HHG und IVG plädieren angesichts der Herausforderungen durch die anhaltende Pandemie für einen fairen Umgang miteinander

Düsseldorf/Köln, Februar 2022. Der Herstellerverband Haus & Garten (HHG) und der Industrieverband Garten (IVG) e.V. plädieren für ein solidarisches und zukunftsorientiertes Handeln aller Marktbeteiligten angesichts der derzeit angespannten Lage durch die neue Corona-Variante Omikron. Viele krankheitsbedingte Ausfälle, Probleme in der Lieferkette und gestiegene Rohstoffpreise erschweren die Bedingungen innerhalb der Produktion vieler Unternehmen. Die Verbände verweisen darauf, dass gemeinsame Anstrengungen von Handel und Herstellern nötig seien, um auch in dieser Lage die Warenversorgung mit Renovierungs- und Gartenbedarfsartikeln im erforderlichen Umfang gewährleisten zu können.

Seit knapp zwei Monaten wird Deutschland von einer neuen Coronavariante heimgesucht, die ansteckender ist als ihre Vorgänger. In den letzten Wochen sind die Inzidenzzahlen dramatisch angestiegen, was auch viele krankheitsbedingte Ausfälle in den produzierenden Unternehmen der Baumarkt- und Gartenbranche zur Folge hat. Darüber hinaus leiden viele Betriebe unter den steigenden Kosten auf dem Rohstoffmarkt und der angespannten Lage innerhalb der Lieferkette. Gerade für die importierenden Unternehmen potenzieren sich die Herausforderungen mit Blick auf den Warenbezug aus Asien. Neben der Knappheit der Container und der deutlich erhöhten Frachtraten, die bereits zu starken Verwerfungen in der Supply Chain führen, erschwert zusätzlich auch die Null-Corona-Politik in China die Situation.

Partnerschaftliches Zusammenwirken unerlässlich
In wenigen Wochen beginnt die Garten- und Outdoorsaison. Sie stellt an alle Beteiligten hohe Anforderungen, denn in einem engen Zeitraum muss eine Vielzahl an Waren gleichzeitig zur Verfügung stehen. „Nur im partnerschaftlichen, konstruktiven Zusammenwirken aller Wertschöpfungspartner werden wir die durch das Coranavirus ausgelösten Risiken sowie mögliche Versorgungsengpässe minimieren und den Bedarf der Endkunden bestmöglich decken können“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. Der Appell der Verbände richtet sich daher an jedes Unternehmen in der Wertschöpfungskette, die unvorhersehbare Krisensituation im fairen und besonnenen Umgang miteinander gemeinschaftlich zu bewältigen und die eigene, ökonomische Gewinnorientierung in dieser besonderen Marktsituation verantwortungsvoll abzuwägen. „Nur ein offener, auf Augenhöhe stattfindender Dialog entlang der Lieferkette wird es uns ermöglichen, zusätzliche negative Auswirkungen in der Warenversorgung und unerwünschte Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden“, so Norbert Lindemann, Geschäftsführer des HHG.

Download der Pressemitteilung als PDF

IVG Medientag Garten 2022: Präsenzveranstaltungen mit höchsten Sicherheitsstandards

Düsseldorf, Februar 2022. Am 3. März findet der 21. IVG Medientag Garten, wie geplant, als Präsenzveranstaltung im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse statt. Um die Gesundheit aller Teilnehmer zu schützen, hat der Industrieverband Garten (IVG) e.V. gemeinsam mit der Koelnmesse ein umfangreiches Sicherheits- und Hygienekonzept entwickelt.

Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der „2G+ Regel“ stattfinden. Das heißt, Zutritt oder Teilnahme erhalten ausschließlich Geimpfte und Genesene, die zusätzlich getestet sein müssen. Erforderlich ist ein offizieller Test-Nachweis über einen höchstens 24 Stunden zurückliegenden Schnelltest. Die Test-Pflicht entfällt für geboosterte Personen. Darüber hinaus gelten alle sonst üblichen Hygiene-bestimmungen.

Vorabend ebenfalls auf dem Gelände der Koelnmesse
Der Verband organisiert den IVG Medientag Garten jedes Jahr ausschließlich für Journalisten, Redakteure, Autoren, Fotografen und Blogger. Exklusiv erhalten sie hier einen Ausblick auf die Produkt-Highlights der kommenden Saison. Neben den zahlreichen persönlichen Gesprächen und Informationen aus erster Hand bietet der IVG Medientag Garten allen Teilnehmern einen informativen Fachvortrag von Klaus Peter Teipel, research & consulting, zur aktuellen wirtschaftlichen Lage im Gartenmarkt. Zudem sind Aussteller und Besucher am Vorabend herzlich eingeladen, die Veranstaltung bei Kölsch und kleinen Köstlichkeiten in einer entspannten Atmosphäre einzuläuten. Aufgrund der derzeitigen pandemischen Lage wird das Get-Together nicht, wie üblich, in einem Brauhaus stattfinden, sondern am 2. März 2022 ab 18 Uhr ebenfalls im Eingangsbereich Nord der Koelnmesse.

„Wie beliebt die Veranstaltung innerhalb der Grünen Branche ist, zeigt der derzeitige Stand der eingegangenen Anmeldungen“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Trotz der besonderen Umstände haben sich bisher bereits über 30 Aussteller und mehr als 100 Journalistinnen und Journalistinnen registriert.“ Interessierte Medienvertreter können sich weiterhin zum IVG Medientag Garten anmelden. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es auf der Webseite des IVG.

Download der Pressemitteilung als PDF
Download Bildmaterial

 

Grüne Branche: Weiter steigende Kosten für Unternehmen haben Preiserhöhungen für Verbraucher zur Folge

Düsseldorf, Januar 2022. Deutsche Verbraucher und Unternehmen müssen sich auch weiterhin auf Preiserhöhungen einstellen. Denn die normalerweise zum Jahresende einsetzende Entspannung auf den Rohstoff- und Transportmärkten ist ausgeblieben. Die schon seit Monaten steigende Nachfrage und ein begrenztes Angebot lassen die Rohstoffpreise rapide nach oben schnellen. Engpässe in der Lieferkette und hohe Energiepreise verschärfen diese Situation zusätzlich. Zahlreiche Branchen mussten ihre Preise bereits anpassen. Von dieser Entwicklung bleibt auch der Gartenmarkt nicht verschont. Hersteller von Substraten, Pflanzerden und Düngemitteln sowie Geräte- und Hartwarenhersteller sind gezwungen, die Mehrkosten erneut an den Handel und damit an den Endverbraucher weiterzugeben.

Das neue Jahr beginnt, wie das alte aufgehört hat: Das ifo Institut rechnet mit weiteren Preiserhöhungen für Verbraucherinnen und Verbraucher. Nach einem Rekordstand im November 2021 sind die ifo-Preiserwartungen im Dezember nur geringfügig gesunken. Die Themen der Kostenentwicklung und der Verfügbarkeit von wichtigen Rohstoffen holen auch die Grüne Branche Anfang des Jahres mit voller Wucht und teilweise unerwartet wieder ein.

Enorme Kostenentwicklung im Düngemittelmarkt
Normalerweise rechnet die Industrie, vor allem im Bereich Dünger, im 4. Quartal durch den regulären Rückgang der Nachfrage aus der Landwirtschaft mit einem Kostenrückgang und kalkuliert diesen in die Preisgestaltung für das neue Jahr ein. Dieser Effekt ist, bedingt durch die angespannte Situation auf den hochvolatilen internationalen Märkten, dieses Mal nicht eingetreten. So sind beispielweise die Preise für Harnstoff gegenüber 2020 um das Vierfache angestiegen. Hauptursache für die hohen Preise für Düngemittel ist der außergewöhnliche Preisanstieg von Erdgas. Dieses ist bei der Herstellung von Ammoniak und Stickstoffdüngemitteln als Rohstoff und Energiequelle von entscheidender Bedeutung. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) übersprang Ende 2021 der Preis für den Erdgasbezug im Jahr 2022 die Marke von 100 Euro/MWh und erreichte ein Niveau von fast 140 Euro/MWh. Nationen mit großem Anteil am Weltmarkt wie Russland, China, die Ukraine oder die Türkei haben zudem ihre Exporte eingeschränkt – bei einer gleichzeitig ansteigenden, globalen Nachfrage. Darüber hinaus führen auch politische Krisen zu einer massiven Preissteigerung zum Beispiel bei Kalidünger. Eine Stabilisierung der Situation ist nicht abzusehen. Hinzu kommt, dass die hohen Energiepreise die Unternehmen auch bei der eigenen Produktion belasten. Zudem sind die Transportkosten, sowohl auf dem Seeweg als auch auf der Straße, zuletzt stark explodiert, was sich gerade bei großvolumigen Produkten deutlich auf die Gesamtkosten niederschlägt. Die gesamte Entwicklung trifft die Hersteller von Düngern und damit auch die Hersteller von Blumenerden und Substraten, da diese mit Dünger angereichert werden. Diese Gemengelage stellt auch eine erhebliche Gefahr für die angestrebte Torfminderung dar, denn Torfersatzprodukte und deren Ausgangsstoffe wie Holzfasern, Rinden oder Cocos verteuern und verknappen sich weiter.

Gerätehersteller leiden unter Materialmangel
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich laut ifo Institut im Dezember nochmals verschärft. 81,9 Prozent der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Betroffen davon sind auch die Hersteller von Gartengeräten. Die globalen Lieferketten sind aufgrund der Corona-Pandemie stark unter Druck geraten und die Lage hat sich bisher nicht entspannt. Im Gegenteil. Laut des Schweizer Logistikers Kühne + Nagel lagen Mitte Januar 612 Containerschiffe vor den großen Häfen der Welt fest. Erhebliche Abfertigungsschwierigkeiten gibt es derzeit insbesondere in den USA. Diese führen dazu, dass die Container auf See gebunden sind und zum Transport nach Europa fehlen, was wiederum die nationalen Lieferketten unter Druck setzt. Aufgrund dieses Mangels ist gegenwärtig ein drastischer Preisaufschlag bei den Transportkosten zu beobachten, der weltweit eine Verteuerung der Güter zur Folge hat. Laut Destatis ist unter anderem eine extreme Preisentwicklung im Bereich der interkontinentalen Seefracht zu beobachten – Eingangsseefrachten aus Asien haben sich von September 2020 bis September 2021 um 550 Prozent verteuert. Ein weiteres Problem stellt Chinas strikte Null-Covid-Strategie dar. Coronabedingte Produktionsstopps und die Schließung wichtiger Häfen führen zu starken Verzögerungen entlang der gesamten Lieferkette. Die Unternehmen müssen teils Wochen oder Monate auf bestellte Materialien warten.

Angespannte Lage zwingt Unternehmen zu Preisanpassungen
Viele Unternehmen haben in den vergangenen Monaten ihre Lieferketten an die herausfordernde Situation angepasst. Dort, wo zugekaufte Rohmaterialien fehlen, bemühen sich die Hersteller, technische Alternativen und neue Liefe-ranten zu finden und setzen ihre Anstrengungen fort, die Produktion auf hohem Niveau zu halten. Nichtsdestotrotz bleibt die Lage angespannt. „Viele unserer Mitgliedsunternehmen haben in den vergangenen Monaten alles Mögliche unternommen, um lieferfähig zu bleiben und den gewohnten Service zu gewährleisten“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin beim Industrieverband Garten (IVG) e.V. „Doch die Entwicklung der letzten Monate und die ausbleibende Entspannung auf dem Weltmarkt, die voraussichtlich bis ins Frühjahr hineinreichen wird, zwingt die Unternehmen dazu, erneut Preisanpassungen vorzunehmen, um weiterhin wirtschaftlich produzieren und die Versorgungslage sicherstellen zu können.“

Download der Pressemitteilung als PDF

 

Marie Oertel verstärkt als Justiziarin den IVG

Düsseldorf, Januar 2022. Marie Oertel ist neues Teammitglied der Geschäftsstelle des Industrieverband Garten (IVG) e.V. in Düsseldorf. Sie unterstützt arbeitsteilig mit Rechtsanwalt Alwin Reintjes die Verbandsmitglieder in Fragen des Wirtschafts-, Kartell- und Wettbewerbsrechts sowie Umweltrechts. In ihren Aufgabenbereich werden zudem künftig marktrelevante Themen wie Produktsicherheit, Beziehungen zwischen Industrie und Handel, Vollzug und Marktüberwachung sowie Produkt- und Markenpiraterie fallen. Auch in Vertrags- und Konsumgüterfragen steht sie den IVG Mitgliedsfirmen beratend zur Seite.

„Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Marie Oertel und sind überzeugt, mit ihr die Richtige für diese Position gefunden zu haben“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin beim IVG. Oertel studierte Rechtswissenschaften in Köln und Paris und war nach Abschluss ihres zweiten Staatsexamens zunächst bei der Bezirksregierung Düsseldorf tätig, bevor sie 2018 zur NRW.BANK wechselte. Dort war sie schwerpunktmäßig mit Fragestellungen des Europäischen Beihilferechts und des Vertragsrechts befasst. Ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit bestand in der rechtlichen Beratung der Fachbereiche sowie in der Erarbeitung von Stellungnahmen gegenüber Verbänden und Politik. Oertel folgt auf Christoph Schley, der den Verband auf eigenen Wunsch verlassen hat, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.

Download der Pressemitteilung als PDF
Download Bildmaterial