Engpässe bei Harnstoff: Die Krise am Düngemittelmarkt spitzt sich zu

Düsseldorf, September 2022. Aufgrund der immens steigenden Gas- und Energiekosten sehen sich die Hersteller von Düngemitteln mit nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert. Laut Einschätzungen des Industrieverband Garten (IVG) e.V. steuert der Markt auf dramatische Preissteigerungen und Engpässe zu. Insbesondere die Verfügbarkeit von Harnstoff – Grundstoff vieler Stickstoffdünger – ist derzeit für deutsche Produzenten stark eingeschränkt und finanziell kaum noch abbildbar.

Harnstoff wird in mehreren Prozessschritten aus Erdgas, Luft und Wasser gewonnen. Die gesamte Produktion benötigt enorm viel Strom und Erdgas. So machen allein die Erdgaspreise 90 Prozent der variablen Produktionskosten für Harnstoff aus. Als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und den damit einhergehenden explodierenden Gas- und Energiepreisen, mussten einige große Hersteller ihre Harnstoff-Produktion bereits einschränken oder sogar einstellen. Die Folge: Auf dem Markt kommt es zu einer drastischen Verknappung von Harnstoff.

Heimischen Düngemittelproduzenten fehlt wichtiger Rohstoff
„Die Situation für die Hersteller ist dramatisch, wir befinden uns in einer nie dagewesenen Krise“, so Robert Scheuß, Referent Gartenbau beim IVG. Es besteht das Risiko, dass durch die Produktionsrückgänge und -einschränkungen in näherer Zukunft kein Harnstoff mehr verfügbar ist, da auch die Lagerbestände der Düngemittelhersteller größtenteils bereits aufgebraucht sind. Noch erhältlicher Harnstoff wird entsprechend im Preis anziehen. Zum Vergleich: Seit 2019 hat sich der Harnstoffpreis versechsfacht. Darüber hinaus wird auch der Import von Harnstoff immer herausfordernder, da ausländische Hersteller überwiegend ihre Bestandskunden beliefern. „Die Existenz vieler heimischer Düngermittelhersteller ist gefährdet“, so Scheuß. Harnstoff ist mit rund 45 Prozent Stickstoffgehalt der wichtigste Grundstoff für die meisten mineralischen Stickstoff- und Mehrnährstoffdünger. Stickstoff wiederum ist ein Hauptnährelement und für das Pflanzenwachstum unentbehrlich. Gibt es keinen Harnstoff mehr aus heimischer Produktion, kann es schlimmstenfalls zu Versorgungsengpässen mit Düngemitteln kommen.

Appell an Handel und Politik
Diese angespannte Situation hat auch Auswirkungen auf den Handel, da die Hersteller mehr denn je Planungssicherheit benötigen. „Hierzu gehören auch flexible Lieferbedingungen und auskömmliche Preise, um das wirtschaftliche Bestehen der Düngemittelhersteller und so eine zuverlässige Versorgung der Konsumenten zu sichern“, sagt Scheuß. Eine dringende und schnelle Reaktion auf diese Krise seitens der Politik sei ebenfalls wichtig, um die Düngemittelproduktion und somit die Versorgung der Landwirtschaft und Gartenbaubetriebe mit notwendigen Düngemitteln aus hiesiger Produktion aufrecht zu erhalten.

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Appell der Branchenverbände HHG und IVG: Außergewöhnliche Zeiten erfordern gemeinsame Kompromisse von Herstellern und Handel

Düsseldorf/Köln, August 2022. Keine Entspannung in Sicht: Hinsichtlich der massiven Kostensteigerungen sowie anhaltender Rohstoffengpässe, denen sich Industrie und Handel weiterhin ausgesetzt sehen, plädieren der Herstellerverband Haus & Garten (HHG) und der Industrieverband Garten (IVG) e.V. an alle Marktbeteiligte, sich solidarisch den außergewöhnlichen Herausforderungen zu stellen. Darüber hinaus warnen die Verbände wegen der ohnehin angespannten Lage im Markt seit Pandemie und Ukrainekrieg vor deutlichen Engpässen bei der Warenversorgung – insbesondere im ersten Quartal des kommenden Jahres. Mit Blick darauf sei es unabdingbar, dass die Branche partnerschaftliche Lösungen findet. Hierzu gehören auch flexible Lieferbedingungen und auskömmliche Preise, um das wirtschaftliche Bestehen der Hersteller und so eine zuverlässige Versorgung der Konsumenten mit Bau-, Heimwerk- und Gartenbedarfsartikeln über ihre gewohnten Distributionswege zu sichern.

Die seit Monaten anhaltenden massiv gestörten Lieferketten wirken sich weiterhin auf die Preisgestaltungen der Hersteller aus. Viele Unternehmen haben ihre Beschaffungsstrategien an die herausfordernde Situation angepasst. Dort, wo zugekaufte Rohmaterialien fehlen, bemüht sich die Industrie, technische Alternativen und neue Zulieferer zu finden und setzt ihre Anstrengungen fort, die Produktion auf hohem Niveau sowie die Kosten im Rahmen zu halten. Dennoch geht es bei vielen Marktbegleitern ums wirtschaftliche Überleben.

Die Preissteigerungen sind nicht nur bei Erdgas, Erdöl und Strom zu spüren, sondern auch bei vielen Rohstoffen und Rohmaterialien wie Metallprodukten und chemischen Erzeugnissen. Allein im Juni 2022 sind die Erzeugerpreise für Mineralölerzeugnisse im Vergleich zum Vorjahr um 41,8 Prozent gestiegen, die Preise für chemische Erzeugnisse stiegen um 28,5 Prozent, bei Metallen waren es 24,1 Prozent und bei Metallerzeugnissen 15,9 Prozent. Besonders hohe Preissteigerungen gab es mit 100,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Angesichts dieser Entwicklung und der Tatsache, dass bisher kein Ende absehbar ist, sind pragmatische Lösungen und gegenseitiges Verständnis gefordert. „Insbesondere mit Blick auf den Herbst und damit verbundene Unsicherheiten bei der Gasversorgung ist es enorm wichtig, dass die Branche zusammenhält. Egal, ob Zulieferer, Hersteller oder Händler – jetzt ist nicht die richtige Zeit für Muskelspiele“, sagt Anna Hackstein, IVG-Geschäftsführerin. Letztendlich stünde für alle Marktteilnehmer die Wirtschaftlichkeit im Fokus und diese ließe sich langfristig nur sicherstellen, wenn Flexibilität und eine Bereitschaft für außergewöhnliche Maßnahmen mit am Verhandlungstisch säßen. Deshalb appellieren die Verbände an Handel und Industrie gleichermaßen, Kosteneinsparungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu prüfen.

Unterstützung wünschen sich die Verbände darüber hinaus vonseiten der Politik: „Auch wenn unsere Industrie nicht an der Spitze der Prioritätenliste der Gaszufuhr steht, so wäre eine Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen und notwendigen Anpassungen immens wichtig. Es ist davon auszugehen, dass auf die Hersteller zusätzlich zu den aktuellen Belastungen weitere notwendige Investitionen zukommen“, so Norbert Lindemann, HHG Geschäftsführer.

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Torf mit großer Bedeutung für Nahrungsmittelproduktion im In- und Ausland

Düsseldorf, Juli 2022. Die Bundesregierung weist in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zur Torfnutzung und zum Moorschutz darauf hin, dass der Gartenbau aufgrund der besonderen Eigenschaften auf Torf angewiesen sei. Eine Aussage, die der Industrieverband Garten (IVG) e.V. im Namen der Substratbranche ausdrücklich begrüßt. Kritisch sieht der Verband dagegen die Angaben zum Selbstversorgungsgrad Deutschlands.

Die Bundesregierung führt in ihrer Antwort (Drucksache 20/1276) auf die Kleine Anfrage (20/1102) aus, dass der Selbstversorgungsgrad für Obst im Jahr 2010 18 Prozent und für Gemüse 35 Prozent betrug. Im Jahr 2020 wurde durch die inländische Erzeugung ein Selbstversorgungsgrad für Obst von 20 Prozent und für Gemüse von 35 Prozent erreicht. Dieser niedrige Selbstversorgungsgrad wird in erster Linie damit begründet, dass Verbraucherinnen und Verbraucher eine hohe Präferenz für frisches Obst und Gemüse hätten, das aus subtropischen und tropischen Klimazonen stamme oder in anderen klimatisch ähnlichen Zonen der Europäischen Union erzeugt werde. „Diese Begründung erscheint abwegig, wenn im nächsten Satz unter den wichtigsten Gemüseproduzenten auch die Niederlande und Polen aufgezählt werden, die bekanntlich in der gleichen Klimazone wie Deutschland liegen“, so Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG.

Deutschland importiert derzeit viele Nahrungsmittel, die vielerorts mit den hier hergestellten Substraten angebaut werden. So lag laut IVG-Statistik der Export von torfhaltigen Kultursubstraten im Jahr 2021 bei über 4,3 Millionen m3. Denn beim Anbau von Nahrungsmitteln kommt Torf nach wie vor eine sehr große Bedeutung zu: So findet die Jungpflanzenaufzucht fast immer in Torfsubstraten statt. Diese Setzlinge werden dann später in anderen torfreduzierten Substraten oder im Freiland weiterkultiviert. So sorgt Torf trotz eines geringeren Einsatzes für eine ausreichende Versorgung mit Obst und Gemüse. Nach Ansicht des IVG sollte dieses aber in Zukunft vermehrt regional angebaut werden. „Wir sind der Auffassung, dass ein höherer Selbstversorgungsgrad in Deutschland erreicht werden kann“, so Testroet. „Hierfür müssten nur die Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden.“

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Pflanzen sind die Grundlage für klimaangepasste, lebenswerte Städte

Düsseldorf, Juli 2022. Am 22. Juni trafen sich die Mitglieder der Fachabteilung Lebendes Grün des Industrieverband Garten (IVG) e.V. zum Workshop „Nachhaltigkeit Pflanze“ in Köln. Im Fokus der Veranstaltung stand die Frage, was Pflanzen Positives zur Klimawandelanpassung in Städten beitragen und wie Unternehmen aus der Branche ihren eigenen CO2-Fußabdruck messen beziehungsweise beeinflussen können. Die Teilnehmer des Workshops und die vortragenden Experten waren sich im Ergebnis einig, dass der grünen Infrastruktur und damit auch den pflanzenproduzierenden Unternehmen eine bedeutende Rolle zukommt. Wunsch der Firmen ist es, die benötigte Unterstützung und Anerkennung zu erhalten, um auch in Zukunft in Deutschland produzieren zu können. Zudem sind die Unternehmen bereit ihren Teil beizutragen, die firmeninterne CO2-Bilanz zu bemessen und darstellen zu lassen.

Lebendes Grün beeinflusst die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung positiv, es verbessert das Wohnumfeld und wertet Quartiere auf. Grüne und blaue Infrastrukturen sind zentral für die Klimawandelanpassung, denn sie regulieren die Temperatur und beugen Überflutungen vor. Auch dienen sie als Lebensräume für Tiere und Pflanzen und helfen so der Biodiversität in den urbanen Räumen. Diese Multifunktionalität ist essenziell für nachhaltig gestaltete und damit lebenswerte und zukunftsfähige Städte und Regionen in Deutschland und Europa. In diesem Zusammenhang kommt gerade den hiesigen Baumschulen und Gartenbaubetrieben eine große Systemrelevanz zu. Denn mit ihrer täglichen Arbeit produzieren sie lebende Pflanzen, welche die Grundlage für grüne, dem Klimawandel angepasste Städte bilden. „Pflanzen in der Stadt sind nicht nur eine schöne Dekoration, sondern in erster Linie notwendig für lebenswerte Städte und Gemeinden“, erklärt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG.

Kommunen, Planer und Investoren haben bei der Konzeption nachhaltiger Städte eine große Verantwortung. Aber auch jede Gartenbesitzerin und jeder Gartenbesitzer kann bei der Gestaltung des eigenen Grundstücks mithelfen. Wenn es irgendwie möglich ist, sollten Schottergärten – sogenannte Gärten des Grauens – vermieden werden. Dach- und Fassadenbegrünungen können auch für Privathäuser interessant sein, wenn es zum Beispiel um die Reduzierung der Niederschlagswassergebühren geht oder darum das Mikroklima rund um das Gebäude zu verbessern. „In diesem Zusammenhang möchten wir dafür sensibilisieren, dass Pflanzen in der Stadt als echter Mehrwert und notwendige Investition in die Zukunft betrachtet werden“, sagt Testroet. „Die produzierenden Betriebe sollten von der Politik keine Steine in den Weg gelegt bekommen, zum Beispiel in Bezug auf die Erweiterung der Produktionsflächen“, so Testroet. Außerdem müssten die Betriebe mit explodierenden Produktionskosten umgehen und es sei an der Zeit zu überlegen, wie die gesellschaftliche Bedeutung honoriert werden kann.

Hintergrund: Die Fachabteilung „Lebendes Grün“ (LG) ist seit ihrer Gründung ein fester Bestandteil des Verbandes und eine wichtige Plattform für führende Hersteller von Pflanzen und Saatgut. Die Mitgliedsunternehmen in dieser Fachabteilung sind Hersteller mit innovativen Sortimenten, die ihre Produkte als Marke vertreiben oder innovative Neuzüchtungen mit einem speziellen Zusatznutzen entwickeln.

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Lage am Düngemittelmarkt weiterhin angespannt

Düsseldorf, Juli 2022. Am Markt für Düngemittel haben einzelne Rohstoffe in den letzten Wochen kleinere Preisrückgänge verzeichnet. Daher wird teilweise bereits von einer Entspannung am Markt gesprochen. Laut einer Umfrage des Industrieverband Garten (IVG) e.V. unter seinen Mitgliedern der Fachabteilung Pflanzenernährung, -gesundheit und -pflege (PEGP) kann davon allerdings keinesfalls die Rede sein. Die Situation bleibe weiterhin angespannt und der IVG rechnet nicht mit mittelfristigen Preisrückgängen. Verantwortlich hierfür ist vor allem der hohe Preis für Gas, das für die Stickstoffproduktion notwendig ist. Hier hat es im Frühjahr 2022 bereits vorübergehende Produktionseinstellungen gegeben, was aufgrund der angespannten Lage bei Gas auch für die nähere Zukunft nicht auszuschließen ist.

Laut der Umfrage ist auch weiterhin mit Rohstoffengpässen und Lieferproblemen zu rechnen, nachdem sich Nationen mit großem Anteil am Weltmarkt wie Russland, China, die Ukraine und Belarus während der Corona-Pandemie ihre Rohstoffexporte eingeschränkt hatten oder jetzt aus Sanktionsgründen nicht mehr liefern. Zudem gibt es seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine nicht dagewesene Verknappung der Rohstoffverfügbarkeit. Besonders schwer trifft es hierbei mineralische Dünger wie Stickstoff, Kali und Phosphat sowie organische Dünger wie Hornspäne und weitere Nebenprodukte aus der Landwirtschaft. So haben sich die Kosten für Harnstoff für die Mitgliedsfirmen des IVG seit April 2021 bis zu 50 Prozent erhöht. Ähnliche Entwicklungen zeigen auch die wichtigsten Rohstoffe für Kalium- und Phosphor-Nährstoffe mit einem Plus von circa 65 beziehungsweise 100 Prozent. Bei Fertigprodukten wie Flüssigdünger im Hobbybereich sind die Rohstoffe seit Januar 2022 rund 20 Prozent im Preis gestiegen, sodass die Teuerung seit nur drei Quartalen rund 55 Prozent beträgt. Gleichzeitig steigt weiterhin die globale Nachfrage nach den benötigten Rohstoffen. Auch wichtige Komponenten von gartenbaulich genutzten Düngern wie zum Beispiel Chelate und spezielle Nebenprodukte aus der Ölindustrie sind nicht mehr in dem Maße verfügbar wie vor der Krise. Wenn einzelne Komponenten von Mischdüngern nicht lieferfähig sind, können spezielle, hochwertige Komplexdünger nicht produziert werden. Das hat zur Folge, dass alternative Komplexdünger an Gartenbaubetriebe verkauft werden müssen. „Durch die Verwendung einer minimal abweichenden Düngerzusammensetzung kann es dazu führen, dass die Produktion in gärtnerischen Betrieben dementsprechend umgestellt werden muss“, sagt Robert Scheuß, Referent Gartenbau beim IVG. „Dies führt zu einem hohen Beratungsaufwand seitens der Düngerhersteller.“

Weitere Faktoren erschweren die Lage der Unternehmen
Neben den Rohstoffen werden auch Paletten und Verpackungen knapp, sodass auch in diesem Bereich die Kosten stark angestiegen sind. Seit Corona bestehende Lieferverzögerungen werden durch die aktuelle geopolitische Lage weiter verstärkt, da viele Speditionen russische oder ukrainische Fahrer eingesetzt hatten, die nun fehlen. Zudem werden die Unternehmen weiterhin durch coronabedingten Personalausfall belastet. Darüber hinaus geben stündlich schwankende Preise den Unternehmen keine Planungssicherheit und viele Betriebe haben keine geeigneten Lagermöglichkeiten für die Rohstoffe, sodass überwiegend „Just-in-Time“ zugekauft und produziert wird.

Mit weiteren Preiserhöhungen ist zu rechnen
Die letzten Kostensteigerungen wurden in der laufenden Gartensaison besonders im Consumer-Bereich nur teilweise an die Kunden weitergegeben. „Neben den bisherigen Preissteigerungen ist es sehr wahrscheinlich, dass weitere Preiserhöhungen folgen werden“, so Scheuß. Durch den anhaltenden Überfall Russlands auf die Ukraine und den weiterhin negativen Entwicklungen im Energiesektor rechnen die Unternehmen laut Umfrage mit weiteren Kosten- und Preissteigerungen und noch schwerwiegenderen Engpässen in der Verfügbarkeit von Rohstoffen und somit von Düngemitteln.

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IVG veröffentlich Programm für Forum Gartenmarkt

Düsseldorf, Juli 2022. Am 9. November findet das 13. IVG Forum Gartenmarkt im Maritim Hotel in Düsseldorf statt. Unter dem Motto „Alles auf Grün?! Die Branche zwischen Glücksspiel und Gartenglück“ lädt der Industrieverband Garten (IVG) e.V. wieder Gäste aus Industrie, Handel und Medien ein, um mit einem spannenden Vortragsprogramm Themen der Grünen Branche in den Fokus zu rücken und wichtige Denkanstöße zu den neuesten Entwicklungen zu geben. Teilnehmer, die sich jetzt anmelden, können noch von dem günstigen Frühbucherrabatt profitieren.

„In diesem Jahr geht es um die Planbarkeit des Geschäfts in Krisenzeiten“, erläutert Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG, das Programm. „Denn auf der einen Seite boomte der Gartenmarkt in den vergangenen zwei Jahren wie schon lange nicht mehr. Auf der anderen Seite erschweren allerdings Rohstoffmangel, gestörte Lieferketten, erhöhte Energiepreise die Situation für alle Marktteilnehmer.“ Zu der Veranstaltung hat der IVG wieder hochkarätige Referenten und Gesprächspartner eingeladen, die ein interessantes Vortragsprogramm versprechen. Im gemeinsamen Gespräch wird beispielsweise Gregor Gysi, Rechtsanwalt und Politiker, mit unterhaltsamer Eloquenz, rhetorischem Geschick und feinem Humor Einblicke darüber liefern, wie es mit Deutschland in der jetzigen Situation weitergehen kann. Das gesamte Programm findet sich auf www.ivg.org/forum-gartenmarkt-2022.

Frühbucherrabatt von 20 Prozent
Wer sich jetzt noch bis zum 31. Juli 2022 ebenfalls unter www.ivg.org/forum-gartenmarkt-2022 registriert, erhält einen Frühbucherrabatt in Höhe von 20 Prozent. Am Vorabend, dem 8. November, treffen sich Handel und Industrie im Maritim Hotel zu einem Get-Together. Die Teilnahme daran ist in der Kongressgebühr enthalten. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband deutscher Garten-Center (VDG), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau statt.

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Gartenbranche begrüßt Koalitionsvereinbarungen zum Thema Wald

Düsseldorf, Juli 2022. Stellvertretend für die Gartenindustrie begrüßt der Industrieverband Garten (IVG) e.V. die Aussagen in den vor kurzem veröffentlichten Koalitionsverträgen für die neuen Legislaturperioden in Nordrhein-Westfalen sowie Schleswig-Holstein. Darin bekennt sich die Politik zur Funktion des Waldes als Rohstofflieferant und Klimaschützer. Alle Funktionen des Waldes sollen gestärkt werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Holzwirtschaft und den Ökosystemdienstleistungen der Wälder liegt. Diese nachhaltige Waldbewirtschaftung gilt es laut IVG bei der Umsetzung der EU-Waldstrategie für 2030 und bei der aktuell anstehenden Novellierung des Bundeswaldgesetzes (BWaldG) zu fördern und zu stärken.

Nachhaltiges Wirtschaften im Wald sorgt für den Erhalt aller Waldfunktionen. Diese sogenannten Ökosystemdienstleistungen schließen neben der Lieferung von Holz und der Bereitstellung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen unter anderem auch die Speicherung von Wasser, die Kühlung der Umgebung und die Erholungsfunktion für die Bevölkerung mit ein. Die Forstwirtschaft stellt den immer dringender gesuchten nachwachsenden Rohstoff Holz zur Verfügung. Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern bindet Kohlenstoff und ist somit ein guter Klimaschützer. „Die Folgen des menschgemachten Klimawandels stellen auch unsere Wälder vor große Herausforderungen“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Wir begrüßen daher das Bekenntnis zur Waldwirtschaft in den Koalitionsverträgen von CDU und Grünen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.“ Das Vorhaben zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel sei genauso lobenswert wie das Bekenntnis zu Wäldern als Quelle der Rohstoffversorgung und dem Bestreben der stärkeren Honorierung von Waldbesitzenden für die Ökosystemdienstleistungen ihrer Wälder.

Industrie plädiert für nachhaltige Nutzung
Der Rohstoff Holz spielt auch im Gartenbereich eine enorm große Rolle: Er wird benötigt, um Torfersatzstoffe als Ausgangsmaterial für Blumenerden zu generieren und damit den Anteil von Torf in Blumenerden weiter vertretbar zu reduzieren. Daneben kommt Holz in zahlreichen Gartenprodukten zum Einsatz: das reicht vom Spatenstiel über die Gartenlaube bis hin zur Holzkohle zum Grillen. Die Industrie plädiert daher für eine nachhaltige Nutzung der heimischen Ressource Holz im Gegensatz zu Importen mit einem erhöhten CO2-Fußabdruck. „Die Lebensgrundlage Wald muss durch eine nachhaltige Nutzung erhalten und auch heute schon die richtigen Entscheidungen für die nachfolgenden Generationen getroffen werden“, so Hackstein.

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Ausgelassene Stimmung auf der IVG Gartenparty

Düsseldorf, Juni 2022. Nach zweijähriger Zwangspause fand vom 19. bis 21. Juni 2022 wieder die internationale Gartenlifestyle-Messe spoga+gafa statt. Als ideeller Träger war auch der Industrieverband Garten (IVG) e.V. mit einem eigenen Messestand, der Gemeinschaftsfläche „IVG Power Place Akku“ sowie in der angrenzenden Smart Gardening World im Segment „creation & care“ in Halle 6 vertreten. Am Messe-Montag fand die traditionelle Gartenparty des IVG statt und lockte rund 250 Besucher an den Stand des Verbands.

„Aufgrund der längeren Pause konnten wir im Vorfeld der Messe kaum abschätzen, wie unsere Gartenparty verlaufen würde“, sagt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Im Nachhinein können wir jedoch sehr zufrieden sein.“ Am 20. Juni trafen sich ab 17:30 Uhr in Halle 6 rund 250 Hersteller, Lieferanten, Kunden und Medienvertreter der Grünen Branche, um sich bei Kölsch, kleinen Köstlichkeiten und Musik in persönlicher und in entspannter Atmosphäre auszutauschen. Den meisten Besuchern merkte man die Freude und Erleichterung an, sich nach corona-bedingter Pause wieder persönlich treffen und unterhalten zu können. „Wie wir aus einigen Gesprächen heraushören konnten, waren die meisten Aussteller froh, ihre Produkte live zu präsentieren und sich endlich mal wieder mit Kollegen und Kunden auszutauschen“, so Hackstein. Auch auf den Themeninseln und in den Hallen, in denen einige IVG Mitglieder mit ihren Ständen vertreten waren, war die Stimmung im Großen und Ganzen gut. „Abschließend können wir daher auch in diesem Jahr als Verband wieder eine positive Bilanz der spoga+gafa ziehen“, resümiert Hackstein die Messe.

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Anmeldungen zum IVG Forum Gartenmarkt sind möglich

Düsseldorf, Juni 2022. Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. veranstaltet am Mittwoch, dem 9. November 2022 zum 13. Mal das IVG Forum Gartenmarkt. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Handel und Medien werden im Maritim Hotel in Düsseldorf zu einem der wichtigsten Treffen der Gartenbranche erwartet. Hochkarätige Referentinnen und Referenten nehmen in ihren Vorträgen die wichtigsten Entwicklungen des Gartenmarktes unter die Lupe. Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Alles auf Grün?! – die Branche zwischen Glücksspiel und Gartenglück“ und beleuchtet in einem spannenden Vortragsprogramm die Herausforderungen, denen sich die Unternehmen derzeit stellen müssen und die Chancen, die der anhaltende Gartentrend bietet.

Handel und Industrie treffen sich bereits Dienstagabend, den 8. November, im Maritim Hotel zu einem gemeinsamen Get-Together. Die Teilnahme daran ist in der Kongressgebühr enthalten. Anmeldungen sind ab sofort unter www.ivg.org/forum-gartenmarkt-2022 über die Webseite des Verbands möglich. Wer sich bis zum 31. Juli 2022 registriert, erhält einen Frühbucherrabatt in Höhe von 20 Prozent. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verband deutscher Gartencenter (VDG), dem Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) und dem Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) im Zentralverband Gartenbau statt. Das finale Programm veröffentlicht der Verband in Kürze.

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Torfersatzprodukte ausreichend verfügbar? – Substratbranche veröffentlicht Gegendarstellung

Düsseldorf, Juni 2022. Stellvertretend für die Substratbranche haben die europäische Dachorganisation Growing Media Europe (GME) und der Industrieverband Garten (IVG) e.V. in einem offenen Brief der Aussage des in Braunschweig ansässigen Thünen-Instituts widersprochen, dass genügend Torfersatzprodukte verfügbar wären, um Torf in der europäischen Kultursubstratproduktion vollständig zu ersetzen. Der offene Brief liegt zum Download bereit.

Das Thünen-Institut hat kürzlich ein Arbeitspapier veröffentlicht mit dem Titel „Torfersatz in gartenbaulichen Kultursubstraten: Verfügbarkeit biobasierter Alternativmaterialien“. Darin werden Zwischenergebnisse einer Studie zur europaweiten Verfügbarkeit von Torfersatzprodukten für die Substratproduktion publiziert. Das Papier kommt zu dem Gesamtschluss, dass genügend Torfersatzprodukte verfügbar wären, um Torf in der europäischen Kultursubstratproduktion vollständig zu ersetzen. Hierzu haben Growing Media Europe (GME) und der Industrieverband Garten (IVG) e.V. stellvertretend für die Substratbranche in einem offenen Brief an das in Braunschweig ansässige Thünen-Institut eine Gegendarstellung veröffentlicht.

„In dieser Gegendarstellung werden Schwachstellen in der Modellierung der Studie diskutiert“, sagt Cecilia Luetgebrune, Generalsekretärin von GME. „Dabei haben wir die Ergebnisse der Studie mit den Erfahrungen aus der Praxis verglichen.“ GME und IVG kommen zu dem Schluss, dass die postulierte Annahme falsch sei, da sie auf veralteten, unvollständigen Datensätzen basiere und die Realitäten sowohl der Marktsituation der jeweiligen Rohstoffe als auch der (gesetzlich) geforderten Qualitäts- und Sicherheitsstandards von Kultursubstraten ignoriere.

Eine andere aktuelle Studie von Blok et al 2021 erwartet sogar, dass es in Zukunft zu einem noch weitaus höheren Bedarf an Substraten kommen wird. Die Zunahme der Weltbevölkerung wird eine Effizienzsteigerung der Landwirtschaft nach sich ziehen, unterstützt durch einen wachsenden Sektor des „geschützten Anbaus“ unter Glas, unter Photovoltaikanlagen in Folientunneln oder im Bereich des Vertical Farmings. „Die Folgen des möglichen Mehrbedarfs wurden im Hinblick auf die Verfügbarkeit gängiger Substratinhaltsstoffe analysiert“, erklärt Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG. „Die Hochrechnungen gehen davon aus, dass sich die Nutzung stark in den asiatischen Raum verlagern wird, aber dass global gesehen, die Torfbedarfsmenge trotz Reduzierungsstrategien von 40 Millionen m3 im Jahr 2017 auf 80 Millionen m3 im Jahr 2050 ansteigt.“

„Die Zwischenergebnisse dürfen nicht als Referenz dienen, um aktuell anstehende politische Entscheidungen zu katalysieren, wenn erhebliche Schäden für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt vermieden werden sollen“, kommentiert Hackstein das Arbeitspapier des Thünen-Instituts. „Die Industrie ist gewillt, mit der Sammlung und Verbreitung aktueller Daten zur Analyse der Ist-Situation beizutragen.“