Anmeldungen zum IVG Forum Gartenmarkt sind möglich

Düsseldorf, Juni 2022. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. veranstaltet am Mittwoch, dem 9. November 2022 zum 13. Mal das IVG Forum Gartenmarkt. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Handel und Medien werden im Maritim Hotel in Düsseldorf zu einem der wichtigsten Treffen der Gartenbranche erwartet. Hochkarätige Referentinnen und Referenten nehmen in ihren Vorträgen die wichtigsten Entwicklungen des Gartenmarktes unter die Lupe. Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Alles auf Grün?! – die Branche zwischen Glücksspiel und Gartenglück“ und beleuchtet in einem spannenden Vortragsprogramm die Herausforderungen, denen sich die Unternehmen derzeit stellen müssen und die Chancen, die der anhaltende Gartentrend bietet.

Handel und Industrie treffen sich bereits Dienstagabend, den 8. November, im Maritim Hotel zu einem gemeinsamen Get-Together. Die Teilnahme daran ist in der Kongressgebühr enthalten. Anmeldungen sind ab sofort unter www.ivg.org/forum-gartenmarkt-2022 über die Webseite des Verbands möglich. Wer sich bis zum 31. Juli 2022 registriert, erhält einen Frühbucherrabatt in Höhe von 20 Prozent. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband deutscher Gartencenter (VDG), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau statt. Das finale Programm veröffentlicht der Verband in Kürze.

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Torfersatzprodukte ausreichend verfügbar? – Substratbranche veröffentlicht Gegendarstellung

Düsseldorf, Juni 2022. Stellvertretend für die Substratbranche haben die europäische Dachorganisation Growing Media Europe (GME) und der Industrieverband Garten (IVG) e.V. in einem offenen Brief der Aussage des in Braunschweig ansässigen Thünen-Instituts widersprochen, dass genügend Torfersatzprodukte verfügbar wären, um Torf in der europäischen Kultursubstratproduktion vollständig zu ersetzen. Der offene Brief liegt zum Download bereit.

Das Thünen-Institut hat kürzlich ein Arbeitspapier veröffentlicht mit dem Titel „Torfersatz in gartenbaulichen Kultursubstraten: Verfügbarkeit biobasierter Alternativmaterialien“. Darin werden Zwischenergebnisse einer Studie zur europaweiten Verfügbarkeit von Torfersatzprodukten für die Substratproduktion publiziert. Das Papier kommt zu dem Gesamtschluss, dass genügend Torfersatzprodukte verfügbar wären, um Torf in der europäischen Kultursubstratproduktion vollständig zu ersetzen. Hierzu haben Growing Media Europe (GME) und der Industrieverband Garten (IVG) e.V. stellvertretend für die Substratbranche in einem offenen Brief an das in Braunschweig ansässige Thünen-Institut eine Gegendarstellung veröffentlicht.

„In dieser Gegendarstellung werden Schwachstellen in der Modellierung der Studie diskutiert“, sagt Cecilia Luetgebrune, Generalsekretärin von GME. „Dabei haben wir die Ergebnisse der Studie mit den Erfahrungen aus der Praxis verglichen.“ GME und IVG kommen zu dem Schluss, dass die postulierte Annahme falsch sei, da sie auf veralteten, unvollständigen Datensätzen basiere und die Realitäten sowohl der Marktsituation der jeweiligen Rohstoffe als auch der (gesetzlich) geforderten Qualitäts- und Sicherheitsstandards von Kultursubstraten ignoriere.

Eine andere aktuelle Studie von Blok et al 2021 erwartet sogar, dass es in Zukunft zu einem noch weitaus höheren Bedarf an Substraten kommen wird. Die Zunahme der Weltbevölkerung wird eine Effizienzsteigerung der Landwirtschaft nach sich ziehen, unterstützt durch einen wachsenden Sektor des „geschützten Anbaus“ unter Glas, unter Photovoltaikanlagen in Folientunneln oder im Bereich des Vertical Farmings. „Die Folgen des möglichen Mehrbedarfs wurden im Hinblick auf die Verfügbarkeit gängiger Substratinhaltsstoffe analysiert“, erklärt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Die Hochrechnungen gehen davon aus, dass sich die Nutzung stark in den asiatischen Raum verlagern wird, aber dass global gesehen, die Torfbedarfsmenge trotz Reduzierungsstrategien von 40 Millionen m3 im Jahr 2017 auf 80 Millionen m3 im Jahr 2050 ansteigt.“

„Die Zwischenergebnisse dürfen nicht als Referenz dienen, um aktuell anstehende politische Entscheidungen zu katalysieren, wenn erhebliche Schäden für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt vermieden werden sollen“, kommentiert Hackstein das Arbeitspapier des Thünen-Instituts. „Die Industrie ist gewillt, mit der Sammlung und Verbreitung aktueller Daten zur Analyse der Ist-Situation beizutragen.“

IVG: Tobias M. Koerner als Sprecher der Fachabteilung Garten- und Rasenpflegegeräte wiedergewählt

Düsseldorf, Juni 2022. Im Rahmen ihrer Sitzung am 24. Mai 2022 in Montabaur haben die Mitglieder der Fachabteilung „Garten- und Rasenpflegegeräte“ (GRPG) des Industrieverband Garten (IVG) e.V. ihren Sprecher Tobias M. Koerner einstimmig im Amt bestätigt. Koerner ist Vice President Global Sales und Geschäftsführer der GARDENA Deutschland GmbH und seit April 2009 Sprecher der Fachabteilung.

In der Fachabteilung Garten- und Rasenpflegegeräte treffen sich Hersteller von Produkten, die für die Pflege des Gartens benötigt werden. Derzeit zählen über 40 Unternehmen zur Fachabteilung, was einer sehr hohen Marktabdeckung in Deutschland in diesem Segment entspricht. Die Fachabteilung setzt sich mit den Kernthemen Marktentwicklung, Technik, Umwelt- und Verbraucherschutz auseinander. Insbesondere begleitet und unterstützt sie die Marktteilnehmer auf allen Ebenen Im Bereich der Akku-Technologie. „Wir freuen uns über die Wiederwahl und gratulieren Tobias M. Koerner zu diesem eindeutigen Ergebnis“, kommentiert Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG, die Wahl. „Mit ihm hat die Fachabteilung einen Sprecher, der den Verband und die Branche sehr gut kennt.“

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Deutscher Torf- und Humustag wieder in Präsenz geplant

Düsseldorf, Mai 2022. Nachdem der Deutsche Torf- und Humustag im vergangenen Jahr corona-bedingt online stattfinden musste, plant der Industrieverband Garten (IVG) e.V. ihn in diesem Jahr wieder als Präsenzveranstaltung. Der Verband lädt die deutsche und internationale Erdenindustrie am Donnerstag, dem 29. September 2022 in die Wandelhalle nach Bad Zwischenahn ein. Wie immer werden fachkundige Referentinnen und Referenten erwartet, die in ihren Beiträgen aktuelle Entwicklungstrends der Branche aufgreifen. Zu Beginn der Veranstaltung sollen in einem „Polit-Talk“ zudem politische Fragestellungen diskutiert werden. Darüber hinaus erhalten junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines sogenannten Science Slam die Möglichkeit, ihr Forschungsfeld innerhalb des Substratbereichs vorzustellen.

„Mit der neuen Vortragsart wollen wir jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Plattform bieten, sich auch außerhalb von Universität und Fachhochschule zu präsentieren“, erklärt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt im IVG, das Konzept. „Im Rahmen des Polit-Talks erhoffen wir uns zudem eine lebendige Diskussion um kontroverse Themen aus der Branche.“

Anmeldungen sind ab sofort möglich
Nach der Vortragsveranstaltung findet wie jedes Jahr der traditionelle Ammerländer Branchenabend im Spieker statt. Hierbei sind die Teilnehmer des Deutschen Torf- und Humustags dazu eingeladen, sich in geselliger Runde weiter auszutauschen. Interessenten können sich ab sofort auf der Webseite des IVG unter www.ivg.org/dtht-2022 zur Veranstaltung registrieren. Dort wird in Kürze auch das komplette Programm einzusehen sein.

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IVG mit eigenem Stand und Gartenparty auf der spoga+gafa

Düsseldorf, Mai 2022. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren die spoga+gafa in Köln aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, präsentiert sich der Industrieverband Garten (IVG) e.V. vom 19. bis 21. Juni 2022 wieder auf der internationalen Gartenlifestyle-Messe. Der Verband ist mit einem eigenen Messestand, der Gemeinschaftsfläche „IVG Power Place Akku“ sowie in der angrenzenden Smart Gardening World im Segment „creation & care“ in Halle 6 der spoga+gafa vertreten. Am 20. Juni findet zudem die traditionelle IVG Gartenparty statt, zu der mehr als 300 Gäste aus der Grünen Branche erwartet werden.

Bereits seit seiner Gründung ist der Verband ideeller Träger der Gartenlifestyle-Messe. Die Zusammenarbeit zwischen IVG und Koelnmesse ist eng und so präsentieren auch in diesem Jahr wieder einige IVG Mitglieder ihre Produkte auf den drei Themeninseln. Die neuesten Technologietrends für Grünflächen jeder Größe bilden dabei den Fokus beim IVG Power Place Akku sowie der angrenzenden Smart Gardening World. Hier gibt es innovative Technologien und smarte Lösungen für die Garten-, Terrassen- und Balkonwelten der angesprochenen Handelsunternehmen. Weitergehend finden die Besucher wieder in Passage 4/5 alles zu Erden, Substrate, Dünger, Ersatzstoffe, Pflanzen und Pflanzenschutz. Begleitet werden die gesamten Ausstellungen von informativen Vorträgen, spannenden Talks und Podiumsdiskussionen.

Am Messemontag sind ab 17:30 Uhr Hersteller, Lieferanten, Kunden und Medienvertreter der Grünen Branche zur traditionellen Gartenparty des IVG eingeladen. In Halle 6.01 am Stand D 23 haben sie die Möglichkeit, sich bei Kölsch, kleinen Köstlichkeiten und Musik nach langer corona-bedingter Pause wieder persönlich und in entspannter Atmosphäre auszutauschen.

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IVG: Thomas Kramer als Sprecher der Fachabteilung Substrate, Erden Ausgangsstoffe wiedergewählt

Düsseldorf, Mai 2022. Im Rahmen ihrer Sitzung am 11. Mai 2022 in Hannover haben die Mitglieder der Fachabteilung „Substrate, Erden, Ausgangsstoffe“ (SEA) des Industrieverband Garten (IVG) e.V. ihren Sprecher Thomas Kramer einstimmig im Amt bestätigt. Kramer ist Geschäftsführer der ASB-Grünland Helmut Aurenz GmbH und seit Jahren aktives Mitglied im IVG.

„Mit Thomas Kramer hat die Fachabteilung einen Sprecher, der den Verband und die Branche sehr gut kennt. Wir freuen uns über die Wiederwahl und gratulieren ihm zu diesem eindeutigen Ergebnis“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. Kramers Wiederwahl als Sprecher fällt in eine Zeit großer Umbrüche und Unsicherheiten für die Substratbranche. Transport-, Energie- und Rohstoffpreise explodieren. Verfügbarkeiten von Rohstoffen sind ebenfalls reduziert. Zudem herrscht eine gewisse Zurückhaltung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. „Ich werde zusammen mit dem IVG der Branche weiterhin eine Stimme geben und bei der Politik für unsere Belange eintreten“, kommentierte Kramer dementsprechend seine Wahl.

Die Agenda der Fachabteilung
Ein Großteil aller Hersteller von Blumenerden und Kultursubstraten in Deutschland sowie der torfgewinnenden Unternehmen in Niedersachsen versammelt sich in der Fachabteilung SEA. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Interessenvertretung der Mitglieder bei politischen Vorhaben auf nationaler und europäischer Ebene in enger Zusammenarbeit mit anderen Branchenverbänden. Die Verfügbarkeiten von Substratausgangsstoffen zu verbessern, steht hierbei in den kommenden vier Jahren ganz oben auf der Agenda. „Dazu zählen wir auch den Torf, der für einige Firmen und Gartenbaubereiche essenziell ist und dies auf absehbare Zeit bleiben wird“, erklärt Kramer. So spielen Torfsubstrate für die Versorgung mit lokal erzeugtem Gemüse durch den Gartenbau eine wichtige Rolle und die Champignonzucht wäre ohne Torf unmöglich.

Auch auf der Ebene der Gesetzgebung sind in den kommenden Jahren Veränderungen zu erwarten wie zum Beispiel die Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums. „Die Industrie ist bei der Renaturierung von landwirtschaftlich genutzten Moorböden nicht das Problem, sondern Teil der Lösung“, sagt Kramer.

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IVG veröffentlicht Positionspapier zur Torfminderung

Düsseldorf, April 2022. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat gemeinsam mit der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) ein Positionspapier zum Thema Torfminderung erstellt und auf seiner Internetseite www.ivg.org im Downloadbereich veröffentlicht. Das aktuelle Papier stellt ein Update zur Selbstverpflichtung der Branche dar, die bereits 2020 im Zuge der Torfminderungsstrategie des Bundes veröffentlicht wurde. Das Positionspapier beinhaltet neu erhobene Produktionsstatistiken sowie eine Einschätzung der Industrie zum Fortschritt der Torfreduzierung mit Blick auf die derzeitigen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen.

In ihrer Selbstverpflichtung hat die deutsche Substratbranche im Juni 2020 ihre Ziele zur Torfminimierung formuliert. Bis zum Jahr 2025 sollte der branchenweite Anteil von Torfersatzstoffen in Blumenerden auf 50 Prozent und in Profisubstraten auf 20 Prozent erhöht werden. Diese Ziele wurden bereits im Jahr 2021 erfüllt. „Die bisherigen Erfolge wurden von der Branche unter großen Kraftanstrengungen erreicht“, so Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG. „Eine Zusage zur weiteren Erhöhung der Reduktionsziele kann derzeit allerdings aus mehrereen Gründen nicht abgegeben werden.“ Zum einen stellt die derzeitige unsichere geopolitische Situation die Industrie vor massive Herausforderungen bei der Beschaffung hochwertiger Ausgangsstoffe sowie im Bereich von Logistik, Düngemitteln und Energiekosten. Weitere Hürden stellen die ausbleibenden Änderungen der Rahmenbedingungen im Bereich der Rohstoffnutzung, beim Düngemittelrecht sowie beim Baurecht dar. Innerhalb eines wachsenden Marktes werden zudem die Rohstoffe knapper und neue Rohstoffquellen müssen erschlossen werden. Darüber hinaus bedarf es bei der Entwicklung von Torfalternativen einer staatlichen Förderung für die Unternehmen in Bezug auf die wirtschaftliche Umsetzung und die Investition in neue Produktionsanlagen. „Eine weitere Steigerung der Quote ist denkbar, wenn wesentliche Voraussetzungen aus der Selbstverpflichtung auch von der Politik umgesetzt worden sind, die Verfügbarkeit anderer Ausgangsstoffe gesteigert und die Akzeptanz für die veränderten Hobbyerden und Kultursubstrate beim Anwender geschaffen wurde“, fasst Testroet die Ergebnisse des Positionspapiers zusammen.

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Robert Scheuß ist neuer Referent Gartenbau im IVG

Düsseldorf, April 2022. Das Team der Geschäftsstelle des Industrieverband Garten (IVG) e.V. in Düsseldorf freut sich über ein neues Mitglied: Robert Scheuß wird ab sofort die Fachabteilung „Profigartenbau (PGB)“ des IVG betreuen, in der sich Unternehmen zusammengeschlossen haben, die Produkte für den Erwerbsgartenbau industriell herstellen und vertreiben.

Scheuß ist Gärtnermeister in der Fachrichtung Baumschule sowie staatlich geprüfter Wirtschafter und Agrarbetriebswirt. Zuletzt hat er als Sachverständiger im Bereich Umwelt sowie als Projektleiter für Baum- und Vegetationsgutachten bei der DEKRA Automobil gearbeitet. Im Rahmen seiner vorherigen Tätigkeiten konnte Scheuß viele praktische Erfahrungen in den Bereichen Gärtnerei und Baumschule sammeln. Dabei erhielt er einen detaillierten Überblick über die gesamte Branche und die Themenbereiche Produktion, Verkauf, Beratung und Vermarktung. Neben der Fachabteilung Profigartenbau wird Scheuß in enger Zusammenarbeit mit Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt, auch die Fachabteilungen Substrate, Erden, Ausgangsstoffe und Lebendes Grün unterstützen. „Wir freuen uns auf eine enge und gute Zusammenarbeit und sind überzeugt, mit Robert Scheuß den Richtigen für den Posten des Referenten Gartenbau gefunden zu haben“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin beim IVG.

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IVG rechnet mit weiteren Preiserhöhungen bei Pflanzen und Blumen

Düsseldorf, März 2022. Deutsche Verbraucher und Unternehmen müssen sich weiterhin auf Preiserhöhungen einstellen. Denn der Krieg in der Ukraine hat die seit Monaten anhaltende angespannte Lage auf dem Rohstoff- und dem Energiemarkt sowie im Transportwesen noch einmal immens verschärft. Zahlreiche Branchen – darunter auch der Gartenmarkt – hatten ihre Preise bereits angepasst. Hersteller von Substraten, Erden und Düngemitteln sowie Geräte- und Hartwarenhersteller wurden gezwungen, die Mehrkosten an den Handel und damit an den Endverbraucher weiterzugeben. Diese Entwicklung macht auch vor Blumen und Pflanzen nicht halt, da sie besonders stark von der verschärften Situation in der Logistikbranche betroffen sind.

Zurzeit überschlagen sich durch die geringen Transportkapazitäten und den dadurch verursachten Laderaummangel die Logistikkosten. Hinzu kommen ein verstärkter Onlinehandel und vor allem steigende Treibstoffpreise. „Steigen die Preise für Diesel, erhöhen sich auch die zu zahlenden Transportkosten für die Pflanzenproduzenten automatisch“, erklärt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim Industrieverband Garten (IVG) e.V. die derzeitige Lage. „Zudem kündigen einige Spediteure sogar bestehende Verträge, da die Pflanzen-Logistik für sie nicht mehr rentabel ist.“ Die Folge: Für Produzenten aus dem Gartenbau wird es immer schwieriger, überhaupt bezahlbare Transportmöglichkeiten zu finden.

Unternehmen sorgen sich um ihre Existenz
Von den steigenden Logistikkosten sind alle Topfgrößen betroffen – von den standardmäßigen Rundtöpfen bis hin zu der so genannten Container-Ware –, obwohl der logistische Aufwand bei Töpfen mit einem durchschnittlichen Volumen von 3 bis 10 Litern ungleich größer ist als bei Töpfen mit einem Durchmesser von 8 bis 14 Zentimetern. „Unabhängig von Topfgröße und Preis ergibt sich für die Produzenten der Handlungsdruck, die Mehrkosten der Logistik über den Handel an die Verbraucher weiterzureichen“, so Testroet. „Der Branche bleibt in dieser Situation kaum etwas anderes übrig und sie hofft auf die Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbraucher“, wirbt Testroet für Verständnis. „Denn die finanzielle Situation der Produktionsgärtnereien bleibt äußerst angespannt.“ Durch die massiven Kostenerhöhungen für den Einkauf von Töpfen, Verpackungen und Substraten hätten sich die Margen bereits extrem verringert. „Können die Produzenten die explosionsartig angestiegenen Transportkosten nicht weitergeben, droht ihnen ein desaströses wirtschaftliches Ergebnis“, erklärt Testroet. „Dadurch sind nicht nur die Leistungsfähigkeit der Unternehmen, sondern teilweise sogar ihre Existenzen bedroht.“

 

Torfminderung: Substratindustrie erreicht bereits Ziele der Selbstverpflichtung – Politik ist jetzt gefragt

Düsseldorf, März 2022. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. hat seine jährliche Datenerhebung bei den Substratherstellern zur Produktion und zum Torfeinsatz im Jahr 2021 abgeschlossen. Die Industrie verbucht einen gemeinschaftlichen Erfolg mit der vorzeitigen Erfüllung der selbstgesteckten Ziele für 2025. Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Torfminderung in Blumenerden ist vollbracht. Bei den Profisubstraten blieb die Nachfrage aus dem Erwerbsgartenbau konstant auf dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere aufgrund der zunehmenden Rohstoffknappheit gilt es nun die Erfolge zu bestätigen.

„Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und unter dem Gesichtspunkt der gesellschaftlichen Diskussion um den Rohstoff Torf hat die Substratindustrie in den letzten Jahren viel bewegt und erreicht“, sagt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG. Nun traf sich die Branche, um die Produktionszahlen für das Jahr 2021 auszuwerten und unter diesem Gesichtspunkt die Selbstverpflichtung zur Torfminderung aus dem Sommer 2020 zu evaluieren. „In der Auswertung für das Produktionsjahr 2021 zeigt sich, dass von der Branche in Deutschland gut 12 Millionen m³ Substrate produziert wurden, eine Steigerung im Vergleich zu 2020“, bilanziert Testroet das Ergebnis.

Substratindustrie erfüllt bereits die Selbstverpflichtung für 2025
Der Torfanteil in Blumenerden für den deutschen Markt ist auf 48 Prozent gesunken (55 Prozent im Vorjahr). Das Ziel der Selbstverpflichtung der Substratindustrie, bis 2025 den Anteil von Torfersatzprodukten in Blumenerden auf 50 Prozent zu erhöhen, ist damit bereits erfüllt. „Dies ist eine hervorragende Bilanz der Erdenproduzenten, die das Thema Nachhaltigkeit bewusst umsetzen und damit auch auf Zustimmung von Verbraucherinnen und Verbrauchern treffen“, so Testroet. „Erreicht werden konnte dieses Ziel nur durch gemeinsame Anstrengungen im Bereich der Rohstoffverfügbarkeit und durch die von den Unternehmen mitbetriebene Erforschung und Herstellung alternativer Substratausgangsstoffe.“

Im Bereich der Profisubstrate liegt der Anteil an organischen und mineralischen Torfersatzprodukten nun konstant bei ca. 22 Prozent. Ziel der Branche war eine Torfersatzquote von 20 Prozent bis zum Jahr 2025 und von 30 Prozent bis 2030. „Das erste Etappenziel ist erreicht, für jedes weitere Prozent muss hart gearbeitet werden und dafür bedarf es nun umgehend der entsprechenden politischen Rahmenbedingungen und Unterstützung“, bewertet Testroet die Lage. „In der aktuell angespannten Situation in Bezug auf Energie- und Logistikkosten scheint eine weitere Torfreduktion im Erwerbsgartenbau schwer umsetzbar“, so Testroet. Am wichtigsten für die Betriebe ist die Kultursicherheit: Die Substrate müssen ihren Zweck erfüllen und zu einem einwandfreien Ergebnis in der Pflanzenaufzucht führen. Dies verlangsame eine weitere Entwicklung der Substrathersteller auf diesem Gebiet, die unter erschwerten Bedingungen weiter qualitativ hochwertige Substrate liefern wollen und dafür dringend mehr Rohstoffe benötigen.

Neues Positionspapier bewertet die aktuelle Situation und stellt klaren Auftrag an die Politik
Als Ergebnis der Evaluation soll ein neues Positionspapier des IVG den aktuellen Stand auswerten und in einen zeitlichen Kontext setzen. Die Situation ist angespannt: Der Krieg in der Ukraine verschärft die Lage unter anderem in Bezug auf Energiekosten und Rohstoffverfügbarkeit für alternative Ausgangsstoffe wie Holz und Rinde, die nun vermehrt in die energetische Nutzung gehen, sowie den Transport von Waren. Rohstoffe waren vor Beginn der Krise schon knapp und teuer. Die Lieferketten sind massiv gestört. Einige Unternehmen sind außerdem von ihren Bezugsquellen für Rohstoffe aus Osteuropa nahezu abgeschnitten. „Es ist davon auszugehen, dass die Geschwindigkeit der Torfminimierung nun abnehmen wird, da die Substrate unbedingt allen qualitativen und rechtlichen Anforderungen entsprechen müssen. Die Verfügbarkeit der Torfersatzprodukte ist mit zunehmender Nachfrage ein stark verzögernder Faktor“, erklärt Testroet.  

Politisch hat die Branche in den vergangenen zwei Jahren wenig aktive Unterstützung erfahren. Die Selbstverpflichtung führte einige dringend notwendige politische Maßnahmen zum Erreichen der Ziele auf. „Umso erfreulicher und beeindruckender ist das jetzige Ergebnis, welches ohne weitreichende politische Unterstützung erreicht wurde“, stellt Testroet heraus. „In Anbetracht all dieser Gesichtspunkte sieht sich die Branche in diesem Jahr außerstande eine Prognose abzugeben und eine Aussage zum weiteren Verlauf der Torfreduzierung zu machen“, nimmt Testroet das Fazit des geplanten Positionspapieres vorweg.

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