beispielsweise einen detaillierten Überblick darüber, welche Anforderungen an den Transport der Akkus gestellt werden. Der Leitfaden für die Endverbraucher klärt unter anderem über die richtige Entsorgung defekter Akkus auf, damit diese am Ende nicht einfach im Hausmüll landen. Damit möglichst viele Nutzer von akkubetriebenen Gartengeräten mit den Leitfäden erreicht werden, können sie im Download-Bereich auf www.ivg.org unter anderem von Unternehmen, Fachhändlern, Endverbrauchern, Behörden oder der Presse heruntergeladen und geteilt werden.

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IVG äußert sich zur Nationalen Moorschutzstrategie und veröffentlicht eigenen Faktencheck Torf

Düsseldorf, November 2022. Die kürzlich vom Bundeskabinett beschlossene Nationale Moorschutzstrategie aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) stellt die Bedeutung von Moorböden für den Klimaschutz dar und schlägt ein Bündel von Maßnahmen vor, um diese zu erhalten und wiederzuvernässen. Die Substratindustrie unterstützt diesen Prozess bereits auf vielfältige Art und Weise. Um allerdings Irrtümer aufzuklären und über bestehende Tatsachen zu informieren, hat der Industrieverband Garten (IVG) e.V. einen Faktencheck zum Thema Torf und Substrate veröffentlicht, in dem er sich auch zur aktuellen Situation äußert. Das Dokument liegt zum Download bereit.

Laut BMUV umfasst und konkretisiert die Moorschutzstrategie alle notwendigen Schritte, um Moore zu schützen und zu stärken, langfristig wiederherzustellen und ihre nachhaltige Nutzung zu fördern. „Die grundsätzliche Zielrichtung der Strategie als Teil des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK), gesetzte Klimaschutzziele zu erreichen sowie eine moortypische Artenvielfalt wiederherzustellen, ist grundsätzlich sehr zu begrüßen“, sagt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Allerdings sind die in der Strategie formulierten Ziele in Bezug auf den Torfausstieg zu ambitioniert und nicht mit den Realitäten der Substratindustrie und des Gartenbaus vereinbar.“ So sei ein Ausstieg aus der Torfnutzung, bevor der Einstieg in die Nutzung von Torfersatzprodukten gesichert wurde, unverantwortlich und werde zwangsläufig zu einem „carbon leakage“ führen, da Torf und Substrate in der EU ein freies Handelsgut darstellen. „Die Abbaubedingungen in anderen EU-Staaten werden in der Strategie schlechter dargestellt, als sie in der Realität sind“, erklärt Testroet.

Zudem bedarf die Fokussierung auf den Ausstieg aus gärtnerischem Torf laut IVG einer Kosten-Nutzen- sowie Risikoanalyse. Denn die Abbaufläche von Torf in Deutschland geht immer weiter zurück und liegt schon auf unter einem Prozent der Moorböden. Die Emissionen betragen, auf den Abbau und die Nutzung von Torf bezogen, rund 0,13 bis maximal 0,27 Prozent aller gesamten deutschen Treibhausgasemissionen. „Einige Denkansätze dazu sind im neuen Faktencheck nachzulesen“, so Testroet.

Ein weiterer Kritikpunkt: Das Ziel, dass ausreichend Mengen von Torfersatzstoffen in entsprechender Qualität zur Verfügung stehen sollen, ist nicht ausreichend mit unterstützenden Maßnahmen hinterlegt. Aus Sicht des IVG müsse unter anderem eine Kaskadennutzung gestärkt und Subventionen für die Verbrennung von Holz abgebaut werden. Denn für die Substratindustrie stellt die aktuell hohe Nachfrage nach Holz und Sägenebenprodukten aufgrund der Energiekrise ein großes Problem dar. Auch die Verfügbarkeit von Kompost ist durch eine gestiegene Nachfrage aus der Landwirtschaft eingeschränkt.

Substratindustrie sucht den Dialog
„Trotz aller Kritikpunkten sieht sich die Substratindustrie als enger Partner bei der Wiedervernässung von Moorböden und ist bereit für den Dialog mit der Politik“, so Testroet. So unterstützen die IVG Mitglieder zum Beispiel die Zusage des BMUV, dass neuartige Bewirtschaftungsformen wie die Paludikultur von nachwachsenden Rohstoffen wie Torfmoosen, Schilf oder Rohrkolben besonders gefördert werden sollen. Denn diese Rohstoffe könnten eine entscheidende Rolle beim Umstieg auf torfreduzierte Substrate spielen, wenn sie wirtschaftlich in den benötigten Mengen und Qualitäten erzeugt würden. Außerdem sind Maßnahmen zur Erforschung, Entwicklung und Einsatz von qualitativ hochwertigen Torfersatzstoffen sowie zur Umweltbildung und Verbraucherinformation zu Torfersatzstoffen sehr zu begrüßen.

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